►(I)◄ DAS WAR DANN MAL WEG – Klementine, Litfaßsäule & Co.

Letztens lief im Kanal der Einäugigen eine recht witzige Doku, wobei ich mich wieder zwingen musste, die dreiviertel Stunde durchzustehen. Aus dem Vijo hätten man viel mehr rausholen kön­nen, aber Schißchen.
Dazu kotzt es mich nämlich immer an, dass sich zur Streckung der Sendezeit ewig irgendwelche sog. Promis zwischendurch prostituieren dürfen.
Wobei die nimmermüden Filmemacher und deren Stare dann auch nie zur Kenntnis nehmen, man mit solchen geisttötenden Gags nur hemmungslos das eigentliche Thema verwässert.
Selbstverständlich steckt hinter jenen Machenschaften ein ganz bestimmtes System. Weil sich alle an den redaktionellen Richtlinien festklammern müssen, seien sie von Anbeginn auch noch so dusselig. Geht es doch über kurz oder lang nur darum, die entsprechend vorbestimmte Zeit auf irgendeine Weise totzuschlagen…
Warum man dazu ewig provinzielle Mimen bemüht, weiß der Teufels. Die beiden Tussis und der ICKENDE Gimpel nervten in der Sendung besonders, nicht nur, weil sie visuelle Informationen verbalisieren durften. Dazu setzte der Knabe, Gott sei Dank, nur seinen wichtigtuerischen Gesichtsausdruck ein. Die Mädels benötigten für ihrer Darstellung, noch geschlechtsspezifische Unterstützung mit infantiler Körpersprache und entsprechend dümmlichem Konterfei´s.
Muss sich um berühmte Persönlichkeiten handeln, die wahrscheinlich nur im underground agieren, vielleicht sogar in den Abwasserkanälen der Stadt, denn keine jener unsäglichen Plappertaschen waren mir bekannt…
Als Kind hörte ich heimlich die Reklamesendungen von Hessen II. Allerdings mehr wegen der Mu­sik, denn sie spielten dazwischen manchmal auch amerikanische Rock´n-Roll-Mucken. Besaß in jenen Tagen eine sehr ausgeprägte Merkfähigkeit, zweimal gehört und schon waren die Werbegags abgespeichert. Was in meiner jugendlichen Umgebung die Anwesenden immer sehr irritierte, dass ausgerechnet ich, als Ableger eines chronisch untervögelten und extrem dummroten Flintenweibes, solche Sachen perfekt wiedergeben konnte.
Etwas später, in meinen frühzeitig begannenden Saufrunden, wurden die älteren Anwesenden dann mit etwas abgeänderten Werbespots unterhalten. Zwei davon, fielen mir gerade wieder ein.
Schwanz verbrannt, die Nutte kichert – hoffentlich Allianz versichert!
Heute sind wir zu Gast bei Frau M. in Wuppertal. Um zu überprüfen, ob die Behauptung stimmt, Dash wäscht so weiß, weißer geht es nicht. – Dies kann ich natürlich bestätigen! Denn, seitdem mein Mann seinen Schwanz mit Dash wäscht, habe ich blendend weiße Zähne!
Schade fand ich natürlich die sehr kurze Episode, welche den Herrn Litfaß betraf. Dafür war natür­lich keine Zeit mehr, weil man stattdessen lieber Geplapper von irgendwelchen labernden Pausen­füllern aufzeichnete.
Muss zur Säule etwas einfließen lassen!
Sehr lang ist´s her, als Old Ben Jogi, seines Zeichens LkW-Fahrbereitschafter in BVG-Gefilden, mich telefonisch kontaktierte, ob ich Interesse hätte, an einem rund 1m hohen Papp-Ring, mehrere Zentimeter dick, mittig ebenfalls durchgeflext, von einer Litfaßsäule.
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War natürlich eine vollkommen überflüssige Frage!

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Dies geschah Mitte der 1980er. In jenen Tagen, als sich Massen deutscher Eingeborenen, welche das Licht der Welt auf dem Gebiet des ehemaligen Deutschen Reiches erblickten – deren neuerliche Grenzziehung im Potsdamer Abkommen festgelegt wurde – mehrheitlich noch zivilisiert benahmen!
Für meine Begriffe hat es mit dem schleichend stattgefundenen, sehr nachhaltigem Wandel des ge­samtdeutschen Demokratieverständnisses zu tun. Wobei der Karren, 32 Jahre schwer beladen mit verbrämten Vorstellungen christlicher Werte, tiefe Spuren im späteren, niemals neuerlich umge­pflügtem gesamtdeutschen Boden hinterlassen hat, nun festgefahren, irgendwo sich selbst über­lassen herumsteht.
Zur ewigen Verbalhurerei des Begriffes DEMOKRATIE fällt mir etwas ein.
Ohne ein Plagiat zu fabrizieren, werde ich dazu auf der Pisse von Mike Godwin Kahn fahren und seine spezielle ironische Betrachtungsweise etwas in folgende Richtung ummodeln.
„Mit zunehmender Länge einer entsprechend fein gedrechselten Sprachhülse, von beliebigen politi­sierenden Kompetenzsimulanten*INNERIN usw. u.ä., , nähert sich die Wahrscheinlichkeit eines Vergleichs mit sehr seltsamen persönlichen Interpretationen des Begriffes: DEMOKRATIE dem Wert Eins an.“

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Mann, sprang die Schefffin im Viereck herum, als sie mich nach der Arbeit im Bad gewahrte. Stundenlang wurden die beiden schweren Fundstücke entsprechend mir warmen Wasser bearbeitet, anschließend in der ganzen Wohnung, zum trocknen auf Zeitungen abgelegt. Bei einer Wohnfläche von 170 m² , für 840 DM Warmmiete, keine Probleme…
Ungefähr 100 brauch­bare Teile konnten so gerettet werden. Nach weit über 30 Jahren blieben nur diese paar Dinger übrig, die letztens wieder auftauchten…

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Liebe Mutti, lieber Vati!
Ich wünsche mir, einmal eine Märchenoper sehen zu dürfen. Im Deutschen Opernhaus gibt es jetzt „Hänsel und Gretel“, dazu abwechselnd das Balett „Die Puppenfee“ oder das Tanzspiel „Max und Moritz“.
Es soll ja sehr schön sein und mal richtig was für kleine Kinder.
Bitte, bitte erfüllt mir diesen Wunsch X und kauft mir eine Eintrittskarte!
Küßchen!!!
Eure
Ursula.
X Karten gibt es schon
von 50 Pfennig an!

Fotzetzung folcht!

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