Bilduntertitel: Der Grenzwert. Humor hat eine lange Tradition darin, auf Minderheiten abzuzielen. Doch heute reicht ein falscher Witz und der Shitstorm tobt. Illustration: iStock, Montage: Schneider; Fotos: imago/Everett; D. Karmann/ dpa; A. B. Andrésdóttir
In dem gefälligen Seite-3-Artikel, der anfangs natürlich nicht ins Netz gepackt wurde, ging es um die Qualität von gleich anschließenden Lachkommentaren, zu entsprechenden Pointen bei Witzen und kabarettistischen Bemerkungen.
Zu Beginn wurde gleich an Lisa Eckart Maß genommen, die Frau finde ich sehr gut.
Schon merkwürdig, da wird seit Jahren verbal herumgehurt, dass die deutschsprachige Kabarettszene total übermackert ist und ausgerechnet von ihren Geschlechtsgenossinnen wurde sie nun am heftigsten angepisst. Wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, auf jene Art dem eigenen Sozialneid freien Lauf zulassen, zusätzlich alles noch gewürzt mit etwas Philosemitismus…
Bringe vorher noch eine abgewandelte Form von Godwin’s law mit rein: „Mit zunehmender Länge einer Minderheiten-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit Juden oder deren finanziellen Macht dem Wert Eins an.“
Hier nun Caroline Clifford: „Wenn man gewisse Grenzen überschreitet, muss der Witz allerdings richtig gut sein“, sagt sie Aber wann ist ein Witz gut und wann nicht? Ist es eine heftige, aber gute Pointe, wenn die österreichische Komikerin Lisa Eckhart Metoo-Vorwürfe gegen Harvey Weinstein, Woody Allen und Roman Polanski mit deren jüdischem Glauben und finanzieller Macht in Verbindung bringt? Oder reproduziert sie damit gefährliche antisemitische Klischees?
Finde es immer schon zum Kotzen, wenn weltweit eine eigentlich ethnische Terminologie, nur bei den Juden, zu einer Glaubensdefinition stilisiert wird.
Bringe dazu mein ewiges Beispiel, welches alles auf den Kopf stellt und anschließend irgendwelchen gutmenschelnden Deppen ewig versuchen, mir dann gewisse Befindlichkeit anzuhängen in Richtung der antisemitisch/rassistischen Art…
Wenn nun ein rabenschwarzer Bantu-Neger oder ein Chinese den mosaischen Glauben annähme mit allen dazugehörigen körperlichen Eingriffen, würden diese betreffenden Person, dann als Konvertiten, nicht als jüdisch anerkannt werden…
Apropos, wie soll sich eigentlich ein Jude bezeichnen, der seinem mosaischen Glauben tiefgründig abgeschworen hat?
Lisa Eckhart wurde vom Harbour Front Festival ausgeladen
Im WDR kommentierte sie 2018 den Sex-Skandal um Harvey Weinstein wie folgt: “Juden, da haben wir immer gegen den Vorwurf gewettert, denen ginge es nur ums Geld, und jetzt plötzlich kommt raus, denen geht’s wirklich nicht ums Geld, denen geht’s um die Weiber, und deshalb brauchen sie das Geld.” Dies rief sogar den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung auf den Plan.
Felix Klein forderte den WDR auf, den Beitrag aus der Mediathek zu entfernen…
((Will noch etwas ablassen zur politisch korrekten Verbalhurerei, ist viele Jahre alt!
– Zu hundert Prozent bin ich mir sicher, was PC angeht, ist mir nichts heilig! Auf „pc“ scheiße ich, da sie das gesprochene Wort kastriert und bei Situationskomik jede Pointe gänzlich killt. Dies möchte ich mit Hilfe eines Spruches, an einem kleinen Beispiel aus meiner kalten Heimat darlegen. Es betrifft den langsam in Vergessenheit geratenen Begriff des Fummelklötzchens.
Ursprünglich ein Stück Restholz vom Strebausbau in Bergwerken, zerkleinert auf Aktentaschenformat, musste es für so manches Kompensationsgeschäft herhalten.
Da meine ich im Besonderen den Umstand, dass es eben diesen Kloben in kälteren Jahreszeiten zu verdanken war, jenen geilen Individuen einen warmen Hintern zu verschaffen, in deren Körper bestimmten biochemischen Vorgängen brodelten, und alles auf einen Hormonaustausch hinaus lief. Nun zu Volkes Stimme: „Bringst du Klötzchen, kriegst du Fötzchen! – Bringst du große Stücken, darfst du zweimal ficken!“
Auf gutmenschelndem Deutsch, politisch korrekt ausgedrückt, könnte es so lauten:
„Bringst du Klötzchen darfst Du an mein primäres Geschlechtsteil, bringst du große Stücke darfst du zweimal mit Präservativ koitieren.“
Kling doch etwas merkwürdig. Oder?
