(Nr. II) wg. „Super-IM“ Holger Friedrich – nun beginnen Sternstunden für doppelzüngige Philister mit schneeweißen Westen vom „demokratischen“ Schnäppchentisch

Schon lange werden bereits in der Genwart die entsprechenden Deckel zur Klitterung der Zukunft hergestellt.
Muss nochmals auf jene Gespräche eingehen, welche ich als frühreifes und altkluges Bürschchen, im Freundes- und Bekanntenkreis der Großeltern aufschnappte und den gesonderten Einwänden, die vom Opa in Richtung der ideologischen Machenschaften seiner Tochter nebst ihrer Genossen gingen.
Die Folgen dieser Darlegungen konnte ich noch weitere 15 Jahre beobachten, bis ich in den Knast einfuhr. Im Westen ging dann das spezielle Interesse daran verloren.
Im Osten hatte ich mich nie als Opfer gefühlt, dies begann nach dem Wirren, denen man eine vorangegangene friedliche Revolution nachsagte.
Alles holten mich schließlich wieder eiskalt ein, als die Mauer fiel. Hielt sie mir doch das ganze Pack vom Hals, wegen denen ich mal rüber machte. Im Laufe der Zeit wurde alles sogar noch grauenvoll getoppt! Abgehalfterte Volksvertreter, ebenso andere Luschen (von der Wertigkeit der Karo 7nen darunter) aus Wirtschaft und allen Bereichen des öffentlichen Lebens aus dem Westen, fanden im nun eingemeindeten Mitteldeutschland ihre entsprechenden Spielwiesen. Wenn ich an die wichtigste Galionsfigur in unserem demokraturischen Schlaraffenland denke, könnte ich immer wieder kotzen. Die ehemalige knallrote Zecke, wurde wegen der populistisch angesagten Quotenmachenschaften, von den Seilschaften der Wasserträger des Kapitals, gemeinsam mit deren ausdrücklichen Wohlwollen auf den Schild der Macht gehievt. Rückblickend gibt es in der deutschen Geschichte der vergangenen 100 Jahren genug Beispiele, welchen Selbstlauf politische Ereignisse, nach identischen Strickmustern, nehmen können. Der verblichene Oggersheimer zitierte in fadenscheinigen Momenten ewig den folgenden Spruch: Egal, wie wir es auch anstellen, entscheidend ist doch immer nur, was letztlich hinten herauskommt!
Erinnere in dem Zusammenhang lediglich an die Steigbügelhalterei des katholischen Zentrums, zugunsten von Adolphus dem Gütigen.
Vor zweieinhalb Wochen, gingen die Medien der Frage nach, ob sich die Leute noch an den 9. November und den darauffolgenden Tage erinnern können. Letztens erkundigte ich mich bei einer Freundin, ob sie noch wüsste, was ich recht angesoffen, im Kreise ihrer vielen Bekannten am Tag darauf abließ. Die Erinnerung daran war natürlich getilgt. Ging es in der bunten Truppe doch um Planspiele für die angebrochene neue Periode. Längere Zeit ließ ich mich von deren Gesprächen beriesel, lauschte lediglich, grinste dabei unverschämt in die Runde und hielt mich an einer, mittlerweile pisswarmen Flasche Nordhäuser fest. Immer wieder bissen sich alle daran fest, was mit sämtlichen Leuten des Spitzelapparates geschehen sollte. Wobei die einhellige Meinung vertreten wurde, die sollen in die Produktion gesteckt werden. Diesem blödsinnigen Ansinnen musste natürlich widersprochen werden.
„Die werden euch die Jobs wegnehmen! Aalglatt, wie sie immer waren, dann auch wieder Spitzenposten besetzen!“
Erstmal war totale Verblüffung angesagt, „was ist denn deine Meinung dazu?“
„Wollt ihr die wirklich wissen?“
Legte sofort nach, nutzte anschließend das daraus resultierende Tohuwabohu sofort aus und suchte mir ein Plätzchen zum Pennen.
Mein Einwurf ging in die Richtung, sie sollten sich mal überlegen, zu was man die vielen Laternen in der Karl-Marx-Allee noch benutzen könnte…
– Zum Leidwesen meiner Freundin, blieb ich ohne irgendeine Rückmeldung, die folgenden drei Tage verschollen und schnitt mir dann am Sonntag noch meine Zöpfe vom Bart ab. Damit ging mein neuerlicher Spitzname: Obelix, auch erst mal wieder flöten. Es war nämlich nicht mehr zum Aushalten, weil permanent irgendwelche dusseligen Weiber daran herumfummelten – habe beide Teile allerdings aufgehoben.
Irgendwann kamen in den nächsten Stunden wieder brauchbare Diskussionsbeiträge von mir, identische Betrachtungen, wie sie in den 1950gern, bei meiner Mutter auf vollständiges Unverständnis stießen, weil ihr Vater damals eine vollkommen konträre Meinung vertrat. In der neuen Zeit müssen unbedingt alle willigen Leute, die Bereitschaft zum Wiederanfang signalisierten, auch im neuen System integriert werden. Dabei darf man allerdings nicht übersehen, dass sämtliche vergangene Unrechtstaten ohne Wenn und Aber an die Öffentlichkeit gehören und man die dafür verantwortlichen Täter mit voller Härte bestraft!
Obwohl sich die Ebenen in der Gesellschaft einmal mehr enorm verschoben hatten, wie zu Beginn der ersten Zonenjahre, wurde nach einem Griff in das neoliberale Nähkästchen, mit heißen Nadeln, letztlich Gesamtdeutschland notdürftig geflickschustert mit entsprechend bewährter nostalgischer Rechtschaffenheit.
Opa machte damals seiner Tochter und ihren stalinistisch geprägten Genossen den Vorwurf, dass sie der Bevölkerung lediglich irgendwelche ideologischen Brocken vor die Füße warfen, von denen aber keiner satt werden konnte. Denn zum einigermaßen vernünftigen Überleben gehört in erster Linie das Fressen und dann kommt die Moral!

III

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