Gewalt gegen Frauen – Folge 286
Ist mir beim Zappen schon öfters aufgefallen, dass ALPHA, als Spartenkanal des öffentlich-rechtlichen Einflussbereiches, landläufige Alltäglichkeiten auf teilweise recht merkwürdige Betroffenheitsinhalte reduziert.
Hatte mich abends irgendwann vor der Glotze niedergelassen, Montags ist bei der Scheffin immer ein Teil Barnaby angesagt und ich pennte natürlich sofort ein. Zum Glotzenabend gehört das Ritual, wenn sie danach entfleucht, mich wach zumachen – „Der Fernseher ist jetzt frei, nun kannst du gucken, was du willst!“ In der Regel zappe ich anschließend kurz durch, seit Jahren bereits, werden dabei aber sämtliche Schweinekanäle und Talkshows ignoriert. Manchmal bleibe ich dann doch irgendwo hängen, wie heute beim Rest auf ALPHA.
Will mich nicht weiter über den Inhalt dieser Story im Ersten auslassen, außer der Tatsache, dass ich aber Daniela (eine betroffene Frau) erwähnen muss, die sich zu der Problematik outete.
Wenn wirklich alles ihren Erlebnissen entsprach – In mir muss man wirklich keinen Frauenversteher erkennen, habe aber zuhören gelernt und dabei sind mir noch ganz andere Geschichten erzählt worden. Beginnend bei alten Frauen nach dem Krieg, bis hin zur heutigen Zeit, die jene Betroffenen auch noch mit ihren physischen Narben belegen konnten… – dann ziehe ich vor ihr den Hut! Weil solche Leidtragenden ja einen sehr langen Weg gehen müssen, bis sie endlich so weich gekocht sind, bis sie sich, kurz vor ihrer Selbstaufgabe zu dieser vorletzten Entscheidung durchringen. Alles verbunden mit der bereits verinnerlichten Erkenntnis, dass sie eigentlich nirgendwo auf nachhaltige Unterstützung hoffen können. Außer zusätzlich dussligen Sprüchen, vornweg: Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!
Da ich seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu meiner Schwester hatte, weiß ich natürlich nicht, ob sie wenigsten nach dem Tod ihres verehelichten brutalen Beschälers, im hohen Alter nun endlich, etwas von ihrer lange verinnerlichten Opferrolle abgelegt hat?
– Wobei trotzdem etwas Misstrauen zum Beitrag hängen blieb, ob ihr und der Part ihres neuen Freundes, nicht doch in einem Studio entstanden sind, da ich den Medien, wegen der Quotenvorgaben mittlerweile sehr viel zutraue…
Ganz schön nervig ist das ewige Klavierdingeling, mach alles so richtig Dudelfunkmäßig!
Fast vergessen, auch hier wurde der Corona-Event nicht vergessen!
Die Sendezeit beträgt 00:43:58 Min., allerdings wird es ab 00:41:40 doch noch lustig, wenn Eksperte Monika Schröttle, sie betreibt irgendwo Interdisziplinäre Gewaltforschung, endlich die entscheidenden Sätze ablässt, ostinates Salbadern im Konjunktivund dazu die entsprechende Körpersprache…
Damit wird alles auf das medienübliche Interesse herabgestuft. Die Problematik wurde ansatzweise mal wieder hervorgekramt, so dargestellt ist sie als Betroffenheits-Pausenfüller doch recht reizvoll.
– Denne macht´s mal jut, Nachbarinnen und Nachbarn, bis zum nächsten Mal: “gleiche Stelle, gleiche Welle“!
Weil es sich um Story-Folge 286 handelte, wurde deshalb der Grimmepreis 2019 sicherlich nicht in Erwägung gezogen, wegen der vermeintlichen Beliebigkeit des Themas, möglicherweise war alles auch nicht entsprechend Tränendrüsig…