In der Baguetterie schob mir heute jemand Seite sieben der „BZ“ rüber, mit dem Hinweis, doch mal unter: “Was weiß der, der heute 14 Jahre ist, über Deutschlands dunkle Zeit?“
…die fünf dazugehörigen Bilder haben sie nicht ins Netz gestellt – mache ich dafür.
Finde ich sehr mutig von den Kids, da haben sie eins sehr viel – wenig Ahnung und sie stehen dazu. Wird sich im Laufe der Zeit alles ändern. Siehe die Verwalter in den Regierungen, fast alle sind vergleichbar drauf, lassen eine Sprechblase nach der anderen implodieren, quatschen viel, aber sagen nichts…
Ihre andressierte Unwissenheit deckeln sie mit politischer Korrektheit, wobei die Interviewer selbstverständlich mitspielen. Schließlich handelt es sich um gutdotierte Jobs und die möchten doch alle behalten, da fällt es natürlich niemandem auch nur im Traum ein, solch nichtssagenden Flachzangen bloßzustellen. Auf diesen ungeschriebenen Kastengeist können Nieten in Nadelstreifen aus Politik, Wirtschaft und die selbsternannten Eliten blind bauen…
So dürfen beide Seiten, ohne Fracksausen ihren Standesdünkel pflegen und kultivieren.
Wie sehe denn das Ergebnis einer Befragung aus, wenn man deutsche Eingeborene um die 50 Lenze +10/–20 Jahre mal vorknöpfen würde? Weiterlesen
Archiv der Kategorie: BÜCHER
Die vierzig Tage des Musa Dagh
Nachdem mir dieses Buch als Kind in die Hände fiel, war ich anschließend richtiggehend platt!
Trotz meiner damals schon ausgeprägten Vielleserei, ließ sich manches nicht nachvollziehen, ungeachtet des massenhaften Konsums von einschlägigem Materials über das Dritte Reich…
Werfel beschreibt die Handhabung des Genozids an den Armeniern folgendermaßen: …es herrschte nicht regellose Willkür und aufgepeitschter Blutrausch, sondern etwas weit entsetzlicheres – Ordnung, geplant auf Regierungsebenen.
Wenige Jahrzehnte später, entstand im Deutschen Reich eine Maschinerie der industriellen Vernichtung, angeleiert in den verschiedensten Ministerien, versehen mit Vernetzungen in sehr viele Lebensbereiche der gesamten Bevölkerung – mit deutscher Akribie und Ordnung!
Wilhelm Reich leuchtete bereits 1933 den Werdegang in jene Richtung ab.
Nach 1945, bei dem anschließenden Versuch der Aufarbeitung, wagten sich Eugen Kogon und Hannah Arendt am weitesten vor. Sehr viele probierten anschließen, sich im Schatten der beiden zu sonnen, produzierten haufenweise Bestseller und was hat es gebracht? Außer Tantiemen und Spesen – nichts gewesen!
Leichtfertig wird Massenmord immer als unmenschlicher Akt bezeichnet, was ich nicht verstehen kann und will! Bei rückläufiger Betrachtung der kompletten Geschichte unserer Menschheit, wurde die Ausrottung anderer Erdlinge stets als ein fester, allzu menschlicher Bestandteil der gerade vorherrschenden Kultur betrachtet! Da hat sich auch bei den heutigen Betrachtungsweisen nichts geändert, trotz des Milliardenschweren Feigenblattes vom East River. Weiterlesen
Tafalla nahe Pamplona konnte Duisburg nicht toppen
Da hat gestern Abend ein Bulle mal den Spieß umgedreht. Nehhh, die Hörner! Quatsch, er hat in seiner Todesangst versucht die sehr spitzen Wucherungen am Kopf optimal einzusetzen.
So gut, so schön, denn alles wurde profimäßig gepixelt – wegen der Einschaltquoten.
Um ein Quentchen Betroffenheit zu spüren, müsste mein Herz ein Affe sein.
…dramatische Szenen, panisch kreischende Menschen, Platzwunden, Prellungen, Schockzustände, eine Perforierung…
Man kann nur hoffen, dass die Verletzungen des 10-jährigen genug Lehrgeld für ihn waren.
“Ich hatte Panik. Ich rannte heulend aus dem Stadion”, sagte eine junge Frau dem baskischen Fernsehen. Die Dame sollte es positiv sehen, wenn sie einige Pfunde mehr mit sich herumschleppt, dann sollte sie vielleicht mal öfters joggen und nicht immer auf solche Gelegenheiten hoffen…
Nach ungefähr 15,24 Minuten kehrten Mitarbeiter der Arena das Opfer/Täterverhältnis um und schickten den Unschuldigen in den Kuhhimmel. Dort erwarteten ihn bestimmt 30 gutaussehende, geile Jung(Frauen)kühe mit wohlgeformten Eutern…
Fakt ist, bei diesem Stier handelte es sich nicht um „Ferdinand“
Es gab eine Ära, da beschäftigte man/Frau sich mit ganz anderen Dingen, verbrachten die Leute ihre Zeit nicht so destruktiv, vor fast 500 Jahren ließ sich Margarete von Navarra, in ihrem „Heptameron“ darüber aus, 150 Jahre nach einer ähnlichen Beschreibung des Giovanni Boccaccio – in seinem Decamerone)…
In der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts versuchte es Oskar Maria Graf ebenfalls mit seinem Bayerischen Dekamerone, nicht so eindeutig, aber sehr witzig geschrieben! In der Zone lernte ich das bayerische Idiom nach diesen Geschichten. Wobei ich den Hirnpecker oft zum Besten gab.
Fritz Teufel geht nicht mehr einkaufen…
„Nachdem der Held einmal die Schwelle überquert hat,
bewegt er sich in einem Traumland,
erfüllt von seltsam fließenden, mehrdeutigen Formen,
wo er eine Reihe von Prüfungen zu durchstehen hat.“
Joseph Campbell, Der Heros in tausend Gestalten – Aus dem Vorwort zur neuen Ausgabe 2003,
Wolfgang Schmidbauer, Jürgen von Scheidt, HANDBUCH DER RAUSCHDROGEN, Fischer Taschenbuch Verlag, Franfurt Main, November 2004
Fritz Teufel geht nicht mehr einkaufen…
„Nachdem der Held einmal die Schwelle überquert hat,
bewegt er sich in einem Traumland,
erfüllt von seltsam fließenden, mehrdeutigen Formen,
wo er eine Reihe von Prüfungen zu durchstehen hat.“
Joseph Campbell, Der Heros in tausend Gestalten
Aus dem Vorwort zur neuen Ausgabe 2003,
Wolfgang Schmidbauer, Jürgen von Scheidt, HANDBUCH DER RAUSCHDROGEN, Fischer Taschenbuch Verlag, Franfurt Main, November 2004
“Guido außer Rand und Band”
Ergänzung zum gestrigen Schrieb! – Europa legt Spekulanten an die Kette aus noch feuchter Pappe
Zweifelsfrei „darf Satire alles“, besonders in Zeiten, wo massenhaft solche Komiker wie Guida Schwesterwelle auf politischen Bühnen permanent versuchen, die Welt auf den Kopf zu stellen und verlangen, dass wir uns vor Lachen alle Klamotten vom Leib reißen.
Wie soll das funktionieren?
Der Typ beginnt doch jeden Sparwitz mit der Pointe.
Ist es gelegentlich mal nicht der Fall, klemmt wieder alles. Dann steht am nächsten Tag jemand aus Koalition auf der Matte mit einer riesigen Brechstange, hebelt alles frei und beginnt von Neuem. Heraus kommt aber oft ein ganz anderer Joke, den erneut jemand aufbereiten muss.
Diesen Part übernimmt manchmal die Opposition, vermengt wieder alles, zum Schluss bleibt a bisserl übrig, wo man zum wiederholten Male einen Erklärer bräuchte, da keine Sau mehr rekonstruieren kann, um was es eigentlich ging.
Hatte gestern vergessen einige Bemerkungen zu einem „beliebten Gesellschaftsspiel“ abzulassen, es betrifft zwei Fragen auf den Seiten 61/62, aus „GUIDO…“.
Ihre Lieblingsgestalten in der Geschichte? Ludwig & Heinz Erhardt (nicht die „Brigade Erhardt!“), Wolfgang Mischnick, Otto …?
Also, Hermann Erhardt würde ich diesem Muttersöhnchen auch satirisch nicht unterschieben wollen.
In diesem Zusammenhang möchte ich hier unterstellen, dass selbst Guida nichts mit „B.E.“ anzufangen weiß, geschweige denn ein junger, linkslastiger Spring-ins-Feld (Medien nennen solche Leute: autonome Chaoten) mit seinem schulischem Lexikon-Wissen…
Wer oder was hätten Sie sein mögen? Gustav Noske o. Wolfgang Mischnick
Selbst als Weichei möchte man sich (auch in Gedanken) nicht in der zwiespältigen Rolle eines SPD-Genossen vom Schlage G. Noske wiederfinden…
wg. Guida – Hier folgt noch der kurze Kommentar von einem verblichenen, großen „Demokraten“, ob er aus dem Himmel oder aus der Hölle gekabelt wurde, kann ich nicht einschätzen. Der Zusammenschnitt stammt aus : Kampf der Giganten
Europa legt Spekulanten an die Kette aus noch feuchter Pappe
Hallöchen Guida!
Du böser Bube!
Sei nicht immer so maßlos!
Du hast doch alles erreicht. Bist der erste lauwarme* (*Ich weiß, die Jungs vom anderen Stern wollen „schwul“ genannt werden, aber „lauwarm“ ist ein internationaler Begriff.) Außenminister dieser Bananenrepublik geworden. Manche meinen ja, dass es Dir lange wichtiger schien, dass Du weltweit mit dieser intimen Nebensächlichkeit kokettieren durftest.
Wat solln der Scheiß? Als Teenager kann man es sich eine gewisse Zeit erlauben, schwanzfixiert zu handeln – ab einem bestimmten Alter sind andere Qualitäten gefragt.
Jetzt ist Pumpe, weiter kommst Du sowieso nicht mehr!
War schon erstaunlich, dass Du diese Position erklimmen konntest.
Hier muss ich Dir allerdings den Wind aus den Segeln nehmen, hinsichtlich Deiner latent vorhandenen Anwandlungen in Richtung Größenwahn. Es war beileibe nicht Dein ursächlicher Verdienst, dass Du Dich plötzlich in schwindelerregender Höhe wiederfandest. Da haben wir alle unser Scherflein beigetragen. Deinen Aufstieg verdankst Du lediglich dem maroden Zustand unserer Gesellschaft.
Ist doch schön?
Ja, richtig schön zum Abreiern
Was soll nun werden?
Eigentlich ist es genug! Bis hierher und nicht weiter, das Ende der Fahnenstange ist erreicht.
Dies hast Du bestimmt noch nicht kapiert. Zumal Du jahrelang jenem mysteriösen, unstillbaren Trieb nach Macht erlagst und nun das staatlich sanktionierte Βήτα-Männchen von Änschies Gnaden spielen darfst.
Für mich ist solch ein Job absolut nicht nachvollziehbar, trotz der vielen Untugenden die mir anhaften, neee!
Papst und A-Minister wollte ich in meinen kühnsten Träumen nie werden, solche Anwandlungen kamen mir noch nicht mal auf ganz schrägen Horrortrips… Weiterlesen
Letzter Aufschrei von analogen Fossilien
Seit Tagen greife ich auf Geräusche von analogen Fossilien zurück. Erstaunlich, mit welcher Qualität alles noch rüber kommt, abgesehen von wenigen Knackern und ganz leisen Knisterlauten, was jedoch von den damals kopierten Scheiben herrührt. Meine letzten Kassetten sind allerdings mit steriler Digitalität bespielt worden.
Positiv bemerkbar macht sich beim Zustand jener Musikspeicher auch die Tatsache, dass ich niemals auf Billigschrott überspielt habe, letztlich nicht mehr nur SA-X von TDK, zumindest aber auf SA. Was diese nicht gerade preiswerten TDK-Kassetten anging, beherzigte ich einen weisen Spruch meiner Großmutter: „Billig gekauft, ist zweimal gekauft!“
Fast alle der über 300 Audioteile, sind von 90-minütiger Spieldauer, dies entspricht einer Dauerberieselung von drei Wochen, aber rund um die Uhr. Monate gingen bei den Aufnahmen drauf, nicht eingerechnet die viele Zeit, um vieles noch irgendwo zu leihen.
Glücklicherweise existierte in den 80ern, keine 100 Meter von meiner Wohnung, im bürgerlichen Wilmersdorf, einer der besten CD-Verleiher, was „Punk“ und „Metal“ betrafen.
Über ein Drittel meiner Konserven bestehen aus Blues, Soul, gefolgt von Rock, Ethno-Rock, Punk, Metal, Hip-Hop, Folklore aus allen Herren und Damen Länder und, und, und…
Es gibt sogar eine Kassette mit deutschen Titeln, meine persönliche „best of“, sie betrifft Hannes Wader.
Irgendwann ließ ich es auch sein, mir weitere Digitalscheiben zuzulegen. Weiterlesen
Aygül Özkan – fast vorgesehene Frau Minister für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration und, und, und…
Diesmal gräbt niemand anderen eine Grube, sondern Christian Wulff (CDU) aus Hannover füllt das momentane Frühjahresloch und instrumentalisiert dazu Aygül Özkan.
Diese wiederum bringt sich mit einem merkwürdigen Spielchen ins Mediengerede, allerdings auch respektlos. Ehe man los plappert, sollte man seine grauen Zellen aktivieren, sich dabei überlegen, was man überhaupt ablassen will und schließlich zu seinem Worte stehen.
