Frühlingsbeginn

Heute Nachmittag verbrachte ich über zwei Stunden bei „Holzpossling“, musste sein, wegen der Stückliste für eine Terrasse. Solch Baumarkt geht ja noch, das dämliche Gequatsche wurde mit meinen Ohrwärmern übertönt, in diesen kleinen Stöpseln schafften sich „Rage Against The Machine“ und die „WU TANG Horde“. Anders sind diese Konsumtempel für mich nicht zu ertragen. Früher träumte ich am „Tauentzien“ immer mal davon, stoned wie eine Natter, mit einer AK-47 durch das hell erleuchtete „Lichthaus Mösch“ zu tigern, mit zehn gefüllten Magazinen in den Taschen.
Im Alter wird man komisch, nun interessiert mich so ein Konsum-Stall gar nicht mehr.
Existiert dieser Laden überhaupt noch?
Hat dies etwas mit meinem Demokratieverständnis zu tun? Eigentlich bezieht sich meine Toleranz nicht auf irgendwelche Neurosen der Plebse in „unserer“ Gesellschaft. Mittlerweile gestehe ich ihnen das Ausleben dieser krankhafte Mentalität einfach zu. Irgendwann registrierte ich einfach mal, dass jeder seine Macken vollkommen legal im Alltag umsetzen darf. Was im Artikel 2 der FDGO garantiert wird und  es firmiert in dieser Rubrik als „freie Entfaltung der Persönlichkeit“.

Mein drittes Frühstück wurde vor der Glotze verzehrt, zappend zwischen  „Arte“ und „n-tv“.
ARTE F
Samstag, 20. März 2010 um 16.15 Uhr
Wiederholungen:
21.03.2010 um 03:00
Ich war ein Kamikaze
(Usa, 2007, 89mn)
Regie: Linda Hoaglund, Risa Morimoto
– Irgendwann kippten die Schilderungen der alten Japanischen Freiheitskämpfer leicht in die Belanglosigkeit ab, auch kam nichts Neues mehr rüber. Auf dem dem Nachbarsender, n-tv, lief etwas „Würg-kotziges“:
n-tv: Deluxe – Alles was Spaß macht
Themen der Sendung
– Monaco – Leben und Lifestyle
– Der Haar-Diamant
– Ein Tag im Leben von Familie Geiss
– Der Traum vom einsamen Strand
– Luxusmakler vermietet Privatvillen
Pennt zwischendurch nicht ein, schaute schließlich wesentlich mehr das Zeug von diesem „Nachrichtenkanal“. Seit langer Zeit bemühen sich die „Öffentlich Sender“ auch um diesen Quotenscheiss, frage mich nur, wer sich so etwas regelmäßig einziehen kann.
Wenn man sich allerdings umschaut, verfehlen diese flackern „Verblödungs-Plazebos“ ihre Wirkung nicht
Die Moderatorin rede im „Monaco-Beitrag“ permanent von den „Reichen und Schönen“. Ist die Moderatorentante blind?
Es ging laufend um Benefiz & Sharety Galas, wo irgendwelche klunkerbehangenen alten Mädels Knete einheimsen wollten. Bei so mancher „Schönen“ erinnerten mich die Fleischfalten unterhalb des Kinns an „Türkische Hennen“. Waren sicher viele Witwen dabei, oder „Liften“ ist momentan out, sonst könnte ja für den Gatten immer mal wieder eine Brieftasche dabei herauskommen.
Erinnerungen an “Knautschke” kamen auch hoch, an seine Haut in der Nackenpartie…

Zwischendurch liefen unterhalb der hübschen Bild durchgehend aktuelle Nachrichtenbalken. Klasse, schöne Panikmeldungen dabei:
Endlich auch Vatikanische „Spruchblasen“
„- Hirtenbrief von Papst Benedikt den 16ten.
– Papst bedauert Missbrauch von Minderjährigen
– Papst. Unterwerft Euch der Rechtsprechung
– Papst Hirtenbrief an die irische Kirche
– Papst schweigt zu Missbrauch in Deutschland
– Zollitsch: Pabstbrief bezieht Deutschland ein (Sicher eine Meldung von „Radio Eriwan“)
– Wir sind Kirche: Hirtenbrief kann nur der Anfang sein
– Kath. Kirche arbeitet über 250 Verdachtsfälle auf (Die ersten Leute werden gefoltert? Holz für Scheiterhaufen werden besorgt…)
– Die Hamburger „BILD“ für Intellektuelle: Ermittlungen gegen mindestens 14 Priester
– Papst wusste angeblich von Münchner Kinderschänder“
Beim Geplapper von Familie „Geiss“ reichte es langsam. Schließlich begannen irgendwo Nachrichten: „… die Kirchen hat eine „Missbrauchsbeauftragten ernannt…“
Scheinbar sollen die Schindluderei mit Frischfleisch nun erst richtig losgehen, wenn sie nun auch Experten dafür einsetzen.
Dabei dachte ich, dass Kirchens „Aufklären“ wollte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert