Auf dem Pfad zu meinem Elektrobriefkasten strahlte mich dieses entzückende Konterfei an.

© RTL / Stefan Menne

Wie in alten Tagen, sieht sie nicht zum Anbeißen aus?
Mir war überhaupt nicht bekannt, dass die Dame noch existiert. Also ließ ich meinen latent anhaftenden, nekrophilen Neigungen, hier und jetzt freien Lauf. Dieser niveauvolle Artikel kam wie gerufen, stellte ich doch letzte Woche fest, dass bei Ärzten die Auslage von Yellopresserzeugnissen rückläufig ist. Bin ich froh! Da muss ich meine Neugier nicht bis zum nächsten Besuch bei Schwiegermutter zügeln, sie ersteht diese Blätter allerdings „nur wegen der Rätsel“.

Nun diese herzzerreißende Chronik:
„cfl/RTL) – Hoch lebe Ingrid I.! Nein, nicht Nico Schwanz (Bei diesem Namen kam mir kurz, ob er wohl der Ableger vom berühmten Otto ist? Sicher nicht, denn NS erblickte ´78 in Apolda das Licht der Welt. Zu einer Zeit, als Massen aus dieser Umgebung gen Westen drängten.) noch Lorielle London haben den Dschungelthron erklommen, sondern Omi Ingrid van Bergen hat den Thron bestiegen.
Kurz zuvor hatte Dirk Bach (Da mir nicht einfiel, um wen es sich da handelte, wurde gegooglt – Ah, ja. Ob bei diesem schwabbeligen, audiovisuellen Bazillus, jener wandelnde Spruchblase, der langsam die Augen zuwachsen etwas übrig bleibt, falls er mal implodiert?) die zähe Abenteurerin schon “Königinmutter” genannt und damit voll ins Schwarze getroffen.
Es ist entschieden, die RTL-Zuschauer haben gewählt. Doch bis zur Entscheidung lag noch ein anstrengender 16. Tag vor den drei Finalisten.
Jeder Camper musste am letzten Dschungeltag noch einmal zu einer Prüfung antreten. Vegetarierin Ingrid van Bergen bekam es mit dem “Siegeswillen” zu tun. Um sich, Lori und Nico die Hauptspeisen wie Burger und Salat zu sichern, musste die 77-Jährige “Dschungelfreunde” verspeisen. “Ich muss mich jetzt schon bei allen Tieren entschuldigen”, meinte Ingrid vor dem Test. Doch dann legte sie los: Zwei Heuschrecken, eine fette weiße Made, Krokodilaugen und Fischallerlei verschwanden vor der Kamera im Bauch der Dschungelcamperin.
Zum Schluss war die Kandidatin trotzdem kurz davor, zu straucheln. Einen Känguruhoden (Da ging es ja dem armen Känguru, wie noch jemandem.) im kauenden Mund würgte sie, verdrehte die Augen. “Hoffentlich kommt es nicht wieder hoch.” Aber dem war nicht so: Volle Punktzahl für Ingrid und damit ein üppiger Gang mit Hauptspeisen.“
Hhmmmm, da müsste ich ja mächtig überlegen, wenn die Wahl zwischen „Burger“ oder „Känguruei“ anstände…
Eigentlich ist es unfair, dass Inge dem jungen Gemüse den Ruhm nicht gönnt. Schließlich kann sie ja mit einem Haufen Erfahrung aufwarten, fand sie denn am Starnberger See nicht ähnliche Verhältnisse vor, wie jetzt vor Ort? Für einen längeren Survival Trip verfügt sie sogar Erfahrungen mit einer Knarre…
Vor über 30 Jahren, nächtens, zu Beginn des zweiten Monats des Gregorianischen Kalenders. Im Jahre des Herrn 1977. Da könnte man fast der Meinung sein, dass sie anno dazumal verfrüht, den „Bleiernen Herbst“ selbigen Jahres einläutete…
– Das Gerüst von folgendem 8zeiler habe ich bei Loriot geklaut
…und als das Häslein ging zur Ruh,
das Rehlein tat die Augen zu,
erlegte Inge direkt von vorn
den Schmusi über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei- drei- viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sterne traulich funkeln…
Anwalt Rolf „Star“ Bossi vertrat sie zu jener Zeit. IvB erhielt am 27. Juli 1977 wegen Totschlags sieben Jahren Freiheitsstrafe. Nach fünf Jahren Haftzeit im Frauengefängnis Aichach in Bayern kam sie 1982 vorzeitig frei.
Der Medienrummel ´77, was ihre Wenigkeit betraf, nervte mich damals wirklich.
Heute hätte ich mich ja raushalten können, denn RTL geht mir schlicht und eiskalt an meinem verlängerten Rücken vorbei…
Bei bestimmten Angelegenheiten tritt langsam das Phänomen des Nichtregistrierens ein. Kann ich morgen im „TAGESSPIEGEL“ bestimmt wieder üben, denn im „Weltspiegel“ wird „Queen Mum“ wegen der Quoten, sicher Erwähnung finden…