Was bringen die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, wenn es mal nicht um den Grexit geht?

– gequirlte Scheiße!
Eine Untugend müsste ich mir in mehrfacher Hinsicht abgewöhnen, nachts vor der Glotze noch zu mümmeln! Bei meiner fortgeschrittenen Wohlstandsschwangerschaft wäre es nicht so verkehrt, außerdem bräuchte ich dann nicht mehr die Glotze einschalten.
Gestern, kurz vor der Geisterstunde, war es wieder soweit. Vom Wirtshaus sofort an den heimischen Kühlschrank und dann zum Kanapee. Begann mit der ARD: Inas Nacht, Late-Night-Show, Moderation: Ina Müller, ZDF – das aktuelle sportstudio, rbb – Kebekus: PussyTerror TV (3/6), 3SAT – Zimmer frei: Prominente suchen ein Zuhause mit Christine Westermann und Götz Alsmann, auf ARTE lief eine Deppensoap – The Slap – Nur eine Ohrfeige (4/8), N24 wurde fix übergangen. Schließlich ward phoenix angesagt: Historische Ereignisse – 30. Todestag von Heinrich Böll (16.07.1985). Na ja, das Gelbe vom Ei war es letztlich auch nicht gerade, aber – wenigstens schaubar, obwohl Bölls Fight gegen den Chefkommentator des Sender Freies Berlin, Matthias Walden, nur peripher angesprochen wurde.
Die vorangegangenen Sendungen schienen nur für unterbelichtet Leute zu sein, vielleicht für Hartzer?
19 Uhr wollte ich mir nur die Nachrichten(?) einziehen. Auf einem Kanal lief etwas für Brüssel, da suchte irgendeine Nase auf einer riesigen Wiese mit seiner Drohne pennende Rehkitze und zäunte anschließend das Bettchen mit breiten farbigen Tüchern ein. Früher ließ der Bauer beim Mähen seinen Köter dort frei herumlaufen, der schlug sofort Alarm und das war es dann…
Und wieder war anfangs Griechenland angesagt, dann folgte, ich glaube ein „ZDF-Spezial“ zum gleichen Thema, nebst Interview von Guy Verhofstadt, das ist selbiger neoliberale Wachstumsfetischist, der vor ein paar Tagen in Brüssel, zur Gaudi vieler Anwesenden, brüllend an Tsipras Maß nahm (Wessen Geist nicht blitzt, dessen Stimme donnert!). Weshalb er seinen Salm nicht schon vor einem halben Jahr abließ, wird wohl immer sein Geheimnis bleiben. Scheinbar auch nur so ein Selbstdarsteller, der versuchte, mit seiner postpubertären Phase zu kokettieren, der respektlos angeplärrte Hellene nahm es aber gelassen wie ein Gentleman.
Wer in den Sendungen irgendwie zum Thema etwas abließ, angefangen bei den Moderatoren hin zu den Korrespondenten von irgendwoher, nicht zu vergessen die eingespielte Betroffenheitsarie mit einer Griechischen Familie, es dampfte wirklich überall nur lauwarme Luft.
Jetzt weiß ich auch, warum auf den ersten Blick die ganz wichtigen Eksperten, gemeinsam mit den Medien, alles so langsam angehen ließen und seit Monaten auch UNS Europäer dauerhaft verscheißern. Wie oft in den letzten Tagen irgendein Komiker äußerte: „Europa wächst mit seinen Krisen!“ – klar, jene hilflos agierenden Probierpolitker die müssen sich erst tiefgründige Probleme schaffen, bis einer nach dem anderen seinen Finger aus der Perforation seiner Sitzwangenfurche bekommt. Logisch, das ist doch alles so einfach, weshalb ich da noch nicht drauf gekommen bin.
Wenn ich mir vorstellen, was bei jenen Unmengen von verbalen Masturbationsperformances in den letzten Monaten für Millionen von EURONEN verpulvert wurden, man kann es kaum raffen!
Damit hätte den griechischen Rentnern bis Ende September ihre Renten ausgezahlt werden können! Schon mal registriert, wenn es um das wichtige Thema „EUROPA“ geht, schwenken die Kameras im Wallotschen Volkspalaverhaus wesentlich mehr in Richtung der Zuschauertribünen, auf denen oft mehrfach soviel Leute hocken, wie Abgeordnete im Plenarsaal. Scheinbar alle auserwähltes Publikum, das von dort aus dröge, ihre demokratisch legitimierten Volksvertreter anstarren und Maulaffen feilhalten. Manche anwesenden Gasthörer und Gaffer kommen mir sogar vor, wie Sportskanonen, die ganz konzentrierte eine neue Disziplin üben – 100 Meter dumm gucken!
Angefangen von den heute-Nachrichten bis zum Streifen von Matthias Fornoff fällt mir nüscht mehr ein, nur der folgende Kollagenschnipsel. Damit hinterher niemand versucht mich irgendwie anzupissen: Es handelt sich dabei um phonetische Satire!
Zu Almut MöllerLeiterin Zentrum für europ. Zukunftsfragen Berlin – eigentlich auch nichts mehr.
Lediglich die Frage, weshalb trägt ihr Institut eigentlich diese selten merkwürdige Bezeichnung? Weshalb verkraucht sich AM im Zentrum und stellt Zukunftsfragen?
Also, Fragen kann auch die Besitzerin der Pachttoilette vom Wolfsburger Hauptbahnhof stellen, aber es geht doch hier um Antworten! Schon merkwürdig, wie sie sich bei den wenigen Sätzen darstellt

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