Ein filmischer Reisebrief durch das Deutschland der Jahre 2007 bis 2011, gerichtet an die eigenen Kinder, wenn sie erwachsen sind. Auf der Suche nach dem (Markt)wert des Menschen.
Eine dokumentarische Filmerzählung von Dirk Heth und Olaf Winkler / D 2012 / 105 Minuten
Eine dokumentarische Bildgestaltung, die man so schnell nicht vergisst, für ein ungewöhnliches Zeitdokument, das selbst noch aus Niederlagen Hoffnung schöpft.
Nee, nee! Aus Niederlagen sollte keine Hoffnung geschöpft werden, wenn jemand unten liegt, fehlt ihm nämlich der Blick zum Horizont! Es ist im Leben nicht entscheidend, wie oft man auf die Fresse fällt, sondern wie schnell man wieder auf den eigenen Füßen steht!
Seit Jahrtausenden besteht jene Pyramide, wo die paar oberen Hanseln mit ihren willfährigen Knechten der breiten Masse vermitteln, was ihr Marktwert zu sein hat. An der Situation hat sich selbst heutzutage nichts geändert, auch wenn man den Leuten das ganze Gebilde unter demokratischen Aspekten schmackhaft machen will.
Es sei, man ist verrückt. Damit meine ich aber keine pathologischen Webfehler am Denkapparat, sondern lediglich, dass man versucht sich nicht permanent im Mainstream treiben zulassen. Verrückt, besser gesagt, abgerückt von den vorgegebenen Richtungen sein Ding macht. Da helfen nur verinnerlichte bürgerliche Sekundärtugenden, wozu auch das Erhalten der eigenen Autarkie gehört. Dann ist auf das ewige Hü, Hott und Brr, mal rechtsrum, hinterher wieder nach links, einfach geschissen. Solche permanenten Spielchen gehen einem dann wie von selbst am verlängerten Rücken vorbei.
Wer dies verinnerlicht hat, ist auch in der Lage seinen Marktwert selbst festzulegen.
So jemand benötigt für sein Selbstverständnis weder Diplom noch Titel, ebenso wenig Leute unter sich, die ihr ganzes Leben lang seelenruhig Erniedrigungen mit Lustgewinn klaglos ertragen können. Jene Mentalität birgt aber für das hinkende Fußvolk einen gewaltig Vorteil. Es darf nämlich, wenn es auf jener Basis optimal funktioniert, dümmlich und verantwortungsresistent durchs Leben sterzeln und kann im richtigen Augenblick immer folgenlos damit kokettieren, dass es die schleichenden Veränderungen im täglichen Auf und Ab niemals registrierte.