Wer diese simple Frage am Telefon bejaht, ist schon in die Falle getapp

Betrugsmaschen
Nun kann ich auch wiedermal ein Liedchen von solch einem Ballon pfeifen, allerdings von einer ganz anderen Art, weil mein Elektrobriefkasten gehackt wurde. Nehme an, dass mit dem „Hilfe­rundbrief“ über 200 Kontakte beglückt wurden. Dafür lief in anderthalb Tagen unser Telefon heiß.
Positiv betrachtet, meldeten sich da auch ein Haufen Bekannte, von denen wir jahrelang schon nichts mehr vernommen hatten. Nun sind ja solche Fakes schon hinreichend verbreitet worden und ähnlichem war ich vor drei Jahren schon mal aufgesessen. Witzigerweise erzählte ein Typ in der Kneipe etwas darüber und ich konnte dazu meine Erfahrungen beitragen. Es ging da um erbrachte sexuelle Dienstleistungen im Vijoformat. Nun besitze ich aber eine janz olle Kommunikationspro­these, deren Monitorgröße gerade mal einer Streichholzschachtel entspricht. Womit dann natürlich, ein exorbitanter Genuss von Pornofeeling einhergehen musste! Alles zog sich zwei Jahre hin, ob­wohl ich keine Reaktion auf die vielen SMSsen zeigte, letztlich näherte es sich 800 EURONEN an finanzieller Forderungen. Irgendwann telefonierte ich mit einem Mit­arbeiter der Verbraucherzen­trale, der nebenher noch sehr viel witzigere Begebenheiten abließ…
Vor knapp zwei Monaten erhielt ich aus Paris einen Elektrobrief von der Tochter einer alten Freun­din, mit fast identischem Wortlaut. Hatte jene Emil lediglich geöffnet, weil mir die Adresse bekannt war. Die gesamte Kohle hätte ich sowieso nicht übriggehabt. Stellte ihr allerdings eine Frage, die nur sie hätte beantworten können, keine Reaktion darauf, damit hatte sich alles erledigt…
Allerdings unkte ein Bekannter, dass ich mir mit jener gefakten EMIL möglicherweise einen Trojaner eingefangen hatte. So war dem dann auch…
Mehrere Gegebenheiten haben mich doch sehr berührten. Da gab es etliche Leute, die bereit waren jene 1400 Tacken zu löhnen, über die Moneygram-Agentur. Sollte ja in Ankara hilflos gestrandet sein: Meltem Sk. Nr. 56.
Mein Text lautete: Ich hoffe, dass dieser Brief dich rechtzeitig erreicht. Ich stecke gerade in der Tür­kei fest da mir an einer Bushaltestelle meine Tasche(1) gestohlen wurde, sie enthielt meine Kranken­versicherungskarte, Kreditkarten und mein Reisepass. Die Botschaft ist bereit, mich mit einem vor­läufigen Ausweis(2) fliegen zulassen, aber ich muss trotzdem mein Flugticket und die Hotelrech­nung zahlen. Ich wollte dich fragen, ob du mir 1400 leihen kannst. Bitte, ich werde auf deine Rückmel­dung warten.
Grüßeeeeeeeeeee K. S.
(1) Ich, und mit Tasche auf Reisen?!
(2) Auf der Botschaft bekommt man innerhalb kürzester Zeit einen Pass! Dies widerfuhr mir 1976, als man mir morgens, in Marienburg, meine ganzen Papiere geklaut hatten, durch eine unermessliche Dus­seligkeit und ich daraufhin in Warschau einen Bundespass erhielt – als Westberliner! Die zugestiegen Ostgrenzer, veranstalteten dann mit mir einen riesigen Terz, von Frankfurt/Oder bis zur Friedrich­straße. Mein Kumpel und ich hielten aber feste gegen! Sodass der Zug: Moskau Hoek van Holland erst nach einer unabsichtlichen Zwangspause von fast einer dreiviertel Stunde, dann weiterfahren konn­te…
Wie es ansonsten ohne Knete weitergehen kann, dazu habe ich ein persönliches Erlebnis beigefügt, dies widerfur mir im Mai 1977…

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