Auf der anderen Seite lässt dieses Verhalten auf eine ganz bestimmte Mentalität schließen und ich meine damit nicht nur ihr „Hü“ und dann ihr „Hott“…
Dieses „rin in die Kartoffeln und raus aus die Kartoffeln“, ist bestimmt mit vielen Vorteilen behaftet für ihren künftigen Job als Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration und, und, und…
Dabei sprach sie mir aus dem Herzen.
„Christliche Symbole gehören nicht an staatliche Schulen“, sagte die Muslimin dem „Focus“. „Die Schule sollte ein neutraler Ort sein.“ Ein Kind müsse selbst entscheiden können, wie es sich religiös orientiere, erklärte Özkan…
Darum hätten auch Kopftücher „in Klassenzimmern nichts zu suchen. Kinder haben in der Schule das Recht auf ein neutrales Umfeld, deshalb sollten Lehrerinnen kein Kopftuch tragen.” Für Schulen in kirchlicher Trägerschaft solle allerdings kein Kruzifixverbot gelten. Weiterlesen
Alfred Polgar, † 1954-04-24 Zürich
Letzten Sonntag erinnerte mich ein Artikel über Mark Twain an mehrere Schreiber, die sich Anfang letzten Jahrhunderts ebenfalls kurzzeitig in Berlin niederließen, Alfred Polgar und Egon Erwin Kisch fielen mir als erste ein.
Vielleicht war ihre Antimilitarismus auch ein Grund, sich ausgerechnet im Zentrum von Preußen niederzulassen.
Ach so, warum ich diese Zeilen abließ? Zur Erinnerung! Denn vor genau 55 Jahren gab AP seinen Löffel in Zürich ab.
Hier folgen nun einige Sätze von: Amazon.at-Redaktion
Polgar war ein Meister der kleinen Form, dem das Leben zu kurz schien für lange Literatur. Er schrieb deshalb Feuilletons, Skizzen, eine Fülle von Rezensionen und Kritiken, Aphorismen und wieder Feuilletons. Und diese kurzen Texte darf man nicht unterschätzen. Immer wieder verblüfft, wie viel er darin verpacken konnte. So lässt sich gut demonstrieren, wie Texte, die eigentlich für den Tag geschrieben wurden, noch nach Jahrzehnten witzig, unterhaltend und sehr nahe sein können. Wohltuend ist dabei auch, dass seiner Sprache das heute übliche Knallige und Spektakuläre gänzlich abgeht.
Unter den Nationalsozialisten musste Polgar emigrieren. Nach dem Krieg kehrte er zurück, und man verpasste ihm schnell das Etikett eines Klassikers – oder wie er es ausdrückte: “In Österreich ist ein empfindlicher Mangel an Klassikern ausgebrochen, und da musste ich eben aushelfen.” Herumgereicht wurde er gerne, doch war sein intellektueller Witz und sein unbestechlicher Blick unbequem geworden. Genaue Beobachter stören immer, besonders wenn am Wiederaufbau gearbeitet wird und die früheren Jahre möglichst schnell vergessen werden sollten.
Diese Auswahl in diesem großen Lesebuch macht Lust auf mehr Polgar. Deshalb ist die Ankündigung erfreulich, dass ein weiterer Band folgen soll, diesmal mit seinen Theaterkritiken. –Tobias Hierl — Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Pressestimmen
“Man sollte Polgar lesen, weil er Vergnügen macht und gescheit ist.” (Elke Heidenreich)
FUSSNOTE: Diese Hausseite der Universität Salzburg, mit den Links zu A. Polgar und E. E.Kisch, umfasst nur Österreichische Schriftstellerinnen und Schriftsteller des Exils seit 1933!
„DER SS-STAAT“
Dieses Buch von Eugen Kogon ist glaube ich die einzige Publikation, die damals gleichzeitig in allen vier Besatzungszonen erschien.
Nach dem „Genuss“ dieses Standartwerkes, wird so mancher die Bombardierung von Dresden auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten können.
Mein Großvater war bisweilen gnadenlos. Ich begann (muss so 11 oder 12 gewesen sein) ihn zu nerven wegen „Mein Kampf“. Er gestattete mir schließlich diese Lektüre unter bestimmten Voraussetzungen – zu niemanden ein Wort, auch nicht zu meiner Mutter, durfte nur in seinem Arbeitszimmer lesen und im Anschluss: Eugen Kogon.
Niemals wieder verfolgten mich nach einem Buch solche Alpträume, wie damals. Dabei war ich durch die Periodika: „Der Widerstandskämpfer“, herausgegeben von der FIR, schon lange einiges gewohnt