Robin Williams geht nicht mehr einkaufen

Seit Stunden wird sein Heimgang in den Medien (Die auch permanent von seinem Selbstmord reden, dem ist aber nicht so! Der große Meister hat lediglich sein Leben freiwillig zurückgegeben und wird dafür auch einen triftigen Grund gehabt haben!) auf jenen Schrei reduziert, der 1987 auch für den Filmtitel herhalten musste und frei auf der Biographie des AFN-Moderators Adrian Cronauer basiert. Dank seines unkonventionellen Entertainments an den Mikrofonen, ging ab 1965, der Vietnamkrieg als erster und letzte US-Rock´n Roll-War in die Annalen ein.
Allerdings legten alle amerikanischen Regisseure in ihren Filmen, die sich peripher irgendwie mit den kriegerischen Sauereien in Indochina befassten, niemals Wert auf eine tiefgründige Auseinandersetzung oder einer auch nur ansatzweisen Aufarbeitung irgendwelcher Hintergründe  die letztlich zu jenen Katastrophen führten.
So nahmen die meisten Amis, z. B. den stille Krieg mit Laos überhaupt nicht wahr und dem Rest der Welt ging ebenso!
In allen Streifen wurde aber viel darauf gegeben, die Zuschauer mit sehr lauter und dem damaligen lifestyle entsprechender Musik zu betören.
Wie sie kamen, habe wir uns alle diese Schmonzetten reingezogen und waren dabei stoned bis zum Abwinken.
Das gab schon etwas her, wenn man sich von Großleinwänden mit gewaltigen Bildern illusionieren ließ, die einem jene unermesslichen Weiten des indochinesischen Regenwaldes vorgaukelten – allerdings sonst wo gedreht – nebst der gewaltigen destruktiven Aufnahme von überdimensionierten Explosionen und alles verquirlt mit R´n B-Highlights in Dolby Surround…
Jene Serie begann 1978 mit  Michael Ciminos The Deer Hunter (Die durch die Hölle gehen), Francis Ford Coppolas Apocalypse Now (1979) und Oliver Stones Platoon (1986). 1987 folgten noch Stanley Kubricks Full Metal Jacket und eben „Good Morning, Vietnam“ von Barry Levinson…
Mir fällt gerade ein, damit im Krieg alles etwas verklärt wird, nebenher auch ein bisschen Spaß rüber kommt, besitzt jede Epoche seine speziellen Klänge zum Träumen und für die sentimentalen Eingebungen, sei es nur, wenn der gestresste Kämpfer, auf einem stillen Örtchen Hand an sich legt…
Im Ersten Krieg war es: „Im Feldquartier auf hartem Stein“.
Global ertönte zwanzig Jahre später: „Lili Marleen“.
In den 60er/70ern erfreuten sich GI´s bei Sam The Sham & PharaohsCCR und den Doors
UNSERE Jungs, bald wird man sie auch wieder Landser nennen dürfen, werden sich in fremder Flora dann feuchte Äuglein holen, wenn von irgendwo her „Atemlos durch die Nacht“ erklingt…

Die SZ titelte folgendermaßen: “Er ließ uns lachen – er ließ uns weinen
Diese lass ich natürlich unkommentiert stehen, aber nicht den letzten gutgemenschelten Absatz: Anmerkung der Redaktion, sie betrifft den Werther-Effekt ← siehe dort.
Wenn irgendwer den Suizid von RW zum Anlass nehmen sollte, dann liegt die Ursache dafür auf einer ganz anderen Ebene, und wenn es nun doch nicht heute oder gleich morgen geschieht – ein Anlass für solch eine lange gereifte Tat wird sich immer wieder finden auch noch übermorgen oder beim nächsten Vollmond!
Äußerst tragisch wird die ganze Angelegenheit nur, wenn jene Reise in die Unendlichkeit nicht perfekt gelingt, der vermeintliche Aussteiger sich dabei lediglich irreparable Schäden zufügt die er hinterher zwar nicht mehr registriert, dafür aber seiner Umgebung langwieriges Leid hinterlässt…

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