Alles begann sehr schräg, doch als Zweckpessimist sagte ich mir am U-Bahnhof: Alt-Mariendorf, es kann ja nur besser werden.
Folgendes passierte dort, der erste Bus führ mir schlicht vor der Nase weg, rollte die paar Meter zum gerade aufleuchtenden rot der Ampel. Eigentlich ragte das Heck vom gelben Vehikel noch in den Haltestellenbereich hinein, wummerte deshalb an das Fenster, drinnen rief ein Fahrgast gestikulierend etwas zum Chauffeur, der Vollpfosten öffnete die Tür natürlich nicht.
Also hin zum Effendi und ein Çay geordert und etwas alkoholhaltig veredelt.
Der nächst Bus fiel dann aus…
40 Minuten später landete ich endlich an der Sangerhauser-Strasse.
Schon klar, für mich befand sich dieses Nest am Arsch der Welt, was jedoch kein Grund ist, den Städtenamen nicht korrekt anzugeben.
Traf vor Jahren mal auf einen dortigen Kompetenzsimulanten in feinerem Zwirn und macht ihn darauf aufmerksam, diese Flitzpiepe wollte sich darum kümmern…
Endlich am Eingang, da gab es Trouble, die Tusse im Kabuff bestand darauf, nur eine Karte zu verkaufen, wenn ich die Maske aufsetzen würde, welche anschließend sofort wieder versenkt werden könnte. Nach einigen Sprüchen tat ich der Tante den Gefallen, ohne Verabredung hätte ich sofort beigedreht und wäre wieder abgehauen. Nach ihrem Akzent zu urteilen, handelte es sich um eine Russin oder Ukrainerin. Benutze hier nicht den Hurenbegriff vom Migrationshintergrund, denn der wird von mir als abwertend eingestuft! Egal, wie man nun jene Menschenkinder nennt, wer ewig so klassifiziert wird, der beginnt oftmals bereits im Kindesalter, sich gegen dieses ewig anhängenden Kainsmal zu wehren.
Erstmals erlebte ich es, bei einem der Ableger eines ehemaligen Arbeitskollegen! Selbiger Filius kokettierte, in meiner Gegenwart ewig mit Neuköllner-Icke. „Det sare icke dir Simmel (mein damaliger Spitzname in der Sonnenschein GmbH), icke werde mir mal nich so schikanieren lassen, wie Vadda un Mutta! Un och nich die letzten Scheißarbeiten erledigen!“
Hinzu kam bei seinen Eltern, beide in meinem Alter, hatten ihr spezielles Trauma niemals verwunden, nachdem sie 1956 aus Bulgarien rausgeschmissen wurden und dann 20 Jahre Später nach Almanya gingen, obwohl: Deutschland Scheiße, aber Deutschmark gutt, muss kommt!
Für jene Vertriebenen gibt es einen speziellen Begriff, den ich aber vergessen habe. Nun kam hinzu, dass sie auch noch Deutschlinge waren, ebenso eine Art Kanaken, wie bereits vorher, nach dem Rauschmiss aus Bulgarien...
(Die Reichsdeutschen Vertriebenen wurde in der Dä Dä Rr auch lange entsprechend tituliert, mir fallen momentan nur zwei Begriffe ein: Sudetengauner und Wasserpolacken.)
Beide Jungs sehr aufgewckte Kerlchen, allerdings konnte der ältere seinen Traum nicht verwirklichen, denn irgendwann rutschte er leicht ab. Ein pfiffiger Richter kam auf die Idee mit einer Bewährungsstrafe, dafür musste sich die ganze Familie aber wieder in die Türkei verkrümeln oder der Knabe ginge in den Knast…
wg. “Winterfreuden” im Britzer Garten usw.
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