afghanistaN

Letzte Woche ging die Londoner Masturbationsperformance schlicht an mir vorbei. Nebenbei schnappte ich nur auf, dass Herr Westerwave eine spezielle Abwarackprämie angeregt hatte.
…mit dem Vorhaben, Taliban-Kämpfer mittels materieller Anreize zum Ausstieg zu bewegen, werde man zwar „nicht an den harten Kern herankommen“
…aber Guido! Woher nimmst Du Deine Weisheit? Dabei bräuchtest Du doch nur gewisse Kollegen zu interviewen – ist doch alles nur eine Frage der finanziellen Beweglichkeit. Wer gut schmiert, der gut fährt! Seine Scheffin gibt sich auch mächtig knickrig, warum schickt sie nur so wenig Hanseln an den Hindukusch? Afghanistan ist ein Raum ohne Volk, doppelt so groß wie die BRD, bei nur 25 Mio. Einwohnern, das entspricht nur 38 Einwohner pro km², bei uns drängeln sich 230 Verbraucher und Verbraucherinnen auf der gleichen Fläche. Wo bleiben da nostalgische Anwandlungen? Einige Generationen retour waren die Leute noch anders drauf. Wie Verste damals der Monarchist Immanuel Geibel in: Deutschlands Beruf

Solls denn ewig von Gewittern
am umwölkten Himmel brau’n,
soll denn stets der Boden zittern,
drauf wir unsre Hütten bau’n,
oder wollt ihr mit den Waffen
endlich Rast und Frieden schaffen?

Daß die Welt nicht mehr, in Sorgen
um ihr leicht erschüttert Glück,
täglich bebe vor dem Morgen,
gebt ihr ihren Kern zurück!
Macht Europas Herz gesunden,
und das Heil ist euch gefunden.

Einen Hort geht aufzurichten,
einen Hort im deutschen Land!
Sucht zum Lenken und zum Schlichten
eine schwerterprobte Hand,
die den güldnen Apfel halte
und des Reichs in Treuen walte.

Sein gefürstet’ Banner trage
jeder Stamm, wie er’s erkor,
aber über alles rage
stolz entfaltet eins empor:
Hoch, im Schmuck der Eichenreiser,
wall’ es vor dem deutschen Kaiser!

Wenn die heil’ge Krone wieder
einen hohen Scheitel schmückt,
aus dem Haupt durch alle Glieder
stark ein ein’ger Wille zückt:
wird im Völkerrat vor allen
deutscher Spruch aufs neu erschallen.

Dann nicht mehr zum Weltgesetze
wird die Laun’ am Seinestrom,
dann vergeblich seine Netze
wirft der Fischer aus in Rom,
länger nicht mit seinen Horden
schreckt uns der Koloß im Norden.

Macht und Freiheit, Recht und Sitte,
klarer Geist und scharfer Hieb
zügeln dann aus starker Mitte
jeder Selbstsucht wilden Trieb,
und es mag am deutschen Wesen
einmal noch die Welt genesen! Natürlich nur im Reigen mit unsern anderen Freunden

Um unsere sexuelle Notgemeinschaft endlich zu beenden, appellierte ich an Madame und kalligraphierte an der Wand über dem Schreibtisch, in mehreren Zentimeter großen Lettern, einen Appell an sie, welcher da lautete: Lass uns endlich mal wieder etwas gemeinsam machen – jeder geht seinen eigenen Weg!
Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen flippte sie, ob des solcherart Vorschlages, recht lautstark aus.
Da ich nach meinem Neckermann-Abitur eigentlich an die HdK wollte, malte und zeichnete ich auch hin und wieder mal etwas von zweifelhaftem Ruf, wegen der einzureichenden Mappe…
So geschehen an der Wand unter dem Hochbett, einige Tage später, jener Kerl maß runde 1 Meter 80.
Weshalb ich bekifft, ausgerechnet auf jenes Motiv kam, weiß der Deibel, offenkundig wollte ich irgendwelche Depri-Einheiten loswerden…

All you

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