Chick Corea geht nun auch nicht mehr einkaufen

So verabschiedet sich einer nach dem anderen, von all jenen großen Könnern, die mich Jahrzehnte lang begleitet haben und die man, zu meinen Zonenzeiten, immer von mir fern halten wollte. Wo unsereins dort auch nie eine Möglichkeit bekam, jemand von den Granden mal live zu erleben.
Es kotze mich es ewig an, wenn irgendwo flimmernde Mitschnitte liefen und jeder stocksteife Fans dort hocken sah, die von roten Hirnkastraten, mit einem Parteiauftrag, delegiert wurden. Hegte oftmals sehr geringe Hoffnung, dass vielleicht doch anschließen jemand, geläutert solche Veranstaltungen hinter sich ließ…
Da blieb letztlich nur abhauen!
Muss etwas ablassen, was hiesiges Publikum betraf.
Während meiner Neckermann-Abiturzeit zog ich mit einem Kommilitonen ewig durch die Berliner Jazz & Blues Örtlichkeiten. Einmal landeten wir dadurch auch im ICC (Wiki pennt wieder ideologisch! Stimmt schon, das ICC ist das Gebäude mit den wohl meisten Spitznamen im Berliner Volksmund. Das Spektrum reicht von „Raumschiff“, „Arche Noah“ über „Panzerkreuzer Charlottenburg“ bis zu „Alu-Monster“ – keiner erwähnte aber den Begriff Panzerkreuzer Ristock, wie ich ihn auch immer nenne!), dort ließen die Kulturblindfische ein American Folk Blues Festival vom Stapel, glaube, es fand im Saal 1 statt, für 5000 Leutchen*. Wir hockten ganz oben und auf der Bühne, die bestimmt mehrfache Größe von Giorgio Carioti´s Quasimodo hatte, da unten verloren sich sämtliche agierenden Hanseln total! Zumal unsere lautstarken Beifallbekundungen und der Szenenapplaus von dem elitären Publikum in der nächsten Umgebung ewig beanstandet wurde. Da hockten Leute in feinem Zwirn herum, als ob sie einen Kirchgang absolvierten, dabei wollten sie scheinbar ahnungslos, nur mal Neger-Gucken
Etwas später verpassten wir so Chick Corea, hatte zwar säuisch teure Karten für die Philharmonie, sahen die Leute strömen und verklickerten ruckartig unsere Karten für Höchstpreise und schlenderten ins Quartier.
Einfach nur Spaß mit Miles und Mozart
Jan Garbarek tat es schließlich auch irgendwann…

*Hier noch ein janz oller Zonenwitz, 8ung, der ist aber weiberfeindlich, in der heutigen Zeit, also ein vollkommen politisch inkorrektes Sakrileg!
In der Schülerzeitung haben sie jenen ellenlangen Artikel diesmal nicht versenkt. Für mich unverständlich, was an Yoshiro Mori´s Meinung frauenfeindlich sein soll?
Gut, ich gebe ihm nicht recht, allerdings habe ich sehr oft selbige Erfahrung machen können.
Damit sind wir schon zu zweit…
Wette um eine Flasche Gehacktes, es findet sich bestimmt noch ein dritter Mensch, der uns auch beipflichten würde!

In den end-1960ern zog Sowjetbotschafter Pjotr Abrassimow, öfters mit Cognac-Willy um die Häuser in Westberlin. Irgendwann landeten sie dann auch mal in einer Tabledance Bar.
Pjotr flippte total und ließ daraufhin ab: Ich werde Genossen Breschnew den Vorschlag unterbreiten, solch Etablissement versuchsweise in Moskau zu etablieren.
Anlässlich Brandt´s Unterzeichnung des Moskauer Vertrages, 1970, erkundigte er sich bei Abrassimow, wie sein damaliges Unterfangen eigentlich ausging.
Ach, Willy, ganz schlecht!
Wieso, waren die Räumlichkeiten nicht gut genug?
Rräumlichkeiten ganz gutt!
Dann kann es nur am Publikum gelegen haben.
Njet, njet! Publikum nurr Arrbeiterr und Bauerrn!
Dann kann es nur der Tänzerin gelegen haben.
Njeeet! Tänzerrin очень хорошо! Hat frriiherr sterrbenden Schwan gespielt, außerrdem seit 1917 in Parrtei!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert