Archiv für den Tag: 30. September 2018

Fonds Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990, nix Номер один – NUMBER ONE!

August 2018, Brief an eine Mitarbeiterin besagter Sondervermögensverwaltung
Hallo Frau N.,
ich habe nicht zurückgerufen, weil aufkommende Wut zu einem Haufen Unverständnis, welche nach Ihrem letzten Anruf hochkam, ein schlechter Ratgeber für mich gewesen wäre.
Sie verwalten ein finanzielles Feigenblatt, welches oftmals vollkommen an den Bedürfnissen der Betroffenen vorbeigeht.
Es begann damit, zu verstehen welche merkwürdigen Bedingungen mit der Auszahlung der Gelder verbunden sind. Bin während verschiedener Wartezeiten in der Fregestraße mit anderen betroffenen Leuten ins Gespräch gekommen, fast einhellig kam es zu identischen Schlussfolgerungen. Die unabhängig davon, auch von meiner Gattin geteilt wurden, dass der gesamte Auszahlungsmodus mit einer unverständlichen Bevormundung verbunden ist. Was aber nicht nur ich, mit jener Herangehensweise von staatlicher Seite in Verbindung bringe, als ob man nachträglich mit Geld noch irgendwelche damaligen Traumatisierungen abgelten kann. Eine weitverbreitete Einstellung in dieser Republik und in allen möglichen Situationen Betroffene angeht…
Bereits beim ersten Treffen mit Frau R., wurde mir klar, wie weit die anschließenden pekuniäre Handhabung an meinen Bedürfnissen vorbeiging. Eine Barauszahlung hätte mich nämlich fast von allen meinen finanziellen Verbindlichkeiten befreit.
Immer wieder hörte ich in dem Zusammenhang, oftmals würden viele Leute dann dieses Geld vollkommen unsinnig ausgeben, vielleicht sogar versaufen! Gott nochmal, wenn ihnen Jahrzehnten später, nach deren Erlebnissen ihrer Kind- und Jugendzeiten, für den Rest ihres Lebens alles aus dem Ruder lief, sie endlich für kurze Zeit wenigstens einen gewissen Lustgewinn verspürt hätten, weshalb gönnt man es ihnen nicht?
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