Harry Belafonte geht nicht mehr einkaufen

Zu Beginn der zweiten Hälfte meines Zonendaseins, insgesamt währte es fast 26 Lenze bis Herbst 1974. Hätte ihn liebend gern mal live erlebt. Zu solchen sozia­listischen Events wurden bekannter Maßen, ja immer entsprechend staatstragende Blindfische und gewisse Behördenangestellte de­legiert. Wie lethargisch jenes Pack dort agierte, konnte man im Augenzeugen, den Politmärchen­filmen im Kinovorprogramm entnehmen. Irgendwann wurde Harry bei den Folk-Fans, der aktiven Beatanhänger (Stasi-Begriff), die besonders auf schwarze Musik standen, bedingungslos abgelehnt.
Nicht nur mich machte es sauwütend, auf der einen Seite latschte er im Pulk mit Dr. Martin Luther King ein­her, anderseits mutierte der nette (ist die kleine Schwester von Scheiße) Menschenrechtler, in den Schlaraffen­ländern der Poststalinisten, zu einem recht unterbelichteten Renommier-Bimbo. Da ließ er vor lau­fenden Kameras ewig ganz unbekümmert einen infantilen Dünnschiss ab, als ob man ihn gerade von der Rückseite des Mondes eingeflogen hätte.
War aber bezeichnend auch für etliche andere Künstler aus dem Amiland, die sich im Ostblock lie­bend gern mit sehr blauäugiger Eitelkeit, immer wieder auf Neue dort vorführen ließen…

Hier noch etwas aus dem Hamburger BILD-Spiegel für Intellektuelle.
Ein Radikaler im besten Sinne – richtig, er gehörte zur gutmenschelnden extremen Mitte und weil er es auch schick fand, mit einem Touch zur linken Seite…
Wütender Außenseiter, wird wohl so gewesen sein. Zumindest konnte er bestimmt in seiner unendlichen Wut, eine feuchte 80 gr. DIN A4 Seite, in der Luft zerreißen. Besonders im Angesicht von Dr. Erich Honecker
engagierter Humanist, schwarzer Popstar – und neben Heino in deutschen Plattenschränken zu Hause. Weder Heino, noch Belafonte, befinden sich unter meinen restlichen paar hundert Vinyl-Scheiben, die ich noch veräußern muss!
Die Welt ist dank Harry Belafonte besser geworden. Der Schreiber jenes Artikels, Arno Frank, scheint auch in einem seltsamen Elfenbeintürmchen seinem Tasten-Frevel nachzugehen, dafür die Umgebung mit einem umgedrehten Feldstecher beobachtet. Wo und was ist Dank Memes, durch H.B. besser geworden?!?
Und sie hätte einen wie ihn nötiger als je zuvor. Um Himmelswillen, bloß nicht! Der Knabe hatte seine kurze Zeit, deren frühere Sichtweisen allerdings abhanden kamen, da blieb nichts mehr übrig, was sich auch mit Hängen und Würgen noch in Richtung nachhaltiger Vorbildfunktion pfriemeln ließe…

Dies versucht gerade jene Chlorophyllmarxistin – Fraktionsvorsitzende Grüne Sachsen-Anhalt meinte dazu:

RollingStoneMgazin legt noch ein Brikett nach!

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