Am Sonntag trudelten zwei Transitschlafgäste bei uns ein, da sie nach ihrer Ankunft etwas spachteln wollten, ging es Richtung Prager Platz, zum Ausklang vom „Fest der Nationen“. Früher, unter Obhut der Britischen Besatzungsschutzmacht gab es noch was her – heute decke ich den Mantel des Schweigens drüber. Uns wurden die Sitzgelegenheiten unter dem Arsch weggezogen. „Punkt 22 Uhr müssen alle hier verschwunden sein, sonst hagelt es Strafgelder vom Amt.“
So bekamen wir noch zwei Stücke von Manfred Maurenbrecher mit, der im „Cafe´ Einstein“ zu einer Lesung aufspielte. Es ist immer wieder eine Freude für uns, dieses Berliner Lyrikfossil an den Tasten zu erleben. Letztens erfuhren wir sogar eine Steigerung, er trat mit Band in einer Lichterfelder Kirche auf.
Anschließend verabredete sich unser Trupp in der Nähe seines Spielortes, zum Mümmeln in einer Kneipe. Sechs Leute, vier Raucher drunter, immer raus zum Qualmen. Wenn man dies nicht im eigenen Rudel tätigt, wird man ewig von Leidensgenossen angequatscht mit so sinnlosem Scheiß, wie es Hundebesitzer drauf haben. Kotzt mich manchmal mächtig an.
Einmal verpasste ich den Anschluss, war etwas länger meinen Hamster melken – dauert im Alter unter Umständen halt etwas länger, setzte mich anschließend zu den beiden verbliebenen Herren. Als die Damen zurückkehrten, fiel mir ein, dass ich ja eigentlich auch rauchen wollte, also raus. Weiterlesen
Berlin, Hurfürstenstraße im Tiergarten
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