Archiv für den Tag: 5. April 2014

Die Zerrissenheit der Medien

Eigentlich wollte ich nichts mehr verzapfen, mein eigentliches Geschreibsel wurde an Stelle einer Bemerkung zu Kurt Cobain versenkt, es betraf allerdings auch ein 20jähriges Jubiläum – dem Genozid an den Tutsis in Ruanda…
Vielleicht geht es morgen weiter.
Meine samstagabendliche Augenpflege begann schon während der Tagessau. Als endlich die wirklich halbwegs korrekte Info lief, der Wetterbericht, kam von der Scheffin: „Du schläfst ja sowieso nur, ich möchte etwas auf PRO7 sehen“ und schaltete um. Jene, im Halbschlaf registrierten Fetzen, waren recht langweilig. Irgendwann kam wieder etwas von der Seite, „der Film ist so spannend, ich will nicht weiter schauen! Soll ich die Glotze gleich ausschalten?“
Schon merkwürdig, was die partiellen Wahrnehmungen betreffen. Für den einen ist alles ein Hypnotikum und der andere kann den Spannungsbogen nicht ertragen…
Bis zum Werbeblock wollte ich schließlich noch warten. Als er endlich dudelte, wurde kurz durchgezappt, statt endlich einen Glimmer zu dämpern.
Auf dem Kanal der Einäugigen schaffte sich Deutschlands medialer Unterhaltungs-Punchingball, der plapperte gerade mit zwei aufgepeppten Weicheiern, die wohl ihre Wette gewonnen hatten.
Schließlich die aufgeplusterte Ankündigung des nächsten Stars, in solchen Momenten wird der Ton weggedreht und ich versuche  mir dabei vorzustellen, wer nun plötzlich auftauchen soll. Nach der Lanz´schen Körpersprache zu urteilen, konnte es sich nur um Elvis oder Janis Choplin handeln…
Nix wars!
Er zauberte aus der ZDF-Mottenkiste UNSEREN Ha-Pe K., wobei die anwesenden Plepse total  ausflippten und dies ausgerechnet zu „Schmidtchen Schleicher“. Diesen Hit hasse ich, 1976, kaum richtig im Westen angekommen, dudelte diese Schmonzette aus wirklich jeder Jukebox, was an Folter grenzte, da hätte ich auch im Osten bleiben können…
Interessant, das ist also die quotenträchtige Abendunterhaltung in Deutschen Landen, verstehe nicht, wie man so etwas aushalten kann. Bei mir kommen immer gleich Bedenken auf, dass mein Sperma flockig wird!
Sogar Schmidt-Schnauze outete sich letztens, er habe in ihrer Anfangsphase die „Fab Four“ im Hamburger „Star-Club“ erlebt. Ein Schwenk zum Publikum sagte mir nur, die sind halb so alt wie der Ex-Kanzler, aber schon doppelt so tot!
Wo fand überhaupt selbiges Event statt, kann doch nur in Sangerhausen oder Gelsenkirchen gewesen sein?!
Jedem Tierchen sein Pläsierchen! Mir reichten jedenfalls fünf Minuten. Stimmt nicht ganz, während meiner Rauchpause war die Balkontür nur angelehnt und mir ging etwas durch die Birne.
An was erinnert mich selbige Shows eigentlich?
Nicht mal an den „Kessel Buntes“, deren „Leipziger Allerlei“ schien mit etwas mehr Niveau behaftet zu sein. Richtig mitreden kann ich da allerdings auch nicht, denn bei Schwiegermutter waren solche Sendungen immer DER Grund, mich lesenderweise zu verkrümeln.
Unvermittelt kam es mir!
Logo, einzig und allein die Ebenen sind verschoben und mit dem glitzernden Gedöns drumherum wird ausschließlich von der vorgetragenen Leere, der permanent aufgewärmten Beliebigkeit und vom profanen Unbill abgelenkt – panem et circenses! (Aus dem Asterix!)
Die Truppenbetreuung bei der Deutschen Wehrmacht sah auch nicht viel anders aus.
…ganz neue Perspektiven für Herrn Lanz, als Kulturobmann mit Y-Tours zu den kriegerischen Brennpunkt UNSERER Erdenscheibe
Ach so. Hatte ganz vergessen, warum ich am heutigen Tag wie Falschgeld herumlief. Nächtens lief zu einer vollkommen unchristlichen Zeit eine Sendung, die leider vier Generationen zu spät in den Äther geschickt wurde.
Anschließen ging es weiter mit „Tonart“, da wurde aber nebenher gelesen.

Seit zwanzig Jahren geht Kurt Cobain nicht mehr einkaufen

“Here we are now, entertain us”
Wenn man es positiv betrachtet, war die Idee, freiwillig sein Leben zurückzugeben, doch nicht der schlechteste Ausweg. Wer weiß was er später für einen Scheiß kreiert hätte. Nicht auszudenken, Kurt wäre gemeinsam mit Courtney vielleicht bei der Heilsarmee gelandet…
So gibt auch ihre Aktion einen Sinn, wie sie es mit seiner Asche händelte.

GMX hat auch noch was: It‘s better to burn out than to fade away