VERBORGENES MUSEUM, INGE MORATH 1923 – 2002

Aus einem fotografischen Kosmos
Anlässlich vieler Ausstellungen kam mir immer wieder hoch, welch irrwitzigen Kahlschlag willfährige Beamte im Dritten Reich betrieben, den mehrheitlich die Bevölkerung nicht nur stillschweigend akzeptierte, sondern euphorisch unterstützte und deren reichsdeutsche Nachwehen man allerorten recht nachhaltig spüren konnte, bis weit in die 1970er hinein.
Darüber hinaus, gleich anschließend eine neue Qualität von jenem identischen Gedankengut gedieh, was wiederum nur eine Minderheit registrierte.
Auch über 70 Jahre, nach dem letzten infernalischen Weltbrand, laboriert nun Gesamtdeutschland an den damals aufgerissenen und niemals verheilten Wunden, welche hauptsächlich Kunst und Wissenschaft betrafen. Mittlerweile versucht bereits die dritte Generation, ebenfalls halbherzig jene düstere Ära etwas aufzuarbeiten und wird ebenso scheitern. Weil heutzutage alles noch genauso an den Verlusten krankt und die damals entstandenen Löcher nicht zu beseitigen sind.
Gut, Inge Morath gehörte nicht zu den Opfern, sie war zu jung, allerdings besaß sie als Ösi sogar einen gewissen Hang zum System, außerdem kam sie erst relativ spät zur Photographie.
Diese Winzausstellung belegt aber ihr grenzenloses Talent.
Im Zusammenhang mit Arthur Miller und Robert Capa war sie mir ein Begriff, wusste aber nicht mehr auf welchem Gebiet sie sich schaffte. Mit dem Lama auf dem Times Square, NYC 1957 fielen mir etliche Sachen von ihr wieder ein, außerdem sah ich vor Jahren bereits eine andere Ausstellung.
Besonders gefiel mir gestern, dass mal wieder kein Kulturfuzzi herum laberte.
Lediglich Elisabeth Moortgat ließ kurze biographische Highlights über die Künstlerin ab, ebenso Kurt Kaindl als Kollege, der seinen Vortrag noch mit einigen Schnurren würzte…
Es lohnt sich, auch etwas in der Heimatseite vom Museum zu stöbern!

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