Fukushinobyl

Habe heute mal in der „BZ“ gestöbert und „Vox populi“ meint u.a.:
„Für das Geschehen in Japan findet man kaum noch Worte. Das Leid der Menschen ist unvorstellbar und lässt einen demütig werden. Ich hoffe sehr, dass nicht das Allerschlimmste eintritt,“ – Eva R., Wedding
„In diesen schweren Tagen möchten wir den Japanern unsere aufrichtige Anteilnahme ausdrücken. Mögen die Worte des Kaisers und die Hilfsbereitschaft der Menschen aus aller Welt dazu beitragen, das unermessliche Leid ein wenig zu mildern. Und ein Gefühl der mitmenschlichen Solidarität zu schaffen,“ H. u. D. U. Spandau
UND IHRE MEINUNG? SCHREIBEN SIE UNS (GERN MIT FOTO) Klar, mit gelungener Betroffenheitslarve!
Nut gut, dass Mathias Heller mit seinem Kommentar der Sache etwas näher kommt.
„…Die Japan-Krise ist eine Zäsur. Sie zeigt uns drastisch, dass das Leben über unsere Verhältnisse zu Ende ist. Schon, weil es ab sofort weniger Strom und Öl geben wird.Wir alle sollten in Demut mit dem leben, was wir haben. Mehr wird es wohl nie mehr.“
Im Gegenteil, einige wenige werden weiter durchdrehen. Siehe: Der teuerste Hund der Welt
Köter kommen ja dem Geschmack von Wildschweinen sehr nah. Vielleicht sollte man dieses bellende Kalb in einem überdimensionalen Wok auf Kantonesische Art frittieren, dafür „Herrchen“ lebenslang an eine Kette legen…
Was währen momentan die Medien ohne das fernöstliche Desaster?
Der wochenlange, absurde Knatsch mit Dr. plag. Guttenberg konnte noch nicht mal korrekt unter Ulk verbucht werden, da gab es plötzlich den richtigen Quotenhammer. Wobei das Beben, mit dem anschließenden Tsunami und das Zerbröseln der AKWs zwei ganz unterschiedliche paar Schuhe sind. Gegen Naturgewalten ist das Menschlein oft recht hilflos, der parallel stattfindende Gau ist allerdings hausgemacht. Resultierend aus einem krankhaften Fortschrittsglauben, dass alles machbar und beherrschbar ist, was den „auserwählten“ Verbrauchern in den „technisch hochentwickelten“ Ländern dienlich sein soll, letztendlich aber alles einer unstillbaren Profitgier unterworfen wird.
Nun bin ich fast froh darüber, Sankt Florian sei bedankt, dass es uns nicht eiskalt erwischt hat, noch nicht! Wird sich aber in der nächsten Zeit rasant ändern.
Kurzfristig werden Massen des Prekariats feststellen müssen, dass etwas mehr zum Leben gehört, als sich nur willenlos in der Industrie zu prostituieren, um ewig auf der Überholspur über seinen Verhältnissen zu leben.
Dessen ungeachtet, wird nichts weiter als eine etwas längere Schrecksekunde von alledem übrig bleiben, egal wie viel Leute ins Gras beißen werden. Zumal diejenigen, an denen der Kelch nochmal vorüber ging, sich nicht als lernfähig erweisen werden – wie üblich! Weil eben diese Mentalität als feste Größe im System verankert ist…
Was das radioaktive Desaster betrifft, möchte ich in dem Zusammenhang den Begriff Zensur nicht benutzen. Würde es aber folgendermaßen ausdrücken, feinste Brösel der gesiebten Japanischen Informationskontrollen werden weiter verarbeitet. Dortige Modeirrtümer dann hier umgewandelt in nicht ganz wahre, halb wahre, beinah wahre Notirrtümer ←(Kursive Worte©FJS). Die anschließend irgendeiner mal strahlend, mal mit leicht zur Faust geballtem Gesicht, als Notwahrheiten vor Linsen und Mikrophonen getragen deklamiert. Dabei gefällt mir Norbert Dr. Röttgen am besten, der grinst nebenbei oft verschmitzt, wie ein Messdiener mit schlechtem Gewissen…
Ob Dr. Frau Kanzler, in Angedenken ihres damaligen Scheffchens, ihn heute auch „mein Jungchen“ nennt?
In den letzten Tagen tickte bei GMX der Countdown, ähnliches erlebt man ja an Silvester. Freitag soll es nun so weit sein…
Gau hin, Gau her. Auf alle Fälle wird sich auch ohne Pika-don etliches wandeln in der Japanischen Gesellschaft. Es beginnt bei der Logistik, da für solche Fälle scheinbar nicht einmal Planspiele aus dem Pentagon existieren. Wer  bereits jetzt Fukushima mit Tschernobyl vergleicht, der fängt zeitig an zu klittern, beginnt mit Beschönigungen und lässt alle noch entstehenden Dimension außer acht.  Es beginnt mit der ungeheuren Masse an Betroffenen, die zusätzlichen Schäden durch Beben und Tsunami, der ganz andersartigen Sozialisation und Mentalität der Insulaner, dem schlagartig weggebrochenen hohen Lebensstandart der breiten Masse und den Superreichen.
Da wird sich das letzte bisschen Tradition zwischen beiden Gruppen schneller verflüchtigen als jegliche Westwinde. Andere Werte stehen nun an, wenn es um das nackte Überleben geht. Den Reichen werden ungeahnte Möglichkeiten offenstehen, sei es nur, dass sie irgendwo hin abhauen können, wo auch für ihre Sicherheit und Gesundung gesorgt wird.
Der schläfrige Tenno muss dann auch abdanken, zu Gunsten einer Ökodiktatur…
Letzten Sonntag sah ich in der Tankstelle auf dem Titelblatt von „BILD“ den Aufruf: Betet für Japan! Das brauchen alle Menschen dort ganz dringend.
Die eingangs zitierten – Eva R., vom Wedding und H. u. D. U., aus Spandau – könne ja schon mal damit beginnen
Fast hätte ich noch zwei sehr tröstende Sätze vergessen.
Bitte mal an die richtige Stelle in Nippon kabeln!
Sie stammen von BfAuS Ursula Dr. Gertrud von der Leyens  Pappi, dem ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Dr. Albrecht. Er hat scheinbar in Kernphysik oder Medizin seine beiden Buchstaben erkämpft.
Bin mir nicht ganz sicher, ob seine Worte von 1986, auch heute noch eine gewisse Gültigkeit haben.
“Wir alle wissen, dass ein mäßiger Genuss von Alkohol nicht gesundheitsgefährdend ist. Ähnlich verhält es sich mit der Radioaktivität”

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