Ich lege gleich noch einen ähnlichen Spruch aus diesem Metier nach. Verkneife mir aber den Versuch, ihn auch politisch korrekt abzuleuchten.
„Ficken und besoffen sein, ist des Bergmanns Sonnenschein.“
Wer nun meint, diese beiden Aussprüche seien Unterkante Stammtisch, der verkennt jämmerlich die Situation in der sie entstanden oder verdrängt aus welchem Stall er selber stammt…
Das Hardcore-Linke in der Regel sowieso hölzern daher kommen, erkannte letztens sogar der weit gereiste Michael Moore. Er ließ bei einem Vortrag im Sommer 2004 in der Urania ab: „Linke allgemein sind ziemlich humorlos, im besonderen deutsche…“
Herrn Moore muss ich da vorbehaltlos Recht geben. Ein spontanes Lachen klingt bei jener besonderen Gattung dieser Gesellschaft meistens sehr gequält, außerdem scheint es einer Zumutung gleichzukommen, wenn viele jener verklemmten Spezies mal über sich lachen sollen. Ich meine damit Teile der Nickelbrillenfraktion, die heute mit fleischfarbenen Badekappen daherkommen oder deren Haupthaar und die unteren Gesichtspartien schimmelfarbener Bewuchs ziert.
Es fallen mir da Angehörige ganz bestimmter Berufsgruppen besonders auf. Jene Leute die selbstverliebt, behaftet mit krankhaftem Hang zur Harmonie, sich für prädestiniert halten, anderen immer im Fressen herummähren zu müssen. Spreche dabei nicht von unbekannten Leuten, sondern von vielen Bekannten, denen ich zeitweise ihre riesigen Wohnungen (Vorher WG´s, die Wände mit Klassenkampfpostern, Che!, Mao, Ho u.ä. sowie halbverhungerten Kids aus Biafra bepflastert waren, später dann ihre Eigentumswohnungen wurden und deren zusätzlichen Datschen stylte.Will nicht darüber meckern, dass viele der ehemaligen Genossen*INNEN usw., es als eine Art von Klassenkampf verstanden, wenn sie Handwerker aus der Schattenbranche beschäftigten. Muss zu jenen, nun lange etablierten Saisonrevoluzzern und jahrzehntelang gnadenlos hedonistisch konsumierenden Leutchen, noch etwas ablassen. Als Gentleman vom Scheitel bis zu den Haaren – und ich besitze einen breiten Scheitel – wurde von mir alles tief abgebucht, oftmals allerdings verbunden mit einer, mich ewig amüsierenden Verachtung!)
Mann, was habe ich in den fast 50 Jahren, meines Daseins im Sumpf der freien westlichen Welt für ungebildete Fachidioten mit schlechten Kinderstuben kennen gelernt, die es später glänzend verstanden, sich als tragende Säulen dieser Gesellschaft zu verkaufen. Nebenher die ganze Scheiße die ihnen früher widerfuhr, mittlerweile nur etwas anders verpackt über ihrer Brut ausgeschüttet haben.
So mancher darunter, der Nebukadnezar II, sicher immer noch für einen griechischen Wagentyp der Formel 2 hält oder Hatschepsut für eine Reisspeise „beim Indonesier“…
„Ick kann jar nich so ville fressen wie ich kotzen möchte“, frei nach Max Liebermann, der dies aber in einem ganz anderen Zusammenhang abließ.
Wer dieser, von mir sehr geschätzte Herr gewesen ist, erkläre ich aber hier nicht. M.L. würde mir sicher Recht geben. (Achtung! Bei diesem Kürzel „ML“, absolut keine falschen Schlussfolgerungen mehr ziehen!)
Lustig finde ich eine Fiktion.
Etwas wie, 1977, beim Göttinger Mescalero,“Will eine klammheimliche Freude nicht verhehlen”, wenn in wenigen Jahren die heutige Demokratur in Deutschland längst der Vergangenheit angehört, die Todesstrafe wieder heftig grassiert und man sie zur Belustigung der Plebse erneut öffentlich zelebriert, allerdings nebst Cheerleaders und entsprechenden Werbeunterbrechungen…))