Volksschriftsteller und Opportunist
Beim Internationalen Frauentag haben Tausende Frauen in Berlin für mehr Frauenrechte demonstriert.
WIKI beginnt mit seinen Erläuterungen folgendermaßen: Der Internationale Frauentag, Weltfrauentag, Frauenkampftag, Internationaler Frauenkampftag oder kurz Frauentag ist ein Welttag der am 8. März begangen wird.
Es wurde ein Haufen Zeug zusammengetragen, mitunter kam doch ein recht facettenreicher Etikettenschwindel dabei heraus.
Wenn ich zurückdenke bis weit in meine Kindheit, da blieben mir folgende Erinnerungen haften, es handelte sich um das jährlichen Feigenblatt, zu dem wir auch aktiv eingebunden wurden und alibimäßig den ganzen Tag, vollkommen ungestraft Meineide verkünden durften…
Da es nichts beständigeres gibt, als ein Provisorium, hat sich diese nette Tradition, mit dem ganzen leeren Brimborium, bis in UNSERE Zeit doch recht gut erhalten. Was man natürlich den Medien ankreiden kann.
Gut, versuche dem Ganzen einen leichten positiven Touch abzugewinnen, ist gar nicht so einfach, versuche es trotzdem!
Schon witzig, wie im Vorfeld rötliche Frauenversteher agierten, jene Softies, die eigentlich kreidefressende Chauvis sind, welche den Internationalen Weltfrauenkrampftag zu einem Feiertag (Fest- oder Ruhetag) ummodelten und jenen vernachlässigbaren Versuchsballon, ausgerechnet am heutige Sonntag aufsteigen ließen. Weiterlesen
Vorher den Link anklicken, da läuft dann ein entsprechender Hit!
Hatte in dem Zusammenhang bereits mehrere Schriebe begonnen und nicht fertiggestellt.
Zumal ich aus unerfindlichen Gründen, mir Anfang des Jahres, die Pest nochmals einzog. Des Büchlein war ein Geschenk für die Scheffin vor 34 Jahren. Witzig fand ich Nelly´s kleinen Spruch, ob man zu jenem Thema wirklich Spaß beim Lesen haben sollte?
Doch schon!
Außerdem sollte man sich den Heimgang eines Familienangehörigen, eines Kumpels, Freundes oder guten Bekannten, durch den endgültigen Schnitt des Sensenmannes nicht total vermiesen lassen! Deshalb fand nicht nur ich, diese Trauerveranstaltung ganz schön schräg, zumal der Verblichene ein lebenslustiger Kerl war und auch sonst den vielen angenehmen Seiten des Lebens, weiß Gott nicht abgeneigt war…
Zumindest kam kein Bammel auf, dass sich in der Trauerhalle die Deckenbalken so bogen und Ängste aufkamen, wegen eines zu befürchteten Einsturzes, weil Redner das Blaue vom Himmel herunter logen…
Wenn ich an Mannes Bestattung denke, sie fand vor zwei Jahren statt, da wurde die Stunde in der Halle, mit vielen Schnurren von Trauernden total aufgelockert. Wobei man sich bei mancher Story wirklich wegschmeißen konnte, so wurde der Verblichene nochmals kurz zurückgeholt und ganz nebenbei erfuhr die anwesende Gemeinde sehr lustige Kleinigkeiten, die nochmals aufgefädelt wurden, wie schöne Perlen auf einer Schnur.
Beim anschließenden Fell versaufen, schafften sich dann Vince Weber († 23. Februar 2020) und Piano-Schulze noch an den Tasten in meiner Stammkneipe. Fast hätte ich ST und Blues-Gunther vergessen, die auch noch ihr Teil dazu beitrugen. Unterbrochen wurde alles immer wieder mit kleinen Geschichten – Manne hat es bestimmt gefallen!
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Als Fan jener griechischen Underground-Mucken bekam ich letztens dieses Büchlein in die Hand gedrückt.
Da Elias P. schon länger nicht mehr einkaufen geht, habe ich aber im Netz nicht herausbekommen, wer seine Rebetiko-Forschung nun weiter betreibt.
Vom Text her, was natürlich auch als ein großer Verdienst dem Übersetzer angerechnet werden muss, hat mir besonders gefallen, dass der Autor dem Volke aufs Maul schaute, deshalb alles unendlich weit von genderfaschistoiden Finessen abgefasst wurde.
Ebenso fehlen die sonst üblichen politisch korrekten Winkelzüge.
Deshalb ein Dankeschön auch an den PALMYRA-Verlag, der so etwas möglich machte!
Im Schriftwerk findet man ein Haufen Links zu allen möglichen Abhandlungen, welche sich mit dieser Musikrichtung befassen, sowie verschiedenartigste Liedtexte…
Hätte fast die beiliegende CD vergessen Weiterlesen
Seite 6 – Der Großteil der Menschen dient dem Staat auf seine Weise: Nicht vorwiegend als Menschen sondern als Maschinen, mit ihren Körpern. Sie sind die Armee, die Polizisten, Gefängniswärter, Ordnungshüter und so weiter. In den meisten Fällen bleibt ihnen kein Raum für persönliche Beurteilung oder moralisches Gefühl. Sie stellen sich auf eine Stufe mit Holz und Erde und Stein. Vielleicht können eines Tages Maschinen (Der Fall ist ja nun bereits lange eingetreten!) gebaut werden, die ihren Zweck ebenso gut erfüllten. Sie verdienen nicht mehr Respekt als Vogelscheuchen oder ein Stück Erde. Ihr Wert ist der eines Pferdes oder Hundes. Und doch sind es diese, die gemeinhin als geschätzte und gute Bürger gelten. Andere, etwa die meisten Gesetzesgeber, Politiker, Rechtsanwälte, Minister und Beamte, dienen dem Staat hauptsächlich mit ihren Köpfen. Weil sie kaum einmal moralische Überlegungen wagen, mögen sie ebenso gut dem Teufel dienen als Gott, ohne es zu wollen…
– Mehrere Jahrzehnte später bringt es Franz Werfel so auf den Punkt: „Das Wesen des farblosen Beamten besteht ja gerade darin, dass er ohne jeglichen Charakter den jeweiligen Vorgesetzten spiegelt.“
Seite 11 – Alle demokratische Wahlen sind eine Art Spiel, wie Dame oder Backgammon, mit einem Hauch von Moral in sich, ein Spiel mit Recht und Unrecht. Ihr natürlicher Begleiter ist das Wetten. Der Charakter des Wählers ist nicht gefordert. Ich gebe meine Stimme ab, zufällig und wie ich denke, dass es richtig ist, aber ich sorge mich nicht im Innersten darum, ob sich das Rechte durchsetzt. Ich bin bereit, dies der Mehrheit zu überlassen. Das Wahlergebnis ist deshalb nie mehr als eine Zweckmäßigkeit. Selbst für das Rechte zu stimmen bedeutet, nichts dafür zu tun. Es zeigt anderen gegenüber nur den schwachen Wunsch, dass es vorherrschen möge. Ein Weiser Mann wird das Rechte nicht der Gnade des Zufalls überlassen, noch wird er wünschen, dass es sich durch die Kraft der Mehrheit durchsetzt. Es ist nur wenig Tugend in den Handlungen der Vielen…
Wahrscheinlich hat Thoreau bei Marcus Aurelius abgekupfert, dessen philosophischen Betrachtungen, bereits damals keine allgemeingültigen Wertigkeit besaßen! Letztlich nur als sachter Wink mit dem Zaunpfahl für die Minderheit der herrschenden Individuen gedacht waren!
Da hat sich bis heute, nach fast 2000 Jahren, nichts einschneidendes geändert.
Denn sog. Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft, darunter Myriaden von selbstverliebten Kompetenzsimulanten, predigen weiterhin Wasser und selbst saufen sie erlesene Weine…
Nach dem Zweiten Weltkrieg endeten die Pogrome in Osteuropa nicht. In Panik entkamen Hunderttausende Juden gen Westen. Auch Lea Waks und ihre Familie suchten Zuflucht – ausgerechnet im “Land der Mörder”.
Was sämtliche geschichtlichen Abläufe betrafen, war für mich nichts neues dabei.
Bin ja nur deshalb dort aufgetaucht, weil mir die umtriebige alte Dame ein Begriff war. Unsere Wege kreuzten sich am Bayerischen Platz öfters, hatte aber nie ein Wort mit ihr gewechselt…
Die Episoden aus dem Buch von Hans-Peter Föhrding und Heinz Verfürth fand ich gut zusammengestellt. Eigentlich bin ich absolut kein Fan von Lesungen, da man sehr aufmerksam dem vorgetragenen Geschehen folgen muss und sich nebenbei keinen weiteren Gedankensprüngen hingeben darf. Masochistisch ziehe ich mir trotzdem immer wieder solche kleinen Events ein. Nebenbei kam es oft zu sehr lustigen Begebenheiten wenn wir hinterher mit den Schreibern mächtig versackten.
Wer da alles hier auftauchte während meiner 14 fetten Westberliner Rest-Mauerjahre, alles Schnee von gestern.
Schaue ich mir heute die entsprechenden Kulturfuzzis an, da kommt nicht nur mir das ganz große Kotzen. Denke dabei nur an das unsägliche Stereo-Gespann Grütters & Lederer…
Zum heutigen Vortrag fällt mir nur noch etwas ein. Von den rund 200 Anwesenden, waren bestimmt zwei Drittel Ü70, da senkte auch die paar Jungs und Mädels von der Jungen Gemeinde, nicht allzu viel den Altersdurchschnitt. Bezeichnend war die übliche Tatsache, dass wiedermal fast nur Interessenten aufgetaucht waren, die sich weidlichst mit der Problematik auskannten. Weiterlesen
Um wen es sich dabei handelte, ist mir unbekannt, obwohl ich verdammt viel Leute aus dem Kiez kenne und mit denen ich auch oftmals schnacke…
Es war ein schöner Tag, so nahm es ein Verwandter zum Anlass und stellte laufend Kleinkram vor das Haus, u.a. viele Kartons mit sehr anspruchsvoller Literatur und sehr wenig Paperbackausgaben darunter.
Madame war scheinbar auch eine Rot-China-Fännin!
Als verblichene Medizinerin, kam anhand der Literatur auch ein leichter Hang zum Maoismus zu tragen. Erinnere mich an etliche Leute, die während ihrer Studienzeit, die Schriften des alten Lustmolches studierten, der sich, nicht nur auf seinem Langen Marsch, liebend gern von auserwählten Genossinnen fellationieren ließ, die nebenbei natürlich auch noch liebend gern seine Nillenmajonäse schnabulierten…
Die hehren Worte des Großen Vorsitzenden waren aber nicht in den Massen ihrer Kochbücher zu finden! Dafür sprach auch entsprechende Kochkunst-Literatur aus gesamt Ostasien…
Erstmalig gewahrte ich viele jungen Menschen an den gedruckten Schätzen, mehrheitlich Frauen, welche fündig wurden. Registrierte aber, sie schnappten mir dabei aber nichts weg. Mein Faible für medizinische Druckwerke hält sich nämlich in sehr engen Grenzen, was geschlechtsspezifische Literatur betrifft, umgibt mich eine hohe Leidensschwelle.
Habe trotzdem einiges abgestaubt, neben etlichem Schriftwerk der nachdenklichen und kurzweiligen Art, auch eine kleine Küchenmaschine und Farbe…
An einem recht nostalgischen Heftchen bin ich noch am basteln. Da man demnächst wieder sog. Christliche Werte verkünden will, so als Gegengewicht der Lehren aus den orientalischen Gefilden, deshalb die entsprechenden Suren aus katholischen Federn!
Lesen ist die eine Sache, den Inhalt aber auch intellektuell zu verarbeiten, steht auf einem ganz anderen Blatt!
Hinzu kommt jene Tatsache, dass anschließende Interpretationen von Texten mit den Erfahrungen einhergehen, welche aus der verinnerlichten Sozialisation resultieren.
Zu meinen letzten Ostjahren war das alles noch sehr viel einfacher, die meisten in direkter Umgebung schlängelten sich so durch den täglichen Unbill. Worüber aber auch nicht großartig diskutiert wurde. Weil fast alle begonnen hatten, sich mit den zementierten ideologischen Gegebenheiten abzufinden. Parallel zu jener glorreichen Aussicht, war die Suche nach einer bequemen Nische bis zum Rentenalter mit schleichender Resignation verbunden, irgendwann noch mal etwas anderes auszuprobieren.
Fast keiner meiner Sangerhausener Kumpels der 60er/70er Jahre rührte mal ein vernünftiges Buch an. Als erster begann Jimi mit der Leserei, er entwickelte sich zu einem großen Fan von Lion Feuchtwanger. Er kämpfte sich anschließend wacker durch meine Schätze, einige wenige folgten ihm dann ebenso.
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Beide Herren lebten fast zur gleichen Zeit, an verschiedenen Orten. Wobei der eine auf seine französischen Wurzeln im Amiland verweisen konnte, der Blaublüter dort nur mehrere Monate als neugieriger Polittourist in einigen Staaten herum düste.
Was die Betrachtung der noch recht jungen USA betrafen, existieren doch einige Schnittmengen unter den beiden Schreibern. Allerdings gehen die Ansichten, was rothäutige Ureinwohner und schwarze Sklaven betrafen, doch recht weit auseinander. Deren Texte haben auch heute noch Gültigkeit, in diesen Tagen sogar noch mehr, allerdings sollten sie in sehr jungen Jahren eingezogen werden.
In meiner Halbstarkenzeit las ich Sachen von Mark Aurel – seine „Selbstbetrachtungen“ hatten es mir damals besonders angetan, ebenso diese dekadenten kleinbürgerlichen Schriften der Aufklärungsphilosophen usw.
Erlebe es in den letzten Jahren ewig, dass mir gute Bekannte die Ohren abkauen, betreffs Weltliteratur. Wobei sie jetzt kurz vor der Urne haufenweise multiple Orgasmen bekommen, während ihrer wesentlich zu spät einsetzender Aha-Erlebnissen. Und alle schier erstaunt sind, wenn sie von mir dann vernehmen, dass ich solcher Art Literatur schon sehr früh verschlang.
Wenn ich mir vorstelle, wie bescheuert sich die Mutter meiner Schwester immer gebärdete, als ich mich plötzlich weigerte diese merkwürdigen Schwarten aus dem Pionierbuchklub zu lesen. Mit neun Jahren wurde sich durch Tolstois „Auferstehung“ gequält und alles war in Frakturschrift gedruckt. Sie schloss unser Wohnzimmer ab, um nicht mehr an ihre Bücher zu gelangen. Als Erziehungsmaßnahme kam dann die Anweisung, zu diesen dummroten Ostern kurze Nacherzählungen abzulassen und sofort öffnete sich die Tür. Nicht nur ihre Bibliothek der Weltliteratur interessierte mich dabei, aus ganz bestimmten Gründen auch Balzac´s Tolldreiste Geschichten, Boccaccio´s Dekameron und Das Heptameron der Margarete von Navarra. Mit diesen Büchern musste aus ganz besonderen Gründen sehr sorgsam umgegangen werden…
Hinzu kam jahrelang ihre dussligen Bemerkungen, dass ich aus Büchern immer nur zu ganz falschen Erkenntnissen käme…
Nochmals retour zu David Thoreau und Alexis de Tocqueville!
Ersterer schreibt einfach und gefällig. Allerdings nervt er ewig mit irgendwelchen Zitaten aus Kunst und Kultur, deren nostalgische Herkunft mir keine Schwierigkeiten bereiteten. Fand manchmal recht unpassende Bemerkungen dabei, scheinbar kokettierte der Mann in solchen Momenten mit seinem Allgemeinwissen.
Tocqueville´s Erkenntnisse sind schwerere Kost, jene Reclam-Ausgabe hat außerdem fast 400 Seiten!
Demgemäß ist sie nichts für politisch recht unbedarft ältliche Lichterketten-Mamis, gleiches gilt für leicht linkslastige Berufsdemonstranten-Softies, welche in ihrem bisheriges Leben eigentlich nur als tote Fische im Strom trieben…
„Ich lade Sie zu meiner Hinrichtung ein!“ 57 Min. – Verfügbar bis zum 25.02.2020!
Für “Doktor Schiwago” erhielt Boris Pasternak 1958 den Literatur-Nobelpreis. Mit seinem Roman bot der russische Dichter den sowjetischen Behörden die Stirn. Die Dokumentation zeigt, wie effizient der amerikanische Geheimdienst das als “antisowjetisch” beurteilte literarische Werk zur ideologischen Waffe im Kalten Krieg umfunktionierte…
Es war mir in der Zone nicht vergönnt, jenen fetten Schinken vollständig zu lesen. Zog mir damals nächtens bei einem Bekannten vielleicht 200 Seiten ein, verzichtete nämlich auf sein Angebot der mehrwöchigen Ausleihe. Blätterte währenddessen das gesamte Buch durch, bei bestimmten Reizworten wurden die anschließenden Seiten dann gelesen.
Jene Leserei lief aus einem bestimmten Grund sehr stressig ab, handelte es sich bei dem Typen doch um einen Priester, ich zu Veranstaltungen dort auftauchte, dabei natürlich Kumpels aus der ganzen Republik traf. Jeder Tag schloss selbstverständlich mit Saufgelagen ab, folglich die anschließende Schmökerei mächtig darunter litt…
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