Eine rumänische Zigeunerin warnte nach einem längeren Blick in ihre Kristallkugel vor einem gewalttätigen 1. Mai! …Vor allem in Hinblick auf Proteste gegen Neonazis. Sie rechnet mit bis zu 3011 Rechtsextremen und rund 10.213 Gegendemonstranten.
Diese Meldung wurde unter dem Siegel der Verschwiegenheit Berlins Innen- und Außensenator zugespielt. Jener Genosse findet seit Jahren schon Gefallen daran, solche Tatarenmeldungen in den Medien zu verbraten, scheinbar verbunden mit der Hoffnung, dass auch wirklich etwas passiert.
Na hoffentlich, erst solche Bambulen herbeisehnen, 6200 (400 mehr als letztes Jahr) grüne Staatsdiener ins Bundeshauptdorf karren und dann sollen die auf Kosten der Steuerzahler Däumchen drehen, wie stellt man sich das denn vor?
Wie zu Zeiten der Ostberliner Nationalen Front bekommt Rot von Schwarz Schützenhilfe.
Who the fuck is Hans-Peter Uhl?
Warum ausgerechnet der ehemalige Hinterbänkler (Christ-Sozialistischer Prägung) sich ausländerfeindlich gebärdet, ist mir vollkommen unverständlich, der Herr dr. Jur. meinte nämlich, „Für Randalierer, Vandalen*(Angehörige eines germanischen Volkes mit Migrationsgrund) und Kriminelle haben wir Handschellen und Haftanstalten.“
Die Route der Neonazis wird auch deshalb von der Polizeiführung geheimgehalten, weil „Linksextreme in der Vergangenheit solche Strecken schon präpariert hatten“, sagte Körting. So seien dort etwa Steine auf Dächern deponiert worden.
– Kann ich mir sogar vorstellen, denn im Rahmen der Luxussanierungen wurden überall Heizungen eingebaut und auf den Dächern die Schornsteine entfernt. Solche Essen gaben immer reichlich Wurfgeschosse her, ebenso die Wälder von Fernsehantennen.
Am 14.11.90 machte ich mit einem Kumpel Photos von der Räumung der Mainzer-Straße. Auf den „Berliner Dächern“ waren alle Schornsteine, bis auf einen halben Meter Tiefe demontiert.
Das Viertel um die „Mainzer“ fanden wir ab „Krossener-Straße“ großräumig gesperrt. Dort suchten wir an der Ecke „Gabriel-Max-Straße“ ein unverschlossenes Haus, stiegen aufs Dach, liefen oben parallel zum „Boxhagener-Platz“ bis in die „Grünberger-Straße“ – über uns mehrere Helikopter, deren Krach zerfetzte uns fast die Innereien der Lauscher.
Stiegen in die Dachluke und gingen das Treppenhaus runter. Auf der Straße viele grüne Männchen, Sympathisanten und Gaffer. Auf der gegenüberliegenden Seite öffnete ich eine recht baufällige Haustür mit einem Fußtritt. Oben rissen wir eine ähnlich geartete Bodenkammertür auf, stiegen anschließend wieder aufs Dach. Mein Rausklettern dauerte fünf Minuten länger, da die Leiter aus Müll unter meinem Gewicht erst mal zusammenbrach.
Decker wurde von neugieriger Bullerei höflich zum Abstieg aufgefordert und begleitet. Ich spazierte geduckt wieder entlang der „Max-Straße“, nun aber auf der anderen Straßenseite, bis an die Ecke „Mainzer“. Lag dann auf dem säuisch kalten Pappdach, ansonsten genoss ich alles wie in der ersten Reihe vorm Heimkino.
Schräg gegenüber ein kleiner Friedhof und der phantastische Blick entlang der zu räumenden Häuser.
Vermummte Gestalten seilten sich in einer affenartigen Geschwindigkeit ab, schmissen in aufgebrochen Luken Unmengen an Tränengaskartuschen und Nebelkerzen. War schon interessant, kein Vergleich zu einer Billigproduktion von Tatort in der Glotze.
Nach kurzer Zeit verpißte ich mich nach unten, mir tränten die Augen (mein Zitronensaft war mir abhanden gekommen), außerdem kam Bammel auf, wegen des Luftzuges der beidrehenden Helis…
So aufgeregt wird dieser erste Mai bestimmt nicht sein…
Auch nicht wie jene „Maifeier“, die sich fast zwei Stunden am „Kollwitzplatz“ abspielte und wir stoned auf den teuersten Plätzen saßen, einem Baugerüst im dritten OG und unter uns fanden die Hasenjagdten statt…
Spiele ohne Brot, mit dem ganzen klassenkämpferischen Einsatz, Chaos, viel Feuer, Barrikaden, abgebunste Autos, Tränengas und fun auf beiden Seiten, so empfanden wir es wenigstens. Wo die Bilder von beiden Aktionen stecken, weiß ich momentan leider nicht – deshalb nix Photos – aber etwas aus der Tube.
1. Mai – Bambule + Kultur – 1. Mai – Riots – 1. Mai 2009 – Die Scherben