WEST-BERLIN, Ephraim Palais

Ausgerechnet heute, wo wir uns in besagtes Palais aufmachen wollten, erschien im TAGESSPITZEL ein Artikel über die dortige Ausstellung – also wurde umdisponiert und es ging endlich mal ins Museum für Kommunikation.
Selbstverständlich findet man selbigen Text nicht im Netz!
Dafür etwas, wo sich AfD-Sprecher Konrad Adam in der „FAS“ mit historischer Betrachtung versucht. Wobei gerade zu jener Begebenheit, 1571, auch ewig geklittert wird. Ähnlich verhält es sich bei Schilderungen zur eigentlichen Schlacht, 1683 bei Wien, wo DIE Türken vernichtend geschlagen wurden. Lustigerweise wird bei WIKI (Muss immer mit Vorsicht genossen werden!), in der Biographie des Prinzen Eugen von Savoyen, was seinen schon damals überbewerteten Einsatz angeht, mit keinem Wort der polnische König Jan III Sobieski erwähnt. Er war der eigentliche herausragende Heerführer und führte als Oberbefehlshaber der Katholischen Liga mit seinen Mannen den entscheidenden Angriff im Verlauf der Schlacht am Kahlenberg…
Zu Mauerzeiten war ich öfters im Postmuseum an der Urania, was ja als Westberliner Gegenstück irgendwann etabliert wurde. Dort blieb mir eine kleine Sonderausstellung besonders haften, es ging da um Übersetzungen von Bedienungs- und Montageanleitungen verschiedenartigster Produkte aus der ganzen Welt. Bei jenen Sprachpannen schossen japanische Hersteller den Vogel ab, was die Handhabung ihrer Unterhaltungselektronik betraf.
Mittlerweile verlegt sogar Langenscheidt regelmäßig solcherart Literatur, die erste Ausgabe erhielt ich vor Jahren zum Geburtstag, kam alles aber nicht so prickelnd rüber wie damals im Museum.
Jedenfalls lohnt sich ein Besuch in dem Kommunikationstempel für interessierte junge Zwerge, bis hin zu Scheintoten. Viele Sachverhalte werden auch sehr witzig dargestellt, besonders die Informationen an den Säulen der „Schatzkammer“.

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Muss noch etwas zum Café, mit seinem leichten Flair von einem etwas besseren Bahnhofrestaurant, ablassen. Kuchen und Torten sahen ja zum Anbeißen aus, allerdings möchte man sie essen und nicht als Wertanlage in den Tresor legen. Hinzu kam die ausgesprochen Freundlichkeit der Tante, die mich auch an eine Mitropa-Kneipe erinnerte.
Nun kann man mein Weib fast als die Reinkarnation von fast übertriebener Freundlichkeit bezeichnen, sie zuckte nach einer vorsichtig geäußerten Frage, ob hier Selbstbedienung sei, heftig zusammen.
„Setzen sie sich hin, sie sehen doch, dass hier bedient wird!“
Madame trollte sich gehorsam zum Platzieren. Im Raum hockten vielleicht zwanzig Gäste an vier oder fünf Tischen verteilt, um die sich der Servierfläz auch nicht so richtig zu kümmern schien, nebenher konnte man ihm, bei seinem aufregenden Gang, sogar die Schuhe besohlen…
Mit meiner Eulenspiegelei gab ich es der Tresenmagd entsprechend zurück.
Auch nach 25 Jahren Mauerfall erleben wir immer wieder, dass man nicht ohne weiteres ein Glas Leitungsheimer bekommen kann, deshalb bitte ich darum mit Hilfe einer Notwahrheit – zum Herunterspülen einer Tablette wird die Flüssigkeit dringend benötigt. Darauf antwortet mir die Braut ungefähr: „Wenn sie so dringend Wasser brauchen, gehen sie doch im Museum auf die Toilette, wir müssen schließlich das Wasser auch bezahlen. Was meinen sie wohl, wenn jeder Besucher von uns kostenlos Wasser haben wollte, wo wir da hinkommen?“
„Das erinnert mich an unterlassene Hilfeleistung!“
Sie dachte bestimmt – Wessipack! Mit einer leicht zur Faust geballten Fresse gab sie mir dann doch ein halbes Glas, aber nicht mal „Sto Gramm“ – dann schmeckte das Gesöff auch noch scheiße!
Nach zehn Minuten Wartezeit verzichteten wir auf Kaffee und Kuchen, daheim wartete schließlich noch Garfield´s Lieblingsspeise auf uns…

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