Noch mehrere unkomplizierte Verarbeitungsmöglichkeiten von Holunderblüten…

Viele Tage vergingen, bis ich den entsprechenden Finger aus der Gesäßfaltenperforierung meines verlänger­ten Rückens zog, um mich endlich wieder an den Tasten des Klappcomputers zu vergehen!
Der Grund ist keinesfalls die wochenlange Verbalhurerei um Rammstein &Till Lindemann {Hielt mich letztens, über eine Woche in den USA* auf. Jeden Tag gab es in der dortigen Merkurischen Leitpostille eine halbe Seite über den Schefff. Dabei waren 240.000 Karten für ihre vier Konzerte verklickert worden! Nun fährt heute, ausgerechnet der Rolling Stone, auf der Pisse, jener abgefuckten Medienergüsse, Kahn… *(Unterster Südlicher Abschnitt)}, und deshalb meine Wenigkeit mal wieder etwas relativ vernünftiges in der digitalen Unendlichkeit des WWW´s versenken wollte.
Nee, nee!
Ist alles viel banaler, die folgenden Zeilen entsprangen lediglich dem Wunsch einer einzelnen eidgenössischen Dame! Sie bat mich, für ihre Mutti einige Geheimnisse je­ner Dolden zu lüpfen.
Was hier nun geschehen soll, dabei ging es eigentlich nur um den Essig…
Eine ganz wichtige Sache sollte allerdings vor der Ernte eingetreten sein, es lohnt nicht diese Blüten zu rupfen, wenn es kurz vorher Mistgabeln schiffte, oder es die Briten etwas gewählter ausdrücken, wenn es vorab Hunde und Katzen geregnet hat! Weil solcherart saure Huschen dann viele Pollen ausspülen, denn die sind letztlich verantwortlich für jene gigantische Geschmacksnuance!
Bange machen, gilt nicht!
Denn, wer diese Gaumen schmeichelnden Lustbarkeit nie erfahren hat, muss sich halt mit den vorgefundenen Gegebenheiten abfinden, sage zur Essigherstellung dann noch etwas.
(1) Beginne mit der simpelsten Vorspeise, dazu werden die gesamten Dolden in Crê­pespampe* oder Eierkuchenteig* getaucht und dann in siedendem Öl ausgebacken. Beim Grillen eignet sich dazu gut eingefettete Alufolie!
(*)Crêpesteig wird allerdings etwas knackiger. Als Zugabe in beider Teige bietet sich die Zugabe von Vanille an. Nur so nebenbei, 1 Gramm Pulver der Königin aller Gewürze entspricht schon länger dem Preis der gleichen Menge von Silber!

(2) Geht weiter mit der Essigherstellung!
Bei den Dolden werden die einzelnen Blütenstände unterhalb der letzten Stängel ab­geschnitten, weil bei den folgenden dickeren Stielen, wenn man sie aus Trägheit nicht entfernt, anschließend recht viel Gerbsäure ausgespült wird.
Die kleinen Teilchen werden dann in eine Flasche gestopft, und immer mal wieder mit ei­nem hölzernen Kochlöffelstiel zusammen gedrückt. Je mehr Blüten sich im Behältnis be­finden, desto schmackhafter entwickelt sich der gesamte Inhalt! Zum Auffüllen unbe­dingt APFELESSIG benutze! Nun alles mindestens zwei (2) Monate ziehen lassen, ist wohl selbstverständlich, dass die Glasbehälter dabei verschlossen sind! Während der Zeit die Flaschen immer mal wieder, um mindestens 1830 (Nicht Celsius oder Re­aumur sind da gemeint, sondern die geometrische Vorgehensweise!) drehen und dazu auch etwas schütteln. Danach den flüssigen Inhalt woanders einfüllen und die Flasche erneut mit frischem Essig füllen, nun aber runde sex (6) Monate wieder alles ziehen lassen. Zwischendurch kann man nach der ersten Wartezeit auch immer wieder Blüten herausfischen, diese fein zerhackten Brösel eigenen sich als Zugaben für Salate, Joghurt, Quark und Remouladensoßen usw.
Als Angeln eigenen sich gesäuberte Pinzetten oder eine simple Fahrradspeiche!
(3) Holunderblüten-Orangen-Gelee
Beginnend werden die Dolden entsprechend malträtiert, wie in (2tens) bereits er­wähnt!
Diesmal werden sie dann lediglich in einem entsprechenden Behältnis entsorgt. Als Maß der Orangensaftzugabe (Aber dafür nicht den billigsten Scheiß von Feinkotz-ALDI verwenden!) gilt, dass alles frei schwimmen kann. Bei angesetzten 5Litern noch eine feinscheibig ge­schnittene ÖKO-Limette (Selbstverfreilich aus Alaska und mit entsprechenden Fairtrade-Siegel versehen!) zugeben!
Steingutpötte eigenen sich besonders gut dafür, auch gehen diverse Edelstahltöpfe. Allerdings sollte man metallene Rührwerkzeug niemals im letztgenannten Behältnis stehen lassen!
(Beginne in dem Zusammenhang aber nicht damit, zu erklären, was es mit der elek­trochemischen Spannungsreihe auf sich hat und welche Folgen sich daraus ergeben könnten…
Manche der älteren Zeitgenossen*INNERINNEN werden damit vielleicht noch etwas an­fangen können. Bei der verblödenden iPhone-Generation, auch unter sofortiger Zu­hilfenahme von KI, wäre ich mir da nicht so sicher!)
Drei Tage muss der Ansatz nun irgendwo recht kühl herumstehen, damit es bei dieser Witterung zu keinem Gärungsprozess kommt! Alle zwei/drei Stunden sollte alles immer wieder gut umgerührt werden.
Abschließend werden die vorhandenen Bestandteile über dem Behältnis mit viel Ge­walt ausgequetscht, der vorhandene Sud durch eine feines Sieb gegossen und sofort aufgekocht. Zur entsprechenden Verfestigung kann man unterschiedlichste Ingre­dien­zien benutzen. Bei der Verwendung von Gelierzucker entsteht natürlich eine kalorien­haltige Bombe. Ansonsten bieten sich Agar Agar und Gelatine an, bei deren Verarbei­tung sollte man sich aber unbedingt an die vorgegebenen Anweisungen halten!
(4) Chutney aus Holunderblüten-Orangen-Gelee
Dabei setze ich mir keine Grenzen, jene Herangehensweisen sind oftmals mit vielen Vorteilen behaftet, weil die Scheffin davon nichts isst…
Den fertigen Gelee wärme ich nur kurz auf und veredele ihn mit entsprechenden Zu­taten z. B.: Curry, Tandoori, Chili, geröstete Zwiebeln, Knoblauch, Kürbis, Sater, Se­sam, geschrotete Walnüsse, Haferflocken, fein geriebener Käse usw. 

Hier noch ein Wink zu anderen Holunderblütenrezepten: 
Holunderblüten aus dem Speckgürtel  Zum Schluss kommt der Link zum Sirup! Holunderblütensirupweinschaumdessert 
Holunderblütensekt

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