– (Herr Kaiser erhielt von seinem Leibarzt den dringenden Rat, die momentane Konzerttour abzubrechen, da er ansonsten Karel Gott treffen könnte.)
Eigentlich kenne ich nur einen Hit von ihm und dies nur wegen der Kids. Hatte zu ihren sehr jungen Jahren in die hintere Ablage des Kadett´s noch zwei Boxen eingebaut, nebst einer 15 Meter langen Kabelverlängerung, für diverse Halts an irgendwelchen Lagerfeuern…
Wechselnd wurden, während sehr langen Touren mit dem Stinker, die entsprechenden Kassetten eingelegt, so hatten die Mäuse viel Fun und gingen uns dann ein Weilchen nicht auf den Zünder.
So lernte ich zwangsläufig auch Biene Maja kennen, mittlerweile gibt es weitere witzige Hit mit ihr, fand ich eben in der Tube.
Jedenfalls hat K.-“Maja”G. auf seine Art zig Generationen von Heranwachsenden bei guter Laune gehalten und Erwachsene gleichermaßen!
Eben drangen Fetzen von Geplapper aus der Glotze an mein Ohr, wobei mir prompt etwas ganz anderes einfiel, wegen des morgigen Volkstrauertages…
Schon merkwürdig, viele ahnungslose Kompetenzsimulanten in beliebigen Regierungen besitzen verwunderliche Auffassungsgaben, die unsereins völlig abgeht. Ansonsten scheint die nette Nummer 1 seinen Alltag auch in einer mir völlig fremden Parallelwelt zu meistern – belasse es daher lediglich bei: Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
(Ob die verblödende iPhon-Generation wirklich so geistige minderbemittelt umherirrt und sich ausgerechnet vonIHREM Präsidenten aufklären lassen würde, wie das erste sozialistische Schlaraffenland der Arbeiter und Bauern, nach der friedlichen Revolution ihres alteingesessen gemeinen Volkes, schmachvoll das Zeitliche segnete?)
Nochmal retour zu Karolus Gott, jemand wie der verblichene Schlagerfuzzi und Wandler zwischen den Ost- und Westwelten, hat auf seine Art doch wesentlich mehr praktische Arbeit zur Völkerverständigung erledigt, als die ganzen Nasen, von denen ich eben minutenlange Brillantfeuerwerke implodierender Sprechblasen vernahm…
Ein weiterer Gedankensprung hinzu Alfred Polgar (Schade, den kennt wieder keine Sau), der vor fast 100 Jahren abließ, ich glaube sogar in Berlin – Die Fremde ist nicht Heimat geworden. Aber die Heimat Fremde.
Kann ich leicht nachvollziehen, allerdings nicht 100 pro! Mehr in jene Richtung was meine kalte Sachsen/Anhaltinische Heimat betrifft. Schließlich waren mir bis zum Mauerfall noch 14 fette Jahre in den Berliner Coca-Cola-Sektoren vergönnt!
Nebenher haben mir die lotrechten Autobahnteile im innerstädtischen Bereich und der Zaun quer durch Deutschland, all jene Leute vom Hals gehalten, wegen denen ich damals hinübermachte!
Um weiterhin alte Kontakte zu pflegen, landete ich deshalb auch immer wieder im Tschechland, besonders oft in Prag, um mich dort mit alten Freunden und Bekannten zutreffen.
Was das angesagte pisswarme Brimborium der vergangenen friedlichen Revolution betrifft, geht die mir sattsam und arschkalt an meinem verlängerten Rücken vorbei. Begebe mich morgen deshalb lieber auf die Demo zum geplanten Mietendeckel*, wobei es sich letztlich auch nur wieder um eine langsam perpetuierenden Luftnummer handelt, ähnlich der innerdeutschen Revolutionsmythen – außer Spesen nix gewesen!
*Der tragische Knackpunkt an jener dunkelrot-populistischen Masche kommt gerade aus der Ecke eines Kleingartenvereines, welcher in alter Tradition den tumben Untertanen in ihren Einflussbereichen, die gerade angesagte ideologische Gesinnung immer wieder über Kimme und Korn offerierten…
Fußnoten zu Prag
Wem schon Alf Polgar nüscht sagt, sollte sich vielleicht mal Pavel Kohout reinziehen, dessen surreale Story ebenfalls in Prag über die Bühne geht…
Und noch ein 40 Jahre altes Geschreibsel von mir. Am Inhalt kann man unschwer feststelle, mit welcher bannigen Freude ich immer wieder den roten Frohsinn genossen habe…