Hinterher fielen mir noch einige Begebenheiten ein, mit denen ich mich auseinandersetzen musste, die auch für viele Außenstehende nicht nachvollziehbar sein werden.
In einer der letzten Berliner Zeitung, fand ich mehrere Schilderungen aus Zonenzeiten, wobei auch mir wieder ein Haufen Scheiß hochkam…
Sie betrafen hauptsächlich dauerhafte Auseinandersetzungen mit dem widerlichen Weib, die ich mal jahrelang Mutti nannte. Wobei unsere Auseinandersetzungen, bereits mit 9 Jahren begannen, am Ende der dritten Klasse.
Alles kulminierte dann ab meinem 15 Lebensjahr, als das Muttertier ewig die Stasi-Genossen in ihre erfolglosen Erziehungsversuche detailliert einbezog. Wie oft hörte ich in jener Zeit den Spruch von ihr: Wer ein Häkchen werden will, der muss sich beizeiten Krümmen!
Nur begriffen sie und ihre helfende Mischpoke niemals, dass ich mein Leben nicht als verbogenes Stückchen menschlichen Drahtes fristen wollte!
Merkte erst später, jene Weisungsresistenz keimte bei mir recht früh auf. Es begann immer damit, egal mit was ich mich irgendwie in meiner Freizeit beschäftigte, und immer mit unermesslicher Kreativität einherging, passte ihr nichts davon.
Alles ging bereits von Anbeginn meiner Schulzeit los, denn mit dem Ableger einer dummgeilen Roten Zecke wollte sich niemand abgeben, da andere Gören von ihren Eltern ewig vor mir gewarnt wurden!
Mit den ganz wenigen Mitschülern, mit denen ich mich manchmal heimlich traf, lief es ähnlich ab, allerdings von der anderen Seite. Deren Umgang verbot mir jene ideologisch kranke Frau natürlich sofort, weil diese entweder aus Nazifamilien stammten oder waren asozial. Was mich beileibe nicht interessierte, registrierte es aber die Alte, hagelte es zuhause Strafen.
Meine Nerverei, dann wenigsten Klavierspielen zu lernen, wurde abschlägig beschieden, dies wäre ein kleinbürgerliches Relikt und für meinen weiteren Lebensweg nicht brauchbar! Hing damals auch noch dieses unsägliche Damoklesschwert über mir, irgendwann in der Naumburger Kadettenanstalt zu landen…
Jenen frommen Wunsch von ihr, tratschte sie aber auch zu wirklich jeder Gelegenheit herum, was dann ewig zur Folge hatte, neue Spielkameraden seilten sich dann auch prompt von mir wieder ab…
Der erste Eklat, welcher vorgeschriebene Bücher betraf, geschah zu Beginn der 4. Klasse. Ich hatte mich als einziger Schüler geweigert, solch einem Pionier-Buchklub beizutreten. Was da alles für eine rote Kinderei angeboten wurde! Frau Pets. rief natürlich sofort bei uns an und plapperte irgendwelche Blödsinn. Abends nahm daraufhin meiner Erziehungsberechtigte an mir Maß!
Wenn ich den Antrag nicht ausfüllen sollte, würde sie unser Wohnzimmer ewig abschließen, damit wären ihre Bücher für mich tabu. Standen dort im Regal auch einige erotische Romane, ummantelt mit anderen Buchumschlägen…
Tat ihr den Gefallen, damit war es aber nicht erledigt. Denn ich sollte nach jedem neuen Pionier-Schmöker eine kurze Nacherzählung vortragen! Diese neuerliche Macke ging allerdings einher mit dem Erlernen vom Querlesen.
Im Zusammenhang meiner beginnenden Vielleserei kam dieses Weib jahrelang noch mit anderen Marotten.
Was ihre pädagochischen Händeleien betrafen, stand sie für mich immer in selbiger Reihe von Idioten, Sadisten und Dummköpfen der Grundschule. Die Genossin befand sie sich da in sehr guter Gesellschaft, schließlich hatte man ihr auf einer Knüppelakademie, auch Schulmeisterei eingebläut.
Dazu die folgende olle Weisheit: Lehrers Kinder, Pastors Vieh, gedeihen selten, meistens nie!
Immer wieder verlangte Mutti, solle endlich damit beginnen, ein Buch anständig zu lesen, am Tisch sitzend, weil ich grundsätzlich dabei lag. Ebenso, wie alle vernünftigen Menschen, immer ein Buch nachdem anderen lesen, las nämlich meistens mehrere gleichzeitig!
Es waren nicht nur die ideologischen Scheuklappen, dass dieses rote Flintenweib niemals versuchte, ihre beiden Ableger entsprechend zu beobachten, und wenn die Brut eine gewisse innere Zufriedenheit ausstrahlte, sie dann auch mal gewähren zulassen! Stattdessen immer gleich los krakeelte und damit die eigenen Unzulänglichkeiten kaschierte. Schließlich hatte sie in solchen Momenten die Produkte* jener zweifelhaft/defizitären Erziehungsversuche vor sich, eine Spiegelung ihrer selbst…
*Später kam ich mir häufig so vor, wie das Produkt einer sinnlos verbrachten Tanzpause!