Unter – Werturteilsfreiheit bedeutet, die Wirklichkeit auszuhalten – folgen abschließend selbige Sätze:
In seinem Vortrag „Politik als Beruf“ vom Januar 1919 umreißt Weber die Eigenschaften, die ein Politiker zu seinem „Beruf“ aufweisen müsse: Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und Augenmaß.
Es sind dies Charakteristika der Lebensführung, die sich aus der Berufsethik und damit aus dem Urgrund der „innerweltlichen Askese“ herleiten. Die schroffe Gegenüberstellung von „Gesinnungsethik“ – „man tut recht“ – und „Verantwortungsethik“ – „man hat für die Folgen seines Handelns aufzukommen“ – als den polaren Möglichkeiten des Handelns, seit Webers Vortrag einseitig auf die Politik bezogen, verweist letztlich auf den Grundkonflikt der „Wertsphären“, den Weber mehr
und mehr im eigenen Leben erfuhr.
„Heiße Leidenschaft“ und „kühles Augenmaß“ verlangt Weber vom Politiker, aber damit spricht er zugleich von sich selbst. „Eitelkeit“ war ihm zuwider, er sah in ihr den „allzu menschlichen Feind“, den der Politiker „in sich zu über Winden“ habe: „die ganz gemeine Eitelkeit, die Todfeindin der sachlichen Hingabe und aller Distanz, in diesem Fall: der Distanz sich selbst gegenüber“. Diese Distanz ist eine der zentralen Eigenschaften, die den „Berufsmenschen“ ausmachen.
In den vorstehenden Ausführungen sind Aspekte seines Werkes gestreift worden. Zwischen ihnen gibt es innere Verbindungen – und das gilt für die zahllosen weiteren Fragestellungen, die Weber bearbeitet hat, nicht minder. Weber trieb Wissenschaft bis zum Äußersten – der persönlichen Kräfte sowieso -, aber nicht um der bloßen Anhäufung von Wissen willen: Er erkannte, dass Wissenschaft
keine Antwort geben kann auf die Frage nach dem „Sinn“ der Moderne.
Sein Werk ist eine Aufforderung, die unaufhebbare Konkurrenz unvereinbarer Wertsphären zu ertragen „und der ,Forderung des Tages“ gerecht zu werden – menschlich sowohl wie beruflich. Die
aber ist schlicht und einfach, wenn jeder den Dämon findet und ihm gehorcht, der seines Lebens Fäden hält.“ Da spricht, so scheint es, Weber sich selber Mut zu.
Denn das eben ist der Preis der Entzauberung: sich selbst entscheiden zu müssen, wie und wofür man leben will und welchen „Sinn“ man seinem Leben gibt.
– Auf keinen Fall ist jener Denkanstoß nur etwas für Politiker!
Gebe aber zu bedenken, wenn jemand sozialisationsbedingt, im Oberstübchen lediglich über eine seelische Sahelzone verfügt, kann dort nicht mal ansatzweise jenes zartes Pflänzchen der Empathie gedeihen. Obwohl mit einem Schädel ausgestattet und deshalb sogar an ein menschliches Wesen erinnernd, sollte man sich keiner weiteren Täuschung hingeben, den Kopf wird der HERR ihm nur aus Mitleid verpasst haben, damit es in seinen Hals nicht hinein regnet…
Wo sich nun lediglich ein recht nutzloser Hohlraum befindet, statt eines munteren Denkapparates, kann man folgende Schlussfolgerung ziehen, eine sehr alte aber beständige Erkenntnis (Pirckheimer, 1470-1530): Man lebt nur durch den Geist, alles andere ist dem Tod geweiht.
Deshalb müsste vielen Zeitgenossen klar sein, weshalb alles so beschissen läuft!
*
Nun rächt sich meine eingerissene abgrundtiefe Schlampigkeit, weil ich vor über einem Jahrzehnt keine Entsprechend Ordnung in meine Bücherschätze brachte. Am Beginn eines vollkommen neuen Lebensabschnittes, der sich letztlich angedacht, bis zur Urne hinziehen sollte, was bei meiner theoretischen Lebenserwartung noch runde 20 Jahre hätte dauern können, drehte die Scheffin innerhalb von zwei Wochen total durch.
Das „Gut Ding Weile braucht“, kann man in der Regel bei geschlechtsspezifischen Denkmustern, total vergessen! Rationale Herangehensweisen, auf längere Sicht geplant, welche dadurch eine vernünftige Basis bekommen, ist nicht deren Ding. Da bricht die lange, erfolglos versuchte Verdrängung der sog. Hausfrauenfalle, plötzlich wieder ungestüm durch. Der mit großmäulig anmutender Frauenpower, über dreißig Jahre retour, in violetten Latzhosen und mit fettigen Haaren abgeschworen wurde…
Da ich während der Verpackung auch schluste und die Helfer nicht ewig im Blick hatte, waren die 60 oder 70 Bananenkartons mit Büchern, irgendwann nicht mehr alle markiert.
In der Bude, wo sie hin sollten, bin ich lediglich die Wände abgelatscht, baute und hing danach die Regale entsprechend auf, alles unter sehr galligen Blicken, „die bekommst du nie alle unter!“
„Natürlich, vier Regale werden doppelt bestückt, wie vorher auch!“
Ein HB-Männchen war ein Scheißdreck dagegen!
„Trenne dich doch von der Hälfte…“
Sie wurde rausgeschmissen.
Allein die vier Quadratmeter Amis, Briten und Franzen dauerten fast zwei Tage. Bücher abwischen, diverse vorgefundene Zettel lesen, dann nebenbei auch noch im Netz stöbern, zwischendurch weiterlesen…
Mehrere Bretter mit slawischen Druckwerken bekam ich ebenfalls gebacken.
Tagelang wurde zwischendurch auch weiterhin gewerkelt in den anderen Zimmern.
Dann hatte Madame ein Furz im Kopp, sollte in dem Chaosraum zuerst das Gästebett bauen. Brauchte aber den gesamten Platz, weil die deutschen Sachen wieder nach Themen geordnet werden sollten, wie früher gehabt. Man muss ja nicht alles gelesen haben, aber wissen wo die entsprechenden Dinge stehen. In der netzfreien Zeit, ging es nach dem entsprechenden Stichwort in mein Zimmer und dort wurde das entsprechende Machwerke dann sofort herausgefischt…
Heute alles kein Problem, da wischt die verblödende iPhone-Generation ewig auf ihren Kommunikationsprothesen herum. Ich sollte mir doch auch solch Ding zulegen und könnte mich dabei von den ganzen Büchern trennen!
Darauf kann verzichtet werden, will nämlich nicht ewig und überall erreichbar sein!
Bei Belletristik wurde noch etwas Obacht gegeben, beim unendlichen Rest wurde begonnen, nach der Größe alles einzusortieren. Bei den sich mächtig entwickelnden Laufmaschen an den Synapsen, heutzutage kein leichtes Unterfangen etwas zu finden. Gut, in den verhangenen Jahren wurde einiges nachträglich geordnet und bestimmte Sachen auch verhökert…
Wie sich die Bücherborde heutzutage präsentieren, sah es in vergangenen Zeiten nicht aus. Zumindest, was Literatur betraf war eine totale Systematik vorhanden, konnte dabei sogar fernmündlich jemand beauftragen, bestimmte Sachen herauszuklauben, dies ging früher bei Werkzeug gleichermaßen!
Irgendwann ward alles entsprechend gerichtet nebst eines großen Gästebettes.
Dazu gab es abschließend dann jene familiäre Belohnung, der geschlechtsspezifischen Art, auf die ein Typ recht selten kommt – „Sei wieder lieb! Guck doch mal, wie ich gerade daliegen!“
Nun kann ich endlich wieder zu Mäxchen Weber kommen. Natürlich sagt mir der Mann etwas, irgendwo steht auch was von ihm herum, aber wo?
Ist auch egal.
Seine entscheidenden Anliegen sind erwähnt worden, was allerdings nicht viel bringen wird! Denn auf seine Werke werden auch nur wieder Interessenten zurückgreifen, denen ein Quäntchen Interesse an dieser komplizierten Materie nachgesagt werden kann!
Die breite Masse wird sich sowieso ein Scheißdreck um seine Theorien und deren Erkenntnisse kümmern, am allerwenigsten all jene, die meinen in der Politik mitmischen zu müssen.
100 Jährchen ist nun sein wichtigstes Geschreibsel alt!
Wenn man Revue passieren lässt, was in der Zeit alles geschah, ist doch mehr als blankes Kotzen angesagt!
Geändert hat sich auch nicht viel, was in Richtung der Vermittlung von menschliche Wertvorstellungen in der Politik mäandert.
Wo soll es auch herkommen, die Biographien der meisten Politiker sprechen doch Bände!
Was ich in den letzten Jahren der digitalen Verseuchung UNSERER Lebensgrundlage absolut nicht nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass sich keine Leute finden, die bei aufsteigenden Politstaren sofort beginnen aus dem Nähkästchen zu plaudern, was selbige früher für Flachzangen waren und wie es möglich wurde, dass blinde Plebse sie schließlich auf den Schild der Macht hievten.
Auch im Nachhinein besteht doch die Möglichkeit jenen ewigen Klugscheißern, auch denen, welche an den Hebeln der Macht hockten, endlich einen vor den Ballon zuschießen, damit sie ihre unsäglichen Sprechblasen, irgendwo im stillen Kämmerchen implodieren lassen!
Erinnere nur an # u.a.