INTERNATIONALE TOP TEN der „dramatischsten Amokläufe an Schulen“

Seit Wochen laufen Dokfilme über gelungene Kriege aus dem letzten Jahrhundert, teilweise aufgepeppt mit zusätzlichen, aber vollkommen idiotischen Einspielungen. Scheinbar soll der Rezipient (hier – der visuelle Konsument, natürlich auch die Konsumentin) für kommende Zeiten gar gekocht werden. Diese Gewöhnung daran ist nur eine Frage der Zeit.
Heute gab es nun auch wieder etwas zu Feiern: „Damals in Winnenden“
Noch vor einem Jahr und einem Tag kannten außen den dortigen Eingeborenen niemand diesen Marktflecken.
Durch solche Ereignisse kann jeder heranwachsenden Blindenscheff, en passant sein Geographiewissen vertiefen. Es muss sich nicht immer um Ortschaften in Afghanistan oder dem Irak handeln.
– Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!
Wiedermal positiv gesehen, könnte man den so erlernten Ortsnamen auch vergleichen mit einer gut platzierten Ohrfeige vom Erdkundelehrer, oder einer teuflischen Eselsbrücke. Wie z. B.: „333 bei Issos Keilerei!“
Ältere aus dem deutschsprachigen Raum werden diesen Spruch sicher noch kennen. Das war damals auch kein Picknick eines katholischen Jungmännervereins.
Bestimmte Militärs würden heute den Persern liebend gern mal wieder einen vor den Latz knallen.
Aber das ist große Politik.
Würde man diesen Schlag ausführen, wäre der Rest nur Statistik, oder eine neue Eselsbrücke – deshalb retour zur Tragödie.
Im Netz war der verbale Einsatz vom hiesigen Präsidenten nicht zu übersehen. Persönlich fand ich den deklamierten Monolog streckenweise nur peinlich. Was ging denn im Kopf seines Redenschreibers vor, er scheint einen Don Chichotte der Symptombekämpfung zu verkörpern.
Ist es denn mit ABM-Maßnahmen für Security getan, mit taufrischen Arbeitsplätzen für Pücholochen, oder diesem ganz modernen Gegen-Gewalt-Gegner-Training aus Amiland? Was außer dem Erfinder noch niemand kennt.
Wer soll denn das blechen, wenn jeder gestörte Ableger aus einem „Elternhaus“ der Prekariats- oder Neureichenszene von solch einem 3-er-Team betreut werden muss, 24 Stunden täglich, antiautoritär und fern von irgendwelchen katholischen Kuttenträgern?
Was soll einem da noch einfallen?
Achso, potentiellen OpferTätern, TäterOpfern (Ich meine ohne Wenn und Aber die Produkte unserer Sozialisation) muss vermittelt werden, dass in der Ruhe die Kraft liegt. Denn im reifen Alter kann fast jeder legal eine Knarre in die Hand nehmen und als theoretischer Killer irgendwo die „Freiheit“ verteidigen…

Frage:
Ist denn gegen den Pappi von Timmy K. in irgendeiner Form etwas angeleiert worden oder hat er eine längere Auszeit nehmen dürfen, um sich die entsprechenden Advokaten für einen Jahrzehnte langen Prozess zu besorgen? Damit letztendlich alles verjährt und die Hexe des Vergessens endlich den Mantel des Schweigens ausbreiten darf.
Wenn nach 12 Monaten, gerade mal eine nicht genau definierbare Anzeige erstattet wurde, dann hat man heute viele Betroffenen schlicht verscheißert.
Fußnote:1
Herr Köhler wird auch immer besser, das hohe Niveau von Bruder Johannes wird er allerdings nie erreichen, denn der galt ja als die Reinkarnation der wandelnden Betroffenheitslarve.
Fußnote:2
Tagsüber ging es ja auch ewig um den Jahrestag…
Zu den 18 Uhr Nachrichten sah ich mir auf „N24“ die Topmeldung an – allerdings ohne Ton!
Das Szenario begann mit dem Bildnis von Tim K. aus W.,  es ergab einen ganz anderer Sinn, der  visueller „Freud“ ließ grüßen.
Timmy das Opfer und sein Gedenken…

Kurz darauf holte mich aber an der Bit-Möhre die Realität wieder ein.
Bei GMX fand ich die INTERNATIONALE TOP TEN der „dramatischsten Amokläufe an Schulen“
Was den Informationswert anging, ein Satz mit „x“. (NIX)
Einzig auf dem ersten Photo erkundigte sich ein recht morgenländisch aussehender Mensch, wo Gott abgeblieben war? (Pisa sei Dank, alles korrekt geschrieben. Schätze mal, die Tafel hat ihm ein freischaffender Bildermacher in seine Hände gedrückt) Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, hat ihm bis zu dem Zeitpunkt niemand eine Antwort erteilen können.
Ansonsten hat sich der ITT-Macher nicht viel Mühe gegeben, ich frage mich, nach welchen Kriterien wurde da vorgegangen?
Sollte nur jeweils eine einzelne Person abgeknipst werden, dann handelte es sich bei den anderen  aufgelisteten Personen um Kollateralschäden, was allerdings die daraus resultierende Statistik verfälschen würde.
Mit SPSS ließe sich aus dem wenigen Material bestimmt eine Doktorarbeit verzapfen, kam mir beim Lesen. (Fiel mir so ein. Während meines ersten EDV-Semesters quälte man uns mit dieser Statistik und Analyse-Software.)
Was erwähnenswert erscheint, es tauchen ein Quotenausländer und die entsprechende Quotenfau in der Hitliste auf…

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