Die Zukunft der Anti-Atom-Bewegung >>> Allerdings ist die Zukunft auch nicht mehr das, was sie mal war! Trotzdem, die Zukunft kommt wieder! <<<

Gestern verband ich eine längere Radtour mit peripherem Restklassenkampf, produzierte nebenbei audio-visuellen Müll.
Die Situation vor dem Wallotschen Palaverhaus war nicht so richtig durchschaubar. Eigentlich galt die Wiese davor als No-go-Area, an der westlichen Seiten lagen aber die rot/weißen Begrenzungszäune auf dem Rasen. Außerdem liegt doch dieses Anwesen in der Bannmeile, oder?

Ver(w)irrte Schäfchen
Unter der Ägide von Frau Professor Süssmuth (Mit ihr begann die Ära von Frauen in höchsten Regierungspositionen, die mich ewig an jene Hausfrauen erinnern, die mit einem krankhaften Hang zur Harmonie, erfolglos versuchen ihr Umfeld zu befrieden.) wurde mit riesigem Aufwand der Platz vor dem Reichstag umgestaltet. Der dafür verantwortliche Knecht, ließ nach Bewältigung seiner „schwierigen Aufgabe“ folgendes ab, was in der Berliner Abendschau ungefähr so klang: „…endlich haben wir den „AMÖBOIDEN Charakter dieses Platzes für immer beseitigt…“
Für diese Unverschämtheit hätte dieser Knabe mehr als nur Klassenkeile verdient…
Vorher lebte dieser Platz täglich und das ganze Jahr über. Mit all seinen Konzerten der U- und E-Musik, der Quatschkopf Heller bunste dort sein gigantisches Feuerwerk ab, vielfach gaben sich dort Menschen den unterschiedlichsten sportlichen Betätigungen hin. Nicht zu vergessen jene berühmte Rede von Ernst Reuter 1948 (Der erste OB mit Visionen für diese Stadt, allerdings auch der vorletzte, später folgte nur noch Willi Brandt, den ich politisch ernst nehmen konnte.)
Wie oft machten wir in der Nacht zum 1. Mai durch und pennten nach den DGB Kundgebungen anschließend unsern Rausch dort aus und schwätzten hernach wieder dämliches Zeug, so als Ersatz zum entgangenen Klassenkampf…


Man konnte auch einfach so dort herumliegen und die Wolken beobachten, noch besser kam es stoned und mit den „Floyds“ in den Lauschern und manchmal konnte man dort innerstädtisch auch mäßig Drachen steigen lassen…
– Heute stillos „aufgehübscht“, wenig frequentiert, präsentiert sich diese Koppel nur noch öde…
Mir fällt noch eine politische „Größe“, im Zusammenhang mit dieser, aus Renaissance, Barock und Klassizismus vermanschten Hütte ein – Philipp Jenninger.
Im Kleingartenverband der CDU tätig, weigerte er sich standhaft, dass dieser dahergelaufenen Bulgaren nebst Marokkanischer Gattin seine Laube mit Gewebe bandagierte.
(Christos späteres Happening wurde von mir nie begutachtet)
Nach langer Zeit gab es gestern mal wieder kleinbürgerliches Halligalli, nichts weltbewegendes war eigentlich der ausschlaggebende Grund. Es sei, man setzt die Dummheit der Frau Kanzler in etwas höheren Sphären an. Dabei hatte sie sich schon Anfang der 90er ihre Pfötchen verbrannt, bei dieser Geschichte in S-A. Zu jener Zeit ließ ich mich auch noch von Greeenen instrumentalisieren…
Diese immer noch aktuelle, aber ausgelaugte Bauernfängerei mit der Atomkacke ist für die heutige Zeit zu billig – könnte aus einem politischen EIN-EURO-SHOP stammen oder aus Jürgens Resterampe!
Nun ist ja von dem, was bei den Chlorophyllmarxisten mal auf den Wimpeln stand, nicht mehr viel übriggeblieben. Ideologisch wurde alles wie ausgeknautschter Kaugummi behandelt, aber die schmecken nun mal nicht. Aus dem anfänglichen Schmusekurs, als Mehrheitsbeschaffer für Sozis, hat sich längst handfestes Renegatentum entwickelt.
Die werden es bestimmt gebacken bekommen, irgendwann auch mit den Neonazis gemeinsam Sache zu machen, ist alles nur eine Frage der Zeit. Üben können sie dann fürs erste beim Ex-CDU-Abgeordnete René Stadtkewitz und seinem neuen Verein.
Mir gefallen ja diese Lichterketten und Schweigemärsche wesentlich besser, auch tagsüber.
Warum die Verantwortlichen ausgerechnet diese Mucke ausgesucht hatten, die sonst bei lauwarmen Events im Fuggerkiez läuft, verstehe ich nicht. Kann mir vorstellen, in Darkrooms gibt diese Musik bestimmt etwas her, wenn alles was baumelt, rhythmisch dann irgendwo gegen klatscht…
Richtig tolle, folkloristische Klänge, wie in alten Zeiten, fand ich auf dem Platz nirgends.
Eine Ausnahme machte dieser junge Typ, der mich an den frühen Robert Zimmermann erinnerte. Leider wurde er nicht so richtig wahrgenommen, schon gar nicht von grünlichen Protestanten.
Er brachte es auf den Punkt, man muss heute etwas weiter schauen können als über den eigenen  Tellerrand. Auch weiter als über den Koben der Macht und wesentlich bedeutsam weiter denken, als ein Schwein scheißt, auch wen es sich hoch oben auf einem Windrad erleichtern würde, mit der Winddrift…

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