(Möchte über die griechische Geschichte nichts weiter ablassen, denn die war besonders in den letzten 150 Jahren, bis Ende der 1960er, ziemlich kompliziert. Obwohl sich Resteuropa nie sonderlich um jenes Fleckchen Erde kümmerte, war das dortige Königshaus ewig mit vielen europäischen Blaublütern versippt und verschwägert…)
Zu Mikis Theodorakis´Ansichten gebe es etliches zu kritteln, allerdings muss ich ihm wiederum bei vielen seiner Ansichten recht geben. Obwohl dabei in vieler Hinsicht die selektiven Wahrnehmungen zum Tragen kommen, allein bedingt durch sein Alter, der daraus resultierenden Lebenserfahrung, die ich fast kritiklos und neidvoll anerkenne und unserer vollkommen unterschiedlichen Sozialisationen.
Meister Theodorakis identifiziert sich mit Land und Leuten, verteidigt ihre Tugenden und versteht deren Charakterzüge, die viele meiner Landsleute nur im gewissen Maße bei den lebenslustigen Hellenen lediglich mal urlaubsmäßig ertragen wollen und sich oft innerhalb kürzester Zeit wieder nach den hiesigen Tretmühlen sehnten. Weil sie dortige nationalen Besonderheiten, die unter der Rubrik: Mentalität firmieren, nicht verstehen können. Solcherart Lebenseinstellung war mir immer fremd, schon zu meinen Ostzeiten. Auf der anderen Seite der Mauer kam der Abteilungsleiter mal mit zwei identischen Sprüchen, als er meinte, dass man nach meiner Unpünktlichkeit die Uhr stellen und man mir beim Laufen in der Firma die Schuhe besohlen könnte. Meine süffisanten Antworten darauf glichen sich allerdings auch.
Mit einer gewisse Lebensqualität schon während des gesamten beruflichen Werdeganges, haben natürlich Lakaien des Kapitals absolut nichts am Hut, ihnen liegen deshalb nur allseitige faschistoid/gleichgeschaltete Verhältnisse an ihren kranken Herzen, dies sogar weltweit und in allen Lebenslagen – beginnend bei der Geburt bis hin zur Urne.
So viele, nach EU-Norm gekrümmte Gurken, kann man schon lange nicht mehr in solchen exorbitanten Mengen fressen, wie man den senilen und impotenten Gerontokraten in ihre Brüsseler Luxusbüros kotzen möchte…
Bei einer The best of der Antworten, finde ich Nr. 1 herausragend!
Muss aber noch etwas zu MT´s einleitend angesprochenen Austeritätspolitik ablassen. Jenes TTIP-Kuckucksei eines nostalgischen Steinzeitkapitalismus´ wird solche Dimensionen für Gesamteuropa annehmen, dass WIR auf die Fresse fallen werden und für unbestimmte Zeit den Arsch nicht wieder hochbekommen.
Mir fällt gerade ein, Alexis Tsipras hat nun seine zweite Chance bekommen und könnte nun sogar zu einem Vorbild für Resteuropa werden. Was leider nicht passieren wird, denn nur mit Wahlen ist den künftig anstehenden Tollheiten nicht mehr beizukommen!
Allerdings kann er dafür Sorge tragen, dass sich sein Volk nicht nach wirren EU-Vorstellungen zivilisieren lässt, ebenso jedweden Anflug von Rationalismus aus den westlichen Gefilden sofort in die Tonne tritt, gleiches sofort mit irgendwelchen Leidbilder veranstaltet.
Auf die Frage – Und das ist heute anders? Folgen leider nur nur erwartungsschwangere Worte eines alten Mannes: Wie auch immer. Ich glaube trotzdem, dass keine Krise dieser Welt eine solche Zerstörungskraft hat, all die bedeutenden Errungenschaften der Europäer auf den Gebieten der Wissenschaft und Kultur zunichte zu machen…
Fußnote: Wer meint, Mikis hat als Grieche in der Film-Mucke von Alexis Sorbas (OmU-Englisch/Türkisch) Elemente aus der deutschen Musiktradition eingebaut, der soll es mir zukommen lassen! Zu dem Streifen fällt mir noch ein, er kommt mit einem Augenzwinkern herüber und übertreibt herzlich die hellenische Mentalität.
Hier noch der Hinweis zu einen KOSTAS FERRIS MOVIE, der auf realistische Art ein etwas anderes Griechenland darstellt. Leider ist er OmU in englischer Sprach, hinzu etwas Rembetiko-Musik