Helgas zweiten Todestag, am vergangenen Freitag (29.1.), hatte ich total vergessen, weil letztens mein Terminplaner (den Begriff Agenda benutze ich nicht mehr, seit Frau Köpft-Schröder ihrem Gatten diesen Begriff für sein unsägliches Machwerk andiente) im häuslichen Bermudadreieck verschütt ging. Aber Micha verpasste mir einen Wink mit dem Zaunpfahl.
Viel möchte ich nicht ablassen, schon wegen jener merkwürdigen Metamorphose der Hinterbliebenen. Bei Freunden und Bekannten ist es machbar, sie kräftig in den Arsch zu treten, wenn man von ihnen verletzt oder verachtet wird – aber der Verwandtschaft ist jeder hilflos ausgeliefert, denn die kann sich keiner aussuchen. Tragisch wird es, wenn der Betroffene sich nicht mehr wehren kann. Schon während dieser kleinen Gedenkfeier im „Haus am Lützowplatz“ kostete es mich einen Haufen Überwindung, dass ich nicht sofort abhaute. Den Gang in die Kirche tat ich mir zu Helgas Beerdigung nicht an, hockte abseits und beobachtete den Pulk. Es herrschte Kaiserwetter an jenem Mittwoch, den 5.3. 2008. Meine Großmutter ließ an solchen herrlichen Vorfrühlingstagen oft ab: „Es herrscht ein Wetter zum Heldenzeugen.“ H. Sophia hätte es auch gefallen, schon wegen der anstehenden Frühlingsgefühle. Heißt es nicht: „Ist der März schon warm und trocken, kann man auch im Freien bocken!“
Nun hänge ich noch einige Bilder dran.