Immer noch: 13. August

Bis zum nächsten 13. August tritt ja nun endlich wieder Ruhe ein.
Mit Grausen denke ich jetzt bereits an das Jahr MMXI, dem 50sten Jubiläum. Was in dieser langen Zeit noch alles für „Widerständler” und „Zeitzeugen” von Guido Knopp und seinen Knechten ans Licht gezerrt werden…
Brrr.
Trotzdem wird auch von mir, wenige Stunden nach dem 48. Geburtstag der Mauer, letztmalig nach getreten.

mauerstatistik, TAGESSPITZEL, 15. 08. 2009

Bei dieser Karte handelt es sich um ein sehr altes Teil aus meinem Archiv. Deshalb habe ich es nur im Rahmen fotographiert, die Papierqualität ist sehr mies.

Das gleiche Motiv stach mir 1966 erstmalig in der Ostberliner S-Bahn ins Gesicht, während einer Fahrtunterbrechung auf der Heimreise nach Sangerhausen, allerdings in A4. Es klemmte am Waggonende an einem Rahmen, in dem sich Werbung befand. Ich musste es haben und begann die wenigen Leute im Waggon zu beobachten. Unauffällig näherte ich mich dem Corpus Delicti, brachte es beim nächsten Halt, kurz bevor die Türen zuknallten an mich, sprang auf den Bahnsteig, verstaute das zusammengerollten Ding im Campinbeutel und nahm den nächsten Zug in entgegengesetzter Richtung retour. Fuhr anschließend gleich nach Hause. In der Platte gewahrte bei unseren Nachbarn in Parterre, die ich sehr mochte, noch Licht und klingelte. (Von acht Mietparteien die einzig vernünftigen Leute im Haus, obwohl beide Mitglieder der „Dreigrammbewegung” waren und sie sogar HGL-Tante vom Eingang.) Erzählte stolz den Hergang, wie dieses Beutestück, Stunden vorher in meine Hände gelangte. Tonlos warf Heinz einen Blick auf das kleine Poster und reichte es an seine Frau weiter, von ihr kam nur erschrocken: „Klaus!”
Ihr Mann nahm es sofort wieder an sich, knallte mir eine, zerriss das Blatt und ich konnte registrieren, dass er die Reste im Lokus runter spülte. Kam zurück mit einer Flasche Bier für mich, „sag mal du verdammter Idiot, wolltest du für die nächsten Jahre im Knast landen?”
Niemals wieder, fiel ein weiterer Ton über die ganze Angelegenheit…

Auf den angehängten Artikel stieß ich bei der Suche nach einer Erklärung für: HGL
Vielleicht gehe ich noch mal gesondert auf diesen Artikel ein.
Verstehe nicht, warum „ZEIT online” so etwas veröffentlicht. Wo blieb da das wache Auge meines Sangerhäuser Landsmannes, Zonennostalgiker und Gutmenschen Christoph Dieckmann?

Baron Loki von Berlin-Köpenick packt aus

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