Was bedeutet Mubaraks Rücktritt?

11. Februar 2011 20.68 Uhr, Lothar Matthäus analysiert, welche Rolle die Ereignisse in Kairo für seine Sicherheit spielen. Bin mir nicht ganz sicher, habe mich scheinbar mit dem Loddar vertan.
Micha F. versucht es auch noch. Kann man ihn aber mit diesem Blick für voll nehmen? Was mag er bei der Größe seiner Pupillen genascht haben? Seine Sätze muten recht merkwürdig an, zumal er sie als Analyse unters Volk streut…
Die ARD verbreitete u.a. folgende Worte: „Der ägyptische Oppositionspolitiker und Friedensnobelpreisträger Mohammed El-Baradei hat den den Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak mit den Worten: “Das ist der schönste Tag meines Lebens”, kommentiert. “Gewonnen, gewonnen”, twitterte der durch die Proteste bekanntgewordene ägyptische Blogger “Sandmonkey”. Diesen Tag sollte sich El-Baradei einrahmen und an die Wand nageln lassen…
Dem „Sandäffchen“ sei gesagt: Wie gewonnen, so zerronnen! Dies wird er aber auch sehr schnell merken…
Das Merkel: “Entwicklung unumkehrbar machen”
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, in den Augen der Menschen in Ägypten “kann man sehen, welche Kraft die Freiheit entfalten kann.” Sie sprach von einem “historischen Wandel”. Sie wünsche den Menschen ein Leben ohne Korruption, Zensur, Verhaftung und Folter. Merkel forderte von den jetzt Verantwortlichen, “dass sie die Entwicklung in Ägypten unumkehrbar machen und friedlich gestalten”. Deutschland werde Ägypten “nach unseren Kräften unterstützen”.

Was Frau Kanzler wieder alles sieht. Marjellche, ob de dich da nich vertan hast, wie ehn Klumpatsch, der nur Glumse im Kopp hat?
Der „historische Wandel“ wird sehr schnell kommen, wenn sich die Leute nicht mehr nur über Kimme und Korn unterhalten werden.
Hat Änschie etwa eine gute Fee an der Hand, damit es ab dem morgigen Tag nix mehr Korruption, Zensur, Verhaftung und Folter gibt? Was soll sich denn ändern an einem Gefüge, wo alle vier aufgezählten “Tugenden” schon seit Jahrtausenden zur Stabilisierung jeglichen Staatswesens benötigt werden, fast jeder sie mit der Muttermilch zu sich nimmt und seit Urzeiten bereits, als ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der dortigen Kultur gezählt werden kann. Schon als Kind faszinierte mich der Begriff „Backschis“, entlehnte ihn aus Werken von Karl May (nicht Karl Marx!) und wollte später auch ganz viel „Backschisse“ einheimsen…
Deshalb wird es für Generationen dort unten nicht möglich sein, auch nur etwas demokratieähnliches Miteinander zu etablieren. Wobei auch niemand in den Industrienationen wirkliches Interesse hätte, da unser „Reichtum“ nur mit deren „Armut“ begründet werden kann.
Jedes System bedient sich seiner Mitläufer, hofiert, begünstigt und longiert sie knallhart in hierarchischen Strukturen. Demokratische Gefüge unterscheiden sich nur durch einen kleinen Unterschied von totalitären Staatsformen, da sie noch über gewisse Kontrollmechanismen verfügen, die die latent vorhandenen, faschistoiden Einstellung der Massen in Schach halten…
Was aber hier schon länger mit einem schleichenden Verfall einhergeht, ausgelöst durch moralische Verfehlungen der „Stare“ aller politischer Richtungen, wobei es keine Rolle spielt, aus welcher sozialen Schicht jene Luschen stammen. In diesem Zusammenhang betrachte ich nicht nur „Volksvertreter“, deren Mandate theoretisch bis zum vorgegebenen Abschluss auszuführen sind, sondern auch „Lichtgestalten“ im Schatten des öffentlichen Lebens. Ebenso Personen und Gruppierungen „unserer“ spaßigen Konsumgesellschaft, egal in welcher sozialen Position sie umherirren, denen ständiger grenzenloser „Eigennutz“ vor einem Minimum an „Gemeinnutz“ geht, dass man diese Gierkrötenmentalität nur als Asozial bezeichnen kann. Die schärfsten Kunden möchte ich hier auf keinen Fall vergessen, jene maximalen Gewinnoptimierer die auf der einen Seite ihr Lohngesindel auspressen, andersherum von den Medien umschmeichelt werden, wenn sie auf Charity-Events Süßholz mit der Kettensäge raspeln und sich als die größten Wohltäter im hiesigen Sonnensystem aufspielen. Auf der anderen Seite dafür verantwortlich zeichnen, das immer mehr Lebensqualität auf Nimmerwiedersehen verschwindet.
Tut mir ja leid! Aber egal wie ich es ableuchte und dabei sogar politisch korrekte Betrachtungsweisen von gutmenschelnden Sozialversager einbeziehe, kann ich über viele Einschätzungen, was ägyptische Lebensumstände betrifft, nur lachen. Scheinbar bemerken nur sehr wenige, dass wir uns in guter Gesellschaft befinden, denn bei näherem Hinschauen könnte schließlich jeder Sozialromantiker mit humanistischem Touch sehr leicht feststellen, dass wir in der gleichen Liga spielen, lediglich die Ebenen sind leicht verschoben…
– Was sollen denn die Ägypter für eine Entwicklung unumkehrbar machen, nur weil der Westen eine willfährige Marionette fallen ließ?
Natürlich werden WIR alle “nach unseren Kräften unterstützen”! Ab den „D-Day“ gilt die Parole: „WIR müssen unsere Freiheit auch im Tal der Könige verteidigen!“
Nebenbei muss man den Ägyptern nun endlich und unmissverständlich klarmachen, dass die Nofretete UNS gehört!

Fußnote:
Meine Verachtung für Linxwixer hindert mich nicht, auf einen kurzen Text von Rosa Luxemburg hinzuweisen. (Die Dame ordne ich jener Spezies nicht zu!)

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