Taylor Hackford´s Streifen hat den ganzen quotierten Glotzendünnschiss der vergangenen vier Tage etwas herausgerissen. Schon lustig, was sich die öffentlich/rechtlichen Sender zum kirchlichen Wanderfeiertag wieder alles einfallen ließen, hatte nämlich das Freitag- und Samstagprogramm überflogen. RAY kam heute nur zufällig vor meine Sehschlitze, weil die Glotze nach der TAGESSAU weiter dudelte. Seine Mucke mochte ich immer schon und jenen Film konnte man sich auch ein zweites mal einziehen.
War Ende der 1950er und den anfänglichen 1960ern schon bezeichnend, denn auf bundesdeutschen Stationen war damals Negermusik noch nicht so angesagt. Auf meinen zusammengeschusterten AM-Möhren war die schwarze Musik eigentlich nur abends und oft recht spät zu empfangen aber auch nicht durchgängig – im englischsprachigen Programm von Radio Luxemburg, Radio Monte Carlo und auf den Piratensendern die im Kanal und der Nordsee schipperten.
Eigentlich war AfN damals eine hörbar rassistische Station, tagsüber liefen fast ausschließlich Hits von und für Rednecks, wobei ich Western&Countrysongs auch mochte – recht selten zwischendurch mal ein Rock´n Roll-Titel.
Hin zur Geisterstunden wandelte sich hernach das Programm immer, wenn das krächzende Weißbrot, Wolfman Jack, dann die etwas anderen Töne einläutete. Was oft zur Folge hatte, dass ich zu den ersten Unterrichtsstunden mausgrau aussah, weil in der Regel solche Programme bis 3 Uhr morgens liefen…
3sat – RAY
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