Es begann damit, dass ich bei Nieselregen auf dem Drahtesel anfing im Kiez nach einer Zeiteisenreparaturwerkstatt Ausschau zuhalten. Den Herrn Uhrenapotheker gleich um die Ecke zog ich bewusst nicht in Betracht, denn es müsste doch genügen, einmal über den Löffel balbiert zu werden.
Vor Jahren offenbarte meine schöne, chinesische Taschenuhr nur noch zweimal am Tag die korrekte Zeit. Um zu erkunden was für einen Stromspeicher sie enthielt, musste ich sie aufbekommen, dazu war ich aber zu blöde. Also hin zu diesem Uhrenklempner, fragte ihn, wie viel Millionen er für Öffnung und die einzusetzende Batterie aufrief. Reinschauen wäre eine Serviceleistung und verschwand, setzte vor meinen Augen diesen kleinen Brösel ein, beim Zuklippen nannte er einen Preis, den jeder Loddel als Anzahlung für seine Rolex hinlegen würde. Nach meinem Widerspruch erließ er eine Mark und ich Idiot ging darauf ein. Später stellte sich heraus, in „Rudis Resteboutique“ hätte man ad hoc vier Knopfzellen dafür erhalten.
Zu guter Letzt, gab dieser Chronometer wenige Tage später seinen Geist auf…
Nach einer halben Stunde, feucht und durchgefroren sah es dann anders aus, ich Dödel wollte es nochmals wissen. Erkundigte mich nach dem Preis des einzusetzenden Glases und Lohn. Inklusive Märchensteuer: 18 EU.
O.K.
Schier in diesem Augenblick fiel mir ein, dass ich vergaß den Stundenzeiger zurichten und machte ihn darauf Aufmerksam – in der Annahme: Service!
Anschiss, er berechnete dafür v i e r EU.
Hier eine Milchmädchenrechnung. Gesetz des Falles, für das Hinüberbeugen am Arbeits- platz und der Griff zu dem entsprechenden Werkzeug, anschließend der ungeheure Auf- wand der Reparatur, vergehen 10 Sekunden. Das entspricht 24 EU in der Minute, hochge- rechnet auf eine Stunde, käme man auf den Lohn von 1440 Euerchen…
Abschließend noch ein alter Zonenwitz
Kurz nach dem Krieg stürmt ein russi- scher Soldat in einen Uhrmacherladen.
Knall eine erbeutete Armbanduhr auf den Tresen, hält dem Handwerker seine Knarre an den Kopf und brüllt: „Du gucken! Uhri kaputt!“
Der Verdatterte Mann öffnet das Zeiteisen, klemmt sich mit zitternden Händen eine Lupe in das Auge, greift nebenher zu einer Pinzette. Nestelt dann einen toten Floh aus dem Uhr- werk und zeigt ihn dem Russen.
„Ahh, ich verstehen! Maschinist tot!“