Archiv für den Tag: 28. November 2014

Tugçe soll an ihrem Geburtstag sterben

Es handelt sich um eine Pietätlosigkeit sondergleichen, auf welche Art und Weise Medien und Politiker aus dem Hinscheiden dieser couragierten jungen Frau, für Quoten und Selbstdarstellungen ihren Nutzen ziehen! Einfach abstoßend, wie so manche Trittbrettfahrer ihre Anteilnahme bekunden und sie unters Volk bringen.

Wenn ich mir z.B. die Headline der FR anschaue, allein jene Aussage ist doch zum 23sten Geburtstag eine vollkommen miese Sichtweise, da fehlen lediglich noch mehrere Pünktchen am Halbsatzende.

Wie soll man selbige Aussage eigentlich deuten?

Wenn der geschundene Körper des Prügelopfers diesem Geburtstagsgeschenk nun aber die Zustimmung versagt?

OPFER?! – für was eigentlich?

Dargeboten auf dem Altar UNSERES schlechten Gewissens der hiesigen kaputten Konsumgesellschaft etwa, wo heutzutage die Massen gar nicht mehr wegschauen müssen, denn solche gewalttätigen Orgien registrieren viele