Archiv für den Tag: 31. Oktober 2017

Sprüche zum „Reformationstach“!

Wollten die Herrschenden vielleicht gegen den schleichenden Einfluss der Muselmanen kontern, weil sie dem doitschen Volke jene Eintagsfliege von Festtag schenkten? Zumindest hätten die Katholen ja heute etwas für die Mehrung des Nationaleinkommens tun können, wegen der ausgleichenden Gerechtigkeit, schließlich werden die Lutheraner morgen schon wieder geknechtet. Auf der anderen Seite könnte man es ja auch als Bestrafung ansehen. Das haben die Evangelen nun davon! Weshalb mussten die auch im vergangenen halben Jahrtausend dem windigen Himmelkomiker aus Eisleben hinterherrennen? Schließlich ist überhaupt nicht belegt, dass Martin so ville Thesen damals an die Tür der Schlosskirche tackerte. Warum sollte er das auch getan haben, wo doch 99,8 Prozent der Bevölkerung nicht lesen konnten, geschweige denn zählen? Möglicherweise krakelte er mit Hilfe eines Gänsekiels oder einem Brösel Holzkohle lediglich den Spruch: Der Sachse Johann Tetzel und sein Schefff, der zehnte Leo, sind doof!
Jedem sollte doch außerdem bekannt sein, was hinterher passiert, wenn der Pöbel Stille Post spielt. Hinzu kommt, dass besoffene Bänkelsänger anlässlich irgendwelcher Volksfeste auch ewig übertrieben! So wurde aus einem Graffito schließlich die Summe 95!
Nun bin ich ganz anderer Meinung, was den Inhalt des Jahrhunderte gehypten Textes angeht. Bekanntlich schaute der selige Herr, bevor er zum Reformator avancierte, den drallen Mädels gern in ihre Dekolletees und klopfte nebenher mächtig viel Sprüche, die allerdings belegt sind! Deshalb kann nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, dass der Kirchen-Tür-Inhalt eigentlich ein vollkommen anderer war.
Stelle mir gerade vor, Melanchthon und der Mönch verbrachten, am 30. Oktober 1517, einen lauschigen Abend im Bordell, anschließend den Rest der Nacht im Wirtshaus, wobei sie im Rausch ellenlange geistreiche Bemerkung zum Alltag verzapften und sie dann in Begleitung anderer Zecher, im Überschwang der Gefühle, an die Tür nagelten.
Ob des veranstalteten Getöses vieler ausgelassener Zecher, erwachte Bruder Abt des Schwarzen Klosters und sah sich nach dem Verschwinden sämtlicher Ruhestörer, den angerichtete Schlamassel an. Als angehender Freigeist entfernte dieser Schefffmönch das ketzerische Machwerk und tauschte es mit seinen, lange vorher niedergeschriebenen Gedankengängen aus. Als sehr ängstlicher Mensch schob er Stunden später, das ausgetauschte Schriftstück, dem nächtlichen Plagegeist in die Schuhe, den man daraufhin sofort verhaftete.
Zu dem Zeitpunkt noch von einem fetten Kater gequält, gab der relativ frischen Dr. Luther alles zu.
Ob seiner Position, als Professor nebst der Mittäterschaft von Melanchthon, ließ ihn der Richter wenige Stunden später laufen und so entstand im gleichen Moment die Legende von den Thesen des späteren Reformators, an deren Zustandekommen er eigentlich vollkommen unschuldig war. Weiterlesen