Lisa Eckhart und die Judenwitze, Philipp Peyman Engel

Ehe ich den schon etwas älteren Artikel nochmals aufwärme, will ich noch kurz vorher zum jüdi­schen Humor kommen und dazu zwei Typen und keine Quotentante erwähnen: Edgar Hilsenrath. Ephraim Ki­shon und Salcia Landmann.
Köstlich, was die so abließen! Trotzdem hatte jeder der drei genannten, in irgendeiner Form seinen Malaisen mit x-beliebigen Krritikern und Teilen der linkslastigen Leserschaft. Besonders wurde ja Hilsenrath angegangen, wie er es wagen konnte, eine Humoreske im Nazireich anzusiedeln!
Fast hätte ich Lotti Huber vergessen, denn deren Lesungen, ähnlich derer von Eddi H., kamen im­mer zum Piepen rüber. Außerdem handelte es sich bei ihnen allen um einen Schreibstil, bei dem sich Meister Ph.Pe.En. wirklich noch einiges abkupfern sollte…

Beginne mit: Warum es unerträglich ist, dass die antisemitischen Pointen der Kabarettistin als hintergründige Satire bezeichnet werden
Weshalb Herr Engel ausgerechnet mit ermüdenden Sparwitzen versuchte einen Bogen zu Lisa Eck­harts, zu schlagen und dabei mit dem Versuch scheitert, sich an ihrem Statement zu vergehen. Ob­wohl es sich schon vom Denkansatz und Aussage her, um eine ganz andersartig gelagerte Thema­tik geht.
Gott nochmal, in welchen Runden heitert man sich denn mit solcher Art Unterhaltungsbeiträgen auf und scheint sie sogar als Witze durchgehen zulassen?
Kennen Sie den schon? »Den Juden Reparationen zu zahlen, das ist, wie dem Red-Bull-Gründer Mateschitz ein Red Bull auszugeben.« Oder den? »Die Erektion des schwarzen Glieds braucht alle sieben Liter Blut, über die ein Mensch verfügt.«
Ehe ich auf das kastrierte zweite Teil eingehe und deren Pointe noch liefere, etwas ganz anderes.
Es betrifft das Genre der sog. Judenwitze. Mein türkischer Werkbankkollege versorgte mich ewig mit dieser Art Witze und all jenen, die ihn, seine Landsleute und anderweitige Kanaken betrafen.
Diese Nase begriff es nie, dass mich solch Scheiß absolut nicht interessierte. Zumal in den vier Jahren seines unstillbaren Mitteilungsbedürfnisses, sich lediglich ein Judenwitz(*) befand, der mir unbekannt war.
Die ersten vernahm ich bereits zu der ausgehenden Schulzeit (1964/65), später konnte ich regis­trierten, dass auch Genossen der Dreigrammbewegung sie erzählten und sich andersherum dabei auch köst­lich amüsierten. Kann mich nicht erinnern jemals einen von der Sorte mal weiter erzählt habe.
Schließlich besaß ich ein ganz anderes Verhältnis zum Judentum, dies hing mit einer einschnei­den­den Hilfeleistung aus jener Richtung zusammen. Während der Inflationszeit lieh der Vater eines Freun­des aus Gymnasialzeiten, meinem Großvater, eine sehr großzügige Summe von US-Dollars, um sein Hausbau entsprechend zu beenden.
Allerdings kam es zu meinen Ansichten, was Israel betraf, einen kurzfristigen Knacks.
Dies hing damals auch schon mit deren Politik zusammen und es geschah nach dem Sechstagekrieg, in der ersten Juniwoche 1967. Da kam es in der gesamten Bereitschaftsbullengarnison zu mächtigen Aggressionen. Es be­gann mit einer unbegrenzten Ausgangs– und Urlaubssperre, die unsereins besonders traf. Der Aus­bildungsmonat unter der Obhut von Massen an Dummköpfen, Idioten und Sadisten von Vor­gesetz­ten. Dabei hatten mich die ersten vier Wochen gar nicht besonders tangiert, durch meine Aus­bil­dung als Funker. Zumal mir von den Deppen niemand etwas vormachen konnte. In den wenigen Tagen lief ich bereits in erstmalige Hochform auf, was meine ewigen Provokationen betrafen. Anschließend gab es die Versetzung in die PGH, Patzternick´s Geiler Haufen
In selbige Richtung wurde mir später sogar ein nie dagewesen Privileg zuteil, wie ältere Kapos mal abließen, denn zweimal wurde ich während Rotlichtbestrahlungen eingebuchtet. Da kam anschlie­ßend vielleicht ein Sozialneid unter den Kameraden hoch!
Also, die Israelis hatten den STK angezettelt und alle hingen fest.
Von einem Tag auf den anderen explodierten sogar sämtliche Tagträume! Endlich ein Paar Tage weg von dem Idiotenzirkus, sich endlich mal wieder richtig sexuell ausscheißen, dann sich bis zum Ab­winken mit Kumpels die Kante geben und vor allen Dingen die neuesten Mucken aus England ein­ziehen. Zwischendurch auch endlich wieder Westfernsehen anschauen!
In der Kompanie besaß ich die absolute Arschkarte, weil gerade 18einhalb Lenze auf dem Buckel, der jüngste Rotarsch in der Runde! Als es zum Ende Juno wieder Urlaub gab, ging es natürlich bei den Ehekrüppeln los, wobei die Anzahl ihrer Gören als Bonus gehandelt wurden.
Hinzu kam, dass wir, unser Kompaniebereich befand sich im ersten Stock über dem Stab, wo alle mitbekommen konnten, dass ewig irgendwelche Weiber von hohen Offizieren unter hereinschlüp­ften…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert