Arte – Jimi Hendrix – Wiederholung am: 24.09.2010 um 01:50
Morgens war ich richtig froh, dass man im d-radio an den vor 100 Jahren geborenen jüdischen Komponisten Josef Tal erinnerte.
So wie man das Gedenken an Hendrix in den letzten Tagen ausquetschte, wäre nicht viel für das heutige „Kalenderblatt“ übrig geblieben.
Zumal am Donnerstag, auf Arte, eine recht vernünftige Kurzbiographie lief und Kollegen von ihm nicht mit dem sonst üblichen Dummschwätzen kamen – allerdings hätte man Fritz Rau außen vorlassen sollen.
Abgesehen von seinen unmittelbaren Mitstreitern auf der Bühne, waren alle Techniker im Hintergrund auch gigantisch drauf, ebenso die Leute an den Kameras und dem anschließenden Schnitt von Filmsequenzen…
Einige Betrachtungen von Vernon Reid, Steve Stevens oder Kelvyn Bell hatte ich noch nie so gesehen, sind aber einleuchtend.
In diesem Zusammenhang fiel mir noch etwas zu Voodoo Child ein.
Wer etwas technisch begabt umher läuft, der sollte mal bei diesem Hit etwas ausprobieren.
Sich die Möglichkeit der Pseudoquadofonie schaffen, dabei rechte und linke Spur ganz normal über einem Kopfhörer einziehen. Dann über einen weiteren, parallelen Ausgang, + von beiden Spuren an den zusätzlichen Lautsprecher legen, um so mono zu erhalten.
Nun mit den vorderen Zähnen vorsichtig auf einen Metallstift (rund 15 cm Lang, von der Stärke eines Makkaroni) beißen und das andere Ende dann leicht auf die Abdeckplatte des Lautsprechers drücken. Nun wird der Schall vom Kopfhörer direkt ins Ohr geleitet, weiterhin – aber zeitverzögert – über die Zähne und Knochen auf das Innenohr.
Wichtig dabei, alles muss in einem vollkommen ruhigen Raum passieren, bei fast ganz runter gedrehten Reglern. Noch witzig kommt es rüber, wenn es machbar ist, beide Lautstärken separat zu regeln und…
Von allen Hendrix-Songs kommt VooChi am verrücktesten rüber.
Man sollte diese Experimente nicht solo ausprobieren!
Durch verschiedene zusätzliche Einflüsse von außen, lässt sich alles auch noch visuell ausweiten. Dazu benötigt man einen Raum der vollständig abgedunkelt werden kann, weiße Wände (möglichst wenig sollte dran baumelnd) und Zimmerdecken.
Einen alten Plattenspieler mir 16er Umdrehung, auf dessen Teller drei angezündete Teelichter stehen und alles dreht sich unter den zusammengerückten Zimmerpflanzen. Die dabei entstehenden, beweglichen Schatten vermitteln die Illusion unter Wasser zu liegen.
Bouree, von Jon Lord biete sich auch an…
Im Inforadio lief mehrfach eine La-la-Biographie, wobei man viel Wert auf jene Nebensächlichkeiten legte, über die sich Spießer in der ganzen Welt maßlos aufregten. Nicht zu vergessen, dieses ewige Geifern von kommunistischen „Kulturfunktionären“. In diesen Hochzeiten der Popmusik war ich besonders in den Arsch gekniffen, wegen meiner Zeit bei der Arbeiterknüppelgarde, von Mai ’67 bis Okt. ’68.
Nur nebenbei möchte ich noch auf eine Kleinigkeit hinweisen – an Heimatgefühl und Patriotismus den Jimi immer wieder ausstrahlte.
Nur so! Da man hier, seit geraumer Zeit, mit beiden Begriffen fürchterlich herum hurt und zu keinem Ergebnis kommen will…
Im Zusammenhang mit JiHe würden mir spontan ein Haufen Begebenheiten noch einfallen