Honi soit qui mal y pense [ɔniˈswa kimaliˈpɑ̃s]
– Wenn jemand der Meinung sein sollte, dass ich mit diesem Nachruf eine Verquickung zur heutigen, unabhängigen und demokratischen Gerichtsbarkeit herstellen wollte, dies lag mir etwas ferner. Sonst wären nämlich im vorherigen Satz einige Adjektive zusätzlich mit Gänsefüßchen gerahmt worden, mit janz, janz jroßen!
Nur so. Denn dieser ehemalige „Rechtspfleger“ ist doch bereits lange verblichen. Deshalb wundert es mich schon leicht, was manchmal für Urteile gesprochen werden…
Gut, ich will es positiv sehen. Da man diese Art von Rechtsprechung in der gesamten Republik antreffen kann, gehe ich davon aus, dass es sich bei den Dresdner Richtern nicht um Altlasten handelt, die sich zu Heinz Eggerts Zeiten klammheimlich unter den demokratischen Fittichen verdrücken konnten. Mir klingel noch seine Worte in den Ohren, als er 1991 in einem Interview folgendes äußerte: SPIEGEL: Der Beamtenstatus setzt ein besonderes Treueverhältnis zu unserem Staat voraus. Kann man diese Loyalität überhaupt von Polizisten erwarten, die jahrelang ein Unterdrückungssystem gestützt haben? EGGERT: Wenn Opportunismus staatstragend ist, jederzeit. Was wollen Sie machen? Es gab nicht 17 Millionen Widerstandskämpfer in der DDR, und man muss die Leute so nehmen, wie sie sind. Ich setze auf die Lernfähigkeit der Polizisten.
Heinz Eggerts ist ein großer demokraturischer Witzbold!