Weiß absolut nicht mehr, wie ich darauf gestoßen bin, dass in Eberswalde eine Lesung mit jener zornigen Frau stattfand. Jedenfalls beschlossen wir mit unserem Stinker dorthin zu kurven. Diese Veranstaltung, organisiert von der “Stiftung WaldWelten”, fand im Gewächshaus des Forstbotanischen Gartens statt.
Den Empfang bereitete eine kleines Rudel von mehreren Jugendliche beiderlei Geschlechts und bestimmt ohne Quotenregelung. Uns erstaunte die natürliche Freundlichkeit der jungen Leute, ist ja heute eigentlich nicht mehr üblich, da alles krankhaft mit politischer Korrektheit versetz wird, die an widerliche Arschkriecherei erinnert…
(Muss zum besseren Verständnis hier etwas einschieben, was ich darunter verstehe.
Vor Jahren schaffte sich manchmal das weibliche Teil der sexuellen Notgemeinschaft vom Kneipenbesitzer hinterm Tresen. Bei Törtchen musste man Obacht geben, um auf ihrer Schleimspur nicht auf die Fresse zufliegen. Mehrmal bat ich sie, mich nicht ewig wie eine Tunte zu begrüßen oder es sein zulassen, „ich will doch nur nett sein!“ Substantiviert verbinde ich mit NETT etwas ähnliches wie honigsüße Scheiße…
Ab und zu fiel sie wieder in ihre Unart, eines abends reichte es mir dann.
Der Tresen gut besetzt, gewahrter sie mich in der zweiten Reihe und prompt plapperte diese Tusse, den Kopf in erwartungsfroher Schräglage, sofort drauflos: „Hallöle lieber Klaus, was kann ich dir denn Schönes antun?“
Die meisten der Anwesenden kannten meinen Stenz mit ihr und schauten mich interessiert an, verdammt nochmal, schließlich befand ich mich in einer Kneipe und nicht im Puff. Deshalb war es ein inneres Bedürfnis, ihr entsprechend einen mitzugeben.
„Tja, meine Liebe, wenn du mich schon so NETT fragst, wie wäre es denn, wenn du mir einen Blasen würdest, hier und sofort?“
Von dem Zeitpunkt an, herrschte zwischen uns endlich totale Funkstille.)
– Will versuchen den Rest kurz abzuhandeln.
Empfang, Catering-Service – spitzenmäßig, möchte hier auch die wohlschmeckenden Pfannkuchen erwähnen!
Der Veranstaltungsraum war die Krönung, in solch tollem Ambiente erlebte ich noch nie eine Lesung, da konnte man sogar die Notbestuhlung aus Teilen von Biertischgarnituren vergessen. Ringsherum Pflanzen, durch das Glasdach blinzelte ab und zu sogar die Sonne vom wolkenverhangenen Himmel.
– Dass anfangs ewig irgendwelche wichtigen Hanseln versuchen auf der Pisse von Kulturschaffenden Kahn zufahren, daran kann ich mich nicht gewöhnen.
Das nächst mal wird ein Handtuch mitgenommen und der ergatterte Platz damit markiert, dann kann man später wieder auftauchen.
Dem Herrn Bürgermeister muss zugutegehalten werden, er versuchte sich wenigstens kurz zufassen und niemand tat kund, in welchem politischen Kleingartenverband der verbalisieren Eintänzer sich tummelt…
Moderatorin Bärbel Wichmann war ein Fall für sich, sie legte ewig Wert darauf, beim “rbb” angestellt zu sein und wedelte dir ganze Zeit mit grünen Kärtchen (Die farbliche Gestaltung kam bestimmt von einem Pücholochen, grün soll bekanntlich beruhigen.) herum von denen die Fragen abgelesen wurden.
Richtige Spontanität kam nicht auf, anscheinend war alles vorher abgekaspert worden, der Biolek (Niemals zog ich mir eine seiner unsäglichen Palavershows ein.) soll es ja auch so getan haben, wegen seiner pathologisch verbrämten politischen Korrektheit… Weiterlesen