Thema des Tages: Das Schweigen nach Illerkirchberg

Beatrice Achterberg, Redaktorin der «Neuen Zürcher Zeitung» in Berlin
Bei den Menschen im Ort hat die Tat Entsetzen ausgelöst, in den sozialen Netzwerken und den traditionellen Medien entbrannte eine Debatte über die deutsche Migrationspolitik. Trotzdem bleibt Bundeskanzler Olaf Scholz stumm.
Warum sollte jene Schlaftablette eigentlich etwas äußern? Schließlich gab es in den vergangenen Monaten auch ganz andere Fragen an ihn, was bestimmte Machenschaften von seiner Seite aus betrafen.

(Der Dorfschulze von Illerkirchberg scheint aus gleichem Holz geschnitzt zu sein. Er sucht noch den richtigen WEG!? Ob er da mit einer Wünschelrute umherirrt? Kann ihn aber versichern: Wer sucht, der wird schon irgendwann etwas finden…)

Schweigen und selektive Vergesslichkeit kultivieren solche Typen doch schon ewig. Ist doch überall, nicht nur in UNSEREN demokraturischen Gefilden, eine gängige Tugend bei vielen Politikern…
Nun mag man entgegnen, dass der Kanzler sich nicht zu jedem schrecklichen Kriminalfall im Land äussern müsse, doch das Gefühl von Bürgern, die eigenen Kinder nicht ohne Sorgen zur Schule schicken zu können, sollte von Politikern nicht mit Schweigen zur Kenntnis genommen werden. Sollte sich dieses Gefühl verfestigen, ohne von etablierten Politikern adressiert zu werden, droht ein irreparabler Verlust des Vertrauens in die Parteien der Mitte. Von welcher Seite aus betrachtet denn Bea A. eigentlich das Politikgeschehen in Mitteleuropa? Wenn sie noch irgendwo funktionierende Parteirückstände der MITTE erkennen kann, wo noch Wahlesel*INNEN usw. u.ä. existieren, die wahrscheinlich noch irgendwo ein Quäntchen VERTRAUEN besitzen. Welchiger Art soll dies denn sein? Polen*INNEN usw. u.ä. und Ungarn*INNEN usw. u.ä. haben es doch bereits praktiziert, wen sollten in den genannten Ländern, die Leute*INNEN usw. u.ä. eigentlich noch WÄHLEN? Schließlich durften sich dort auch massenhaft großmäulige Probierpolitker*INNEN usw. u.ä., durch WAHLEN demokratisch legiti­mierte Traumtänzer*INNEN usw. u.ä., irgendwie als Galionsfiguren*INNEN usw. u.ä. produzieren. Und was ist dabei herausgekommen? Jene Heinze*INNEN usw. u.ä. haben es letztlich auch nur fertig bekommen, feste Basen für die folgenden Populisten*INNEN usw. u.ä. zu schaffen. Die von ihrer Machart her, sich kein bisschen von ihren Vorgängern*INNEN usw. u.ä. unterscheiden.
Hier bei UNS etwa die übriggebliebenen Witzfiguren*INNEN usw. u.ä. vergangener Seilschaften*INNEN usw. u.ä. aller Couleur und deren herangezogenen Figuren*INNEN usw. u.ä., vollkommen identischer Machart?
Ein Wort des Bedauerns vom Kanzler, ein Besuch von Mitgliedern der Bundesregierung bei der Beerdigung des Mädchens wären angebracht gewesen. Richtig, zumal nicht nur Olaf in der Lage ist, im entsprechenden Augenblick mit einer ganz tollen Betroffenheitslarve aufzutauchen, wobei es andere Politstare*INNEN usw. u.ä. auch können!
Illerkirchberg ist kein Einzelfall – ist korrekt erwähnt worden, ich mache mir darüber aber keinen Kopp mehr. Warum auch? Werde doch nicht so blöde sein und mich um die Folgen jener irrwitzigen Politik zu kümmern, bin nämlich gerade dabei, meinen Schutzschirm der dauerhaften Gewöhnung an solche Gegebenheiten, nicht mehr zuschließen.
Dies ging letzte Woche soweit, als sich trunkenen Eksperten über die Geiselnahme in Dresden echauffierten, wo der Täter von der Polizei, vor Ort, abgeknipst wurde, mir kurz der Gedanke kam: Wenigsten da haben sie mal Nägel mit Köpfen gemacht…
Madame erwähnt im Artikel auch irgendwo Frau Innenminister, ebenso die Reichsbürgerrazzia und irgendwelche Dampfplaudereien dazu.
Witzig finde ich gerade im Zusammenhang jener Verhaftung der Junior Woodchucks Mumien-Gang, dass für sämtliche Scheff-Plapperer, diese Jung und Mädels so plötzlich aufgetaucht sind. Geradeso, als ob letztens irgendwo eine böse Fee auftauchte und „PLING“, schon irrte ein Haufen versuchter Umstürzler, in den Bundesgermanischen Gefilden herum!
Bin mir nicht ganz sicher, ob unter den Schlapphüten viele Grottenolme herumirrten, denn den ersten Reichsbürger lernte ich bereits Ende der 1980er kennen. Zwei Abende agitierte er mich in meiner damaligen Stammkneipe. Weshalb er gerade mich belegte, steht auf einem ganz anderen Blatt. Seine Argumente fand ich anfangs sehr lustig, irgendwann reichte es ab. Er gab aber trotz meines gleich anfänglichen Einwandes nicht auf, dass er mächtig auf einem Holzweg mäanderte, da es sich bei mir um einen Anarcho mit pseudohedonistischen Anwandlungen handeln würde…

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