Archiv der Kategorie: DER TAGESSPITZEL

Statt Leserbriefe an besagtes Blättchen

Polizei: “4000 hemmungslose Straftäter aktiv” (Wer sündigt, der schläft nicht!)

Aufruhr in Bankfurt-City
Die Blockupy-Organisatoren verweigern eine “pauschale Distanzierung” von den Krawallmachern. Auch die Berliner Organisatoren zeigen Verständnis. Die Frankfurter Polizei zieht eine verheerende Bilanz.
Wie jeder aus der anfänglich fettgedruckten Einschätzung entnehmen kann, hatten doch scheinbar alle etwas davon…
Will mich nicht groß über das erfolgte Remmi-Demmi auslassen, möchte aber etwas zu bedenken geben. Es kann sich ja jeder noch in Erinnerung rufen – wenn es die Bambulen in Brockdorf, Gorleben, Wackersdorf usw. nicht gegeben hätte, sondern nur den demokratischen Mummenschanz, dazwischen Lichterkettenhanseln, währen jene Leute anlässlich ihrer unablässigen und ganz friedlichen Proteste irgendwann lediglich verhungert und es hätte sich absolut nichts geändert.
Auch in Berlin gab es im Winter 1976/1977 Aktion gegen den Bau des Kraftwerks Oberhavel am Oberjägerweg im Spandauer Forst. Wenige Jahre später, mittlerweile regierte ein Blaublüter als Berliner Oberdorfschulze (Später agierte selbiger irgendwann sogar als ein Nachfolger von Heinrich Lübke.), der sich immer geschickt im Hintergrund hielt, dafür seinen bärbeißigen Hofhund „Lummi“ an die Front scheuchte, allein dessen provozierende Anwesenheit führte zu vielen haarigen Aktionen und anschließend wurde die Bullerei auch nicht mit Kerzenstummel bombardiert.
Muss nochmals an ältere Tage in Frankfurt erinnern.
Dem einen oder anderen wird bestimmt noch das kurze und rundliche Muttersöhnchen* aus jenem Dorf etwas sagen. Über ihn musste irgendwann mal die Erleuchtung gekommen sein – immer nur linkslastiger provinzieller Klassenkrampf bringt doch nüscht! Wenn du so schon nichts weiter drauf hast, versuch es doch einfach in der Politik, kommst dann schließlich weiter umher als bei den langweiligen Taxitouren. Geschickt angestellt, werden sich auch genügend Narren finden, von denen man sich auf den Schild der Macht hieven lassen kann, sei es nur als Scheffchen der ewigen Mehrheitsbeschaffer. Und viel später springt irgendwann auch ein fetter BMW bei raus, mit den eigenen Initialen auf dem Nummernschild…
Trotz der durchgängigen Salbaderei im Online-Text ist nicht von der Hand zuweisen, dass es neben der konsumorientierten und verblödenden iPad-Generation, doch junge Menschen gibt, die letztlich keinen anderen Ausweg mehr sehen und deshalb entsprechend reagierten… Weiterlesen

WIR können wirklich auf alles Mögliche richtig stolz sein

Aus einer gewissen Distanz betrachtet leben WIR doch in einer sehr reichen Demokratur, zumindest statistisch gesehen. Dazu muss man allerdings die sich immer weiter spreizende Schere zwischen Arm und Reich vollkommen außen vor lassen und nicht in Richtung der Vermögensverteilung im Lande schielen!
Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, ist auch in diesem Jahr nicht geplant, dass Pfandflaschensammler für ihre Tätigkeit einen Gewerbeschein benötigen, was zwangsläufig mit der Abführung von Steuern verbunden wäre. Ihr Selbstwertgefühl ließe sich nebenbei durch einen kleinen Trick sogar steigern. Wer wöchentlich seine Einnahmen in mongolische Tögrög umrechnet, der könnte am Monatsende feststellen, wie die finanzielle Ausbeute einem Millionenbetrag gleichkommt, trotz der Schwankungen beim Wechselkurs, da eine EURONE = 2.243,9 MNT entspricht…
Also, über den Kamm geschoren, kann man behaupten, der pekuniäre Windchill-Effekt sagt uns, wir schwimmen in der Kohle, abgesehen von dem kleinen Missgeschick, wo UNS momentan die Gierkröten aus der Eidgenossenschaft mit ihren Franken etwas ärgern.
Seit Jahresbeginn expandieren trotzdem die Märkte, der Dax peilt auf Dauer schon mal die 20 000-Punkte-Marke an, was wollen WIR noch mehr?
Kurzum, ich sehe nirgendwo auch nur den Anflug von irgendeinem Problemchen!
Was, der Zulauf bei Pegida? Nur eine zu vernachlässigende Randerscheinung!
Charlie Hebdo – jener Kollateralschaden scheint in diesen Tagen das christlich/jüdisch Abendland zusammenzuschweißen und führte nebenbei auch zu einer Auflagensteigerung in zweifacher Millionenhöhe – noch nicht ganz, aber bald!
Im TAGESSPITZEL ließ sich Ulrich Z-G heute sehr pessimistisch über den neuen Oberdorfschulzen aus, u.a. ging´s da so los: …Müller hat nun mal kein Talent für Visionen, ausholende Gesten und rhetorische Akrobatik. Er wird niemals große Sprünge machen, weil er Berlin aus dem Kiez heraus versteht – und da verbirgt sich das Große und Ganze hinter vielen Häuserecken.
Gott sei Dank haben wir im hundeverschissenen Bundeshauptdorf noch die Speerspitze journalistischer Vollkommenheit angesiedelt.
IMG_0985äIMG_0992ääSeit Tagen können wir erleben, wie glücklich alle sein müssten, wenn da nicht dieses kleine halbtote Affenviech wäre. Auf welch mickerige Dimensionen schrumpft da der gesamte weltpolitische Unbill?
Springer wird garantiert dafür sorgen, falls jenes Äffchen das zeitliche segnen sollte, dass Änschie eine dreitägige Staatstrauer ausruft und die Berliner Kids am Tag seiner Beisetzung auch noch schulfrei bekommen!
Ob der Kleene nun überlebt oder hops geht, im vorauseilendem Gehorsam sollen alle schon mal nach einem Namen für den Orang Utan suchen – ich bin für Willy Brandt – zumindest für die nächsten zwanzig/dreißig Jahre, solange der Schönefelder Fluchhafen noch vorsichhindämmert…

Der Glaube an geheime Machenschaften

Nochmals wider des Vergessens!
In UNSERER FdGO heißt es unter den Grundrechten – Kapitel 2 – Vers 1: Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
So ähnlich geartete Worte findet man sogar in irgendwelchen Präambel jener Staaten wieder, in denen die Herrscheden den angesagten Frohsinn von ihre willfährigen Lakaien über Kimme und Korn verkünden lassen.
Deshalb ist es doch nicht verwerflich, wenn Leute in der Weltgeschichte umherirren und überall Verschwörungen vermuten. Über dem Artikel prangt ein Bildchen – allerdings sehen richtig glückliche Individuen anders aus – zumindest was mein Eindruck ist. Hat sicher etwas damit zu tun, dass die abgelichteten Leute krampfhaft versuchen in ihr hohles Innere zuschauen und dort nichts finden.
Na ja, jedem Tierchen sein Pläsierchen!
Ist mir auch egal, solange ich in solche Runden nicht mit einbezogen werde…
Nun zu zweiten Text!
Erinnere aber vorher noch an Vers 2, des gleichen Kapitels der FdGO: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Weshalb wird dem Herrn Mehdorn eigentlich immer wieder die Möglichkeit gegeben seine Sprechblasen implodieren zulassen? Es ist doch nun wirklich an der Zeit, ihn endlich in die Wüste zuschicken, aber ganz weit weg! Dies geht nicht, denn die dortigen Menschen würden mir auch sehr leidtun.
Heute hat Helmi mal wieder eine „Lösung für den Regierungsflughafen gefunden“.
Wie macht der Eksperte dass eigentlich, woher stammen überhaupt seine verbalen Ausscheidungen?
Offenkundig gedeihen diese Phrasen en masse im Boden der Brandenburgischen Streusandbüchse, seine Adlatusse sammeln sie dann in regelmäßigen Abständen ein und liefern sie ihm ab. Anders kann ich mir die inflationär verbreiteten Ausflüchte gar nicht vorstellen…

Übergriff in der Oderlandbahn in Brandenburg

Betrunkenes Schlägertrio stellt sich
Da haben die drei Leute bis ins letzte Detail vorher alles mit ihren §§-Heinzen abgekaspert, stellen sich anschließend frohen Mutes und in den Medien wird es als schneller Fahndungserfolg gefeiert.
Logisch, dass dem eigentlichen Tathergang widersprochen wurde, schließlich hat mit sehr großer Wahrscheinlichkeit der sechsjährige Knabe angefangen, deshalb musste er sofort in die Schranken gewiesen werden, in einem Abwasch seine Eltern gleich dazu…
Gegen das in Notwehr handelnde Verteidigungstrio wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, was ich nicht verstehe.
Weiterhin besteht keine Fluchtgefahr und deshalb bereits wieder die Chance einer neuerlichen Gegenwehr, damit eine trunkene Bahnfahrt nicht allzu langweilige verläuft.
Wie wird nun alles weitergehen?
Auf Anraten seiner Advokaten bietet der 17-Jährige dem Hohen Gericht an, 100 mal niederzuschreiben: Es tut mir alles so furchtbar leid!
Wegen ganz schwerwiegender frühkindlicher Traumatisierungen werden seine beiden Mitstreiter zu 20 Sozialstunden verdonnert, müssen während der Zeit Kronkorken, Zigarettenkippen und Papierfetzen im Görlitzer Park aufklauben, die Fundstücke anschließend nach den hiesigen Müllbeseitigungsrichtlinien korrekt entsorgen.
Vielleicht sollte man von den beiden Passgermanen, wegen ihres polnischen Migrationshintergrundes, auch verlangen, dass sie sich nebenher noch die dritte Strophe des Liedes der Deutschen einbimsen…
Ansonsten ist ja heute auf UNSERER Erdenscheibe nichts besonders weltbewegendes geschehen.
Ach so, dies mit der französischen Geisel tut mir echt leid, aber das geschah ja bereits gestern. Weiterlesen

Vom Altardienst zum TV-Entertainer

Messdiener = Moderator?

Es klingt wieder total gehässig, was mir gleich zu Beginn einfällt.

Also, ich habe bis auf drei Ausnahmen (zwei Vikare und ein Priester), wirklich nur Flachzangen (in Ost und West) kennengelernt, die sich als Messdiener schaffen durften – wirklich alle menschlich total verbogen!

Zu den aufgeführten Leuten (Matthias Opdenhövel und Willi Weitzel sind mir vollkommen unbekannt!) will ich nichts großartig ablassen. Nur einen habe ich durch seinen Freund mal kennen gelernt, zu einer Zeit, als er im „Go in“ und den umliegenden Läden noch die Klinken putzte. Mit seinem Spezi (Der wesentlich besser Gitarre spielen konnte als der dort aufgeführte) habe ich mich zu so manchem, fast komatösen Umtrunk verleiten lassen – will damit meine zeitweilige Trunksucht nicht beschönigen und ihm dafür die Schuld geben – ginge ja auch nicht mehr, da er in Folge seiner Sauferei bereits von vielen Jahren seinen Löffel – pardon, sein Bierglas – abgab.

Herr S., seines Zeichens ehemalige ZDF-Intendant a.D., nach tiefschürfenden Beobachtungen beantwortet er in Thesenform Fragen, die ein vernünftiger Mensch mal wieder nicht stellen würde. Eine weltbewegende lautet: „Gibt es eine besondere, bisher unbeachtete Verbindungslinie zwischen Showbiz und Messdienst?“

Aber selbstverfreilich! Darauf würde sogar ein Blinder mit Krückstock kommen, auch wenn er zeitlebens keinen dieser Figuren, je visuell verarbeiten konnte. Allerdings fände selbst er die entscheidende Verbindung zwischen: Messdiener = Moderator? In der Tat müsste ein Nichtsehender der Brailleschrift mächtig sein und sofort käme ihm beim Tasten die dunkle Erleuchtung! Ist doch ganz einfach! Der springende Punkt ist die Tatsache, dass beide Begriffe, vorausgesetzt sie wurden korrekt niedergeschrieben, mit dem gleichen Buchstaben beginnen!

Die Draufblicke auf die Messdienerei sind in der Regel positiv…

Wenn ich mir vorstelle, wie muss man überhaupt drauf sein, um sich freiwillig unter die Knechtschaft irgendeines anderen Individuums zu begeben, viel Jahre lang die gleichen langweiligen Tätigkeiten auszuführen und Sonntags nie auspennen dürfen. (So gestraft wurde unsereins noch nicht mal unter einer Knute der Kommunisten!)

Jahre retour, da hätte man der Tätigkeit noch etwas positives abgewinnen können, ab nur hinter dem Popen und eingenebelt von den Rauchschwaden aus seinem brennenden Handtäschchen, als darin noch zusätzlich Halluzinogene verglühten…

Bei 14 Probanden, die ja einem repräsentativem Querschnitt von Messknechten entsprechen und eine Vielzahl von Popen erlebten, ist es doch recht unwahrscheinlich, dass lediglich Willi W. den sexuellen Eskapaden eines katholischen Himmelskomikers ausgesetzt war.

Sind möglicherweise nicht Alf Biolek und Hape Kerkeling in jungen Jahren durch ihren christlichen Job auf den Geschmack gekommen, was ihre spätere sexuelle Orientierung angeht?

Vor vielen Jahren erzählte mir ein älterer Typ (ein ehemaliger Jesuitenschüler) von den Erfahrungen aus seinen Kindheitstagen, was ihm damals sehr viel Freude bereitete. Später aber in große Schwulitäten kam, als er feststellen musste, dass es sein Beschäler nur auf Frischfleisch abgesehen hatte. Viele Jahre verkümmerten daraufhin seine sexuellen Bedürfnisse, bis er im etwas fortgeschrittenen Alter sehr junge Knaben im „GEO“ sah, nach jener Inspiration ging es zweimal im Jahr nach Sri Lanka

Frank Castorf im Interview “Am liebsten hätten sie veganes Theater”

und dies sehr, sehr nachhaltig!

…irgendwann wird der Name Timm Renner ins Rund geworfen. Ob es dabei bleiben würde, wenn Castorf dem Guldursenador lediglich jene Vision eines Proberaumes für Rammstein beimisst. Na, na Frank, dabei hat der Herr Senator für seine Verhältnisse, mit dieser kulturellen Inspiration doch recht hoch gegriffen. Dem würde ich sogar zutrauen, besagte Hütte am Luxemburg-Platz in einen ganz anderen Tempel zu verwandeln, vielleicht in Richtung eines riesigen Darkrooms mit entsprechenden Kulturprogrammen…

Für mich liegen aber erlebbare kulturelle Belange zwischen den Ansichten der beiden Leute. Ich erinnere mich sehr gern an die mal vorhandene Vielfalt in den Cola-Sektoren, die es etwas kleiner und intimer auch in der Hauptstadt gab, deren Anfänge mir noch aus den beginnenden 1970ern in Erinnerung blieben.

Auf beiden Seiten glimmten mehrere Jahrzehnte unterschiedlichste Formen ihrer Darstellungen in sehr vielfältigen Kategorien, die kurz vor und nach dem Mauerfall kulminierten. Allerdings irrten damals nicht solche Massen von kulturbeflissenen Flachzangen durch die Schluchten des schon recht spezifischen Berliner Kunstbetriebes. Hinzu kam, aus Prestigegründen wurden auf beiden Seiten der geteilten Stadt, zeitweise Gelder aus Töpfen ohne Boden geschöpft. Der Wandel im Kunstbetrieb manifestiert sich in heutiger Zeit auch dadurch, dass der versiegenden Qualität eine ausufernde Quantität der Beliebigkeit entgegensteht, wo man nach Quoten um die Gunst der Verbraucher und Verbraucherinnen buhlt, besser gesagt, den pseudo-hedonistisch veranlagten KonsumentenInnen eine Art billiges vorgekautes Fastfood in ihre gierigen Mäuler stopft.

Wobei der Vergleich mit den Innenstädten von Stuttgart oder Frankfurt nun zu hinken beginnt, da auf dem Fangelsbachfriedhof der schwäbischen Metropole öfters mehr los ist als im Kulturgeschäft des hundeverschissenen Bundeshauptdorfes, vom quirligen Frankfurter Bahnhofsviertel ganz zu schweigen…

Abschließend möchte ich unbedingt noch Katharina Thalbach widersprechen!

Also, manchmal tickt sie auch nicht ganz richtig, von wegen ihr altes „Piss-Berlin“ zurückhaben wollen. Dies wird sich auch in ihren kühnsten Träumen nicht verwirklichen lassen.

Frank Castorf kann da etwas mehr Glück haben und seine Einschusslöcher vielleicht schon in nächster Zeit wiederbekommen. Wenn es weltpolitisch so weiter geht, ist es sehr leicht möglich, dass demnächst auch hier die Luft noch bleihaltiger wird…

Nach Raubüberfall auf Apple-Store in Berlin

Wie sich Überfälle auf Geldtransporter verhindern ließen

Anfangs dachte ich, der Artikel gehört zur “Kleinen Humorkunde“ des rotnäsigen Kaspers von der letzten Seite.

Dem war aber nicht so!

Der Artikel schien aus einer neuen Rubrik zu stammen, vielleicht unter: „Sternstunde der Dummschwätzer“.

Der Kriminalpsychologe Jan-Gerrit Keil vom LKA Brandenburg spricht, unabhängig vom Überfall auf den Apple-Laden, von “Verantwortungsdiffusion”. Eine allgemeingültige Aussage.

Psychologen sprechen von “by-stander-Problematik”

Die beiden Schreiber scheinen ähnliche Witzbolde zu sein, wie der LKM-Pücholoche. Sonst wären sie bestimmt nicht auf jenen Apfel/Birnenvergleich gekommen – das brutale Geschehen um eine hilflose Frau mit dem gleichzusetzen, wenn mehrere bewaffnete Leute einen Überfall verüben und ganz nebenher Bleispritzen als Argumente in den Händen halten. Kann ich mir richtig vorstellen, Herr Jan-Gerrit* K. neigt natürlich auf gar keinen Fall zu “Verantwortungsdiffusion”, er hätte sich wie Superman auf alle gestürzt, sie geschnappt und anschließend mit ihnen den Gehsteig sauber gewischt…

Als Westentaschenpücholoche sehe ich solche Situationen natürlich vollkommen anders! Gaffer ziehen sich gerade in den entscheidenden Momenten in ihre kleine virtuelle Welt zurück, weil schon seit Jahren das gesamte Fernsehprogramm totale Scheiße ist. Live dabei sein ist doch alles, sei es nur unter den neugierigen Augen einer Überwachungskamera. Bin mir sehr sicher, von den Schaulustigen hat bestimmt einer in die Kamera gewunken und seine Oma in Wuppertal gegrüßt…

Als schärfster Statist kann dieser erfahrener Polizist gelten, schließlich hat er mehrfach schon kopfschüttelnd Geldboten beobachtet. “Die tragen ihre Geldboxen, als würden sie ein Paket transportieren. Da muss ich mich doch anders verhalten.”

Dem weisen Herren kann ich nur Recht geben, die Geldboxen gehören auf den Kopf und in beide Hände ein Colt Kaliber 79!

Alte Western sind da wohl guter Nachhilfeunterricht. John Wayne (lieber Festus Haggan!)

beim letzten Duell auf der staubigen Dorfstraße, das ist der richtige Auftritt. “Ich jedenfalls“, sagt der Polizist, “hätte eine Hand immer an der Waffe“.

Das halte ich doch im Kopp nicht aus, jetzt brauche ich ein Bier!

*Wäre es wiedermal unseriös, wenn ich zu der Schlussfolgerung kommen, dass Jan-Gerrit auch kein richtiger Name ist, sondern mehr eine Diagnose!

Leonard Cohen vollendete gestern sein 80stes Lebensjahr

Bin gestern irgendwann nach der Geisterstunde, im Verlauf der literarischen Erkundung eingepennt und weil der kleine Transistor weiter blubberte, wurde ich zur beginnenden Tonart sofort hellwach, als der Name vom Magier der Melancholie fiel.

Während der 3-Uhr-Nachrichten zog ich dann auch endlich den Finger aus dem Arsch und nahm die letzte Stunde noch auf. Denn, ob der vielen Jahren meiner Ignoranz, kamen alle Hits doch ganz gut rüber.

Sein 1988er Konzert war, so glaube ich zumindest, das letzte was ich mir einzog, da er mir späterhin zu softig rüberkam. Wenn mich nicht alles täuscht, war es auch die letzte Mucke, die ich mir je im ICC einzog…

Schließlich durfte sich im Tagesspiegel Rüdiger Schaper noch über den wehmutsvollen Hutmann auslassen, mit einer gelungenen Betrachtung.

(Nur gut, dass man aus gegebenen Anlass nicht „Ätsch Pie D.“ ran ließ…)

Abschließend muss hier noch eine fast allgemeingültige Bemerkung fallen!

Es dauerte ein Weilchen, bis ich endlich sämtliche Hits von „Songs of Leonard Cohen“ auf der Bandmaschine besaß.

Ende der 1960er-Jahre/Anfang der 1970er galt jene Scheibe, nicht nur im 1. Deutschen Schlaraffend aller Arbeiter und Bauern, als ultimativer Dosenöffner der Szene, wobei damals über „Suzanne“ und „So Long, Marianne“ nichts ging…

Kulturnacht 2014 auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin

Tingeltangel statt Totentanz auf dem Friedhof – Weshalb wurde von  Gunda Bartels eigentlich so ein dämlicher Text für die Headline gewählt?
Samstag, 23.08.2014 – 18:00 bis 24:00 Uhr – Einlass: ab 17:00 Uhr
Aus dem Programm: Die Kulturnacht auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf wird diesen bedeutenden Kirchhof in eine kulturelle Landschaft verwandeln, in der Sie Überraschendes erwarten dürfen, Sinnliches erleben werden und Großzügiges spenden können.
Programmübersicht
Spielstätten
In den 1990er Jahren fand solch eine kulturelle Nacht schon mal statt.
Zur Illuminierung der Hauptwege fand sich das THW bereit, sie verbanden ihren Auftritt mit einer Übung. In den Seitenwegen wurde teilweise auch noch elektrisches Licht benutzt, den Rest übernahmen kleine Fackeln und Teelichter.
Der damalige Cateringservice war überschaubar (Loriot) aber qualitativ sehr gut…
Entsprechend der ehemaligen beruflichen Tätigkeiten jener ewigen Langschläfer vor Ort, fanden an ihren Ruheplätzen entsprechende Vorführungen statt – ist alles dem Programm zu entnehmen.
Am schönsten präsentierte sich das Gelände kurz nach dem Mauerfall, in den weitläufigen Ecken mit einem unbeschreiblichen morbiden Charme. Muss endlich mal meine vielen Photos von den unterschiedlichsten Jahreszeiten zusammen kramen, die besten s/w-Aufnahmen sind mir im Altweibersommer 1990 in den späten Vormittagsstunden gelungen…
Nebenbei, das riesige Friedhofsareal ist zu verschneiten Tagen ein gigantischer Langlaufparcours…
Fußnote: Die letzte Nacht des offenen Friedhofes konnte nicht sofort wiederholt werden, es hatte von irgendwelchen Deppen Anzeigen wegen Störung der Totenruhe gegeben. Es existieren halt immer wieder Flachzangen, die noch nicht mal den Lebenden etwas Fun gönnen, was letztlich alles etwas mit dem Wirken der Toten zutun hate…
Die Lange Elias-Canetti-Nacht