(I) Das ist das Pressefoto des Jahres 2024: Warum das Gewinner-Foto so bedeutend ist

Das ist das Pressefoto des Jahres 2024: Warum das Gewinner-Foto so bedeutend ist, weiß wiedermal nur der Schaitan…
Wenn ich mir jene Frage beantworten sollte, käme etwas anderes bei heraus.
In dem FAZ-Artikel hieß unter dem Foto: Das Pressefoto des Jahres von Fotograf Mohammed Sa­lem/Reuters zeigt Inas Abu Maamar mit dem leblosen Körper ihrer fünfjährigen Nichte nach einem Luftschlag im Oktober 2023 auf den Gazastreifen.
Es geht fettgedruckt lapidar weiter: Die Jury des World Press Photo Awards hat auch für dieses Jahr ein bezeichnendes Bild und weitere Geschichten gefunden. Das sind die Gewinner.

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Beginne hinsichtlich solcher Kriegsfotografien Mal mit dem Urschleim.
Als ich vor 60 Jahren ähnliche Ablichtungen sah, allerdings in S/W, damals ging es hauptsächlich um Vietnam, hätte ich anfangs immer nur kotzen können. Recht schnell trat aber ein Gewöhnungs­prozess ein…
Dazu gehörten mehre Vorkommnisse, bei denen in unmittelbarer Nähe Unfälle mit Todesfolge ge­schahen. Es begann erstmalig mit 15 Jahren, im Sommer 1964, als ich mit meiner Freundin die Straße in Richtung einer Bushaltestelle überquerte. Da kam eine 3fünfer Java aus einer kleinen Ne­benstraße, der Biker erdete sich während der Linkskurve, seine Sozia stieg dabei ab und knallte mit einem sehr merkwürdigen Geräusch koppheister auf den Kantstein, wobei im gleißenden Sonnenlicht ihr Brä­gen vielfarbig umher spritzte…
Der Typ war beim Abbiegen mit seiner Holzpantine von der Fußraste abgerutscht, so kam es zu dem schweren Unfall…
An jenem Tag kam es aber noch schlimmer, als wir am späten Nachmittag in der Mitropa-Kneipe, nahe der Fenster vom Merseburgern Hauptbahnhof, auf unseren Bus warteten. Als plötzlich auf den Bahnsteigen eine Schießerei mit mehreren Maschinenpistolen begann. In Sekundenschnelle ent­wickelte sich im gesamten Bahnhofsbereich ein Chaos, welches man mit wenigen Zeilen nicht be­schreiben kann.
In rund 45 Minuten hatte sich alles erledigt, längere Zeit waren die infernalischen Schreie eines Verwundeten das schlimmste Erlebnis…
(Weshalb musste ich eigentlich an jenem Tag nach Merseburg? Da für mich keine Zufälle existieren, konnte es sich nur um eine göttliche Fügung handeln – Gott sieht, Gott hört, Gott straft! Weil mir die Gummi­hirsche ausgegangen waren und deshalb bereits zwei Nächte Spielverbot auferlegt bekam, gings stattdessen mit ihrem Schwager in die Kneipe.
Im Dorf durfte ich keine Präser kaufen, deshalb wurde dringend die Kreisstadt in Erwägung gezogen und Madame wollte unbedingt mitkommen. Mir kam an dem Tag die Aufgabe zu, mit ihr in alle möglichen Läden zu latschen. Widerwillig kam ich ihren flehentlichen Bitten nach. Immer nur nach irgendetwas Ausschau halten, allerlei Kram anprobieren aber anschließend nichts kaufen. Mann, war ich die ganze Zeit in Brast. Auf der ande­ren Seite lag es mir sehr am Herzen, dann des nachts noch eine der Lümmeltüten in Einsatz zubrin­gen.Was mein Begehren betraf, lauerte der Anschiss auf ganzer Linie. Schließlich musste ich doch Traktorreifen erstehen, da vernünftige Kondome nur als Bückware gehandelt wurden…
Wie verlief dann der Rest des Tages? Zuhause erzählte das Mädel erst mal weinend sämtliche Er­lebnisse im Detail ihrer Schwester, was mich veranlasste mit dem Schwager abzuhauen. Bekam die nächsten beiden Nächte deshalb wieder Spielverbot, was mich am dritten Tag veranlasste zu ver­schwinden. Zur Fehlinvestition gab es im neuen Schuljahr, Mitte September, nebenher auch noch den Bescheid, dass ihre Erdbeerwoche ausgeblieben war...)
Zwei Jahre später, mich cancelten die Genossen vorzeitig aus der Lehrwerkstatt, landete dafür in der dummgeilsten Brigade der Warnow-Werft-Schiffbauhalle. Hatte mich dort gleich mit zwei wei­teren Außenseitern angefreundet. Einem 22jährigen, der nach einer gescheiterten R-Flucht nebst an­schließender Knastzeit, die angehängte Bewährungsstrafe dort absitzen musste und die studenti­schen Hilfskraft aus Polen.
Wenn mit zwei Portalkränen riesige Segmente nach draußen transportiert wurden, gab es vorher be­stimmte Signale, damit sich unter der benutzten Fahrtrichtung alle Arbeiter verkrümelten. Allerdings musste kontrolliert werden, ob dies auch geschehen war. Wir gingen in unsere Brigade­bude, dort droschen einige Muchels bereits wieder Skat. Da man sich nicht groß unterhielt, wenn unser Brigadier auch dort hockte. Meinem besonderen Spezi fiel sofort auf, dass der Pole fehlte. Wir hasteten augenblicklich raus und sahen ihn unter dem momentan gesperrten Areal hocken. Eine Kleinigkeit hatte der sozialistische Arbeiter-Star allerdings vergessen, dem Studenten die entspre­chen­den Hupsignale zu vermitteln. Der erste Kranführer hupte zwar unaufhörlich, als er den dort sitzenden Typen gewahrte. Da der sich absolut nicht um das sehr laut hupende Gequäke von oben kümmerte, blieb der voran fahrende Kran abrupt stehen, mit fatalen Folgen!
Auf Grund des weiteren Anschubs, vom zweiten Kran, rissen nacheinander plötzlich alle vier Halte­vorrichtungen der 30 Tonnensektion ab. Der Aufschlag dieses Teils ging mit einem Krach einher, der an eine schwere Explosion erinnerte*. Alles ging zusätzlich mit einer unwahrscheinlichen Staubentwicklung einher und wo wir eben noch unseren Kollegen sitzen sahen, stand nun das große Stahlmonster… *(Jener infernalische Knall wurde allerdings 1970 vollendet übertrumpft, als ich mit einem Kumpel den Absturz einer MiG21, ungefähr 6 km von unserem Standort, NNW von Sangerhausen erlebte – zu Hackys Geburtstag.)
Wir beide durften anschließend sofort nachhause abdriften, landeten allerdings in der Tonhalle.
Nach den recht merkwürdig gestalteten Untersuchungen zu dem Unfall, stellte sich hinterher her­aus, dass ein Transportmontageauge auf Knicklastigkeit falsch angeschweißt ward. Merkwürdiger­weise gab es hinterher keine schwerwiegenden Bestrafungen von irgendwelchen Leuten, obwohl vorher fast alle Kontrollen durchweg fahrlässig erfolgt waren.
Etwas zu viel des Guten betraf den Einsatz, Sommer 1968 keine 20 Jahre alt, im EKB-Bitter­feld, nach einem Explosionsunglück. Da kamen allerdings auch zwei neuerliche Erfahrungen hinzu. Wenn man vollkommen unvorbereitet ohne korrekte Anweisungen plötzlich irgendwo mit Aufräum­arbeiten beginnen soll. An einem riesigen Haufen aus Ziegelsteinmüll, Stahlbeton, total verbogenen Doppel-T-Trägern und unüberschaubaren Gewirrs von Rohleitungen.
Das Schlimmste, jener zermalmte Berg von Ruinenteilen schrie, wimmerte, stöhnte und weinte…
Noch misslicher waren die starrenden Augen der Toten. Voll gesetzt mit Myriaden von sich laben­den Fliegen, die einem aufgeschreckt ewig ins Gesicht flogen, bis man die Leichen für Stunden ab­decken konnte…
Unerträglich wurde nach wenigen Tagen bereits der Gestank von den menschlichen Überbleibseln bei der vorherrschenden Affenhitze…

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Schon lange berühren mich Fotos von kriegerischen Auseinandersetzungen überhaupt nicht mehr, egal mit welcher hervorragenden Qualität sie dargestellt werden, schon gar nicht, wenn dazu ellen­lange obskure Erklärungsversuche angeheftet werden.
Bin allerdings froh, dass ich bisher solche Situationen nie live erleben musste.
Bis vor einigen Jahren war es für mich immer das Größte, über 70 Jahre, Kriege lediglich aus der Konserve genießen zu dürfen.
Nun geben mir weltweit agierende „„Politiker““ noch die Chance, so kurz vor der Urne, jene vollkom­men parallel kultivierten, perversen menschlichen Seiten endlich auch kennenzulernen. Gegenwär­tig allerdings nur mit Hilfe der global agierenden gefälligkeitsjournalistisch ausgerichteten Medien. Welche sich keinen Zwang antun müssen, wenn sie das ewig gleichlautende Gesülze, ganz bedeut­samer egozentrischer Politsternchen permanent entsprechend vorgekaut präsentieren dürfen, in bester visueller und hörbarer Güte.
Muss ich dafür dankbar sein?
Darüber hinaus öffnen perspektivische Einsätze von KI, was die optimale Verblödung sämtlicher menschenähnlicher Wesen betrifft, in letzter Konsequenz die restlichen Türen und Tore, welche in den Jahrtausenden der Menschwerdung immer übersehen wurden, damit sich endlich die unsägliche Episode des homo sapiens vollends erledigen kann…
Wie heißt es doch so schön, was x-beliebige Lebenssituationen betreffen, denen man sich oftmals zwangsläufig und immer wieder auch vollkommen unerwartet stellen muss: Man wird alt wie eine Schinderkuh und lernt immer noch dazu!
Dabei ist es wirklich nicht erstrebenswert, solcherart Erfahrungen irgendwann doch noch zu verin­nerlichen. Hinzu kommt ja auch noch die Tatsche, dass man über das Ergebnis jenes fotografierten Kollateral­schadens nichts weiter ablassen darf, weil er von der israelischen Luftwaffe verursacht wurde. Denn ein heutiger Kommentar zu dem Vorfall wäre bekanntermaßen eine antisemitische Verlautbarung

Es jeht morjen weiter!

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