Was ist Kunst überhaupt?

In erster Linie ist es doch ein Milliardengeschäft!
Könnte man deshalb den Kunstbetrieb nicht gleichsetzen mit einer riesigen Kapit(o)alinischen Wölfin, an deren Eutern sich nicht nur ein Remus und Romulus gütig tun, sondern viele hundert ganz wichtige und sehr durstige Leute, die in erster Linie nach Ehre und Ruhm trachten. Individuen, denen nebenbei danach ist – wenn sie ihr Scherflein im Trocknen haben – der Masse vorzuschreiben, was sie unter Kunst zu verstehen hat.
Wenn der Begriff Kunst von „Gunst“ hergeleitet wurde, dann verstehe ich weitestgehend (aber nur fast!) auch den tieferen Sinn der Worte vom Herrn Raue (Rechtsanwalt und Kunstförderer). Gehe allerdings dabei nicht dacor mit dem großen Kunsteksperten! Seine moralische Wertung ist unterstes Niveau, was er als Anwalt so nicht heraus posaunen sollte, ebenso jene Ansichten, welche die Größe vom Ex-Kulturstar Schmitz betrifft.
Ebenso hinkt der Peties Vergleich mit Volker Hassemer, denn da lässt er den politischen Background zu seiner Ära vollkommen außen vor. Hassemer schipperte damals auf pekuniären Wogen und konnte seinen Etat aus gewaltigen Gießkannen in der Westberliner Szene versprühen. Alles geschah anno dunnemals in Vorbereitung auf die 750 Jahrfeier des Gesamtberliner Marktfleckens, außerdem musste Ostberlin eins ausgewischt werden. Wobei sich Honni nicht lumpen ließ und den Coca-Cola-Sektoren gekonnt Paroli bot…
Hinzu kommt noch eine Kleinigkeit, V.H. war ein guter Schnacker und lief immer schnieke herum. Wenn man dabei aber sein kulturelles Format in Betracht zieht, da war er nicht viel besser, allerdings seine Nachfolger oft nur wesentlich schlechter.
Mit meiner selektiven Wahrnehmung sind mir einige der anschließenden Herren und Damen teilweise recht prollig in Erinnerung geblieben. An Ulli Roloff-Momin erinnern mich nur noch seine manchmal recht merkwürdigen Schieleisen, Peter Radunski unterschritt das Gardemaß der „Langen Kerls“ von Friedrich Wilhelm I., König in Preußen, um mindestens ein Drittel und Thomas Flierl blieb nur wegen seines Namen haften. Könnte deshalb nicht behaupten, dass sie noch irgendetwas Bleibendes hinterlassen haben…
André Schmitz wird mir auch nur haften bleiben, weil er trotz seiner vielen Knete – die er nur sehr  glücklichen Umständen zu verdanken hat – schlicht die paar Ficksechser von 425.000 Euro auf einer Schweizer Bank vergaß…
Gut, einer gebeutelten Oma wäre dies nicht passiert, dafür hätte sie lange stricken müssen, aber auch nach 17 Katzenjahre diesen Betrag nicht annähernd zusammen bekommen…
Bei aller Lobhudelei von Advokat Raue, bewies doch Ex-Kulturstar Schmitz, wes Geistes Kind er eigentlich ist. Glücklicherweise kann er sich dabei in einer illustren Schar einreihen. Zwischen dem folgenden Artikel: „Erstmals auch aus der SPD offen Kritik an Wowereit“ prangt eine Hitparade von Deutschlands prominentesten Steuersündern, die allerdings nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt!
Möglicherweise wird der Kulturmanager Moritz van Dülmen (42) neuer I. Sekretär der Berliner Kunst. Als Geschäftsführer der Kulturprojekte GmbH ließ er bereits 2009 aufhorchen, denn zum 20. Jubiläum des Mauerfalls purzelten seine 1.000 aufgestellten überdimensionale Dominosteine aus Styropor Dominoartig um – welch großartige Eingebung! Leute, von dem Mann ist noch einiges zu erwarten. Lasst ihn deshalb gewähren!

Fußnote: Scheinbar kommt „Kunst“ doch nicht von „Gunst“, sondern von Kunsthonig – der ist zwar gleichwohl irgendwie „Kunst“, hat aber bekanntermaßen wenig mit Honig gemein! So ist jenes süße Zeug für den einen trotzdem „Kunst“ und für den anderen „Honig“.
Vielleicht sollte man demnächst alles was mit GKunst zusammenhängt, nicht irgendwelchen Anwälten überlassen, sondern es mal mit einem Imker versuchen! Er würde bestimmt auch für die Unterscheidung und den Job die entsprechende sittliche Reife mitbringen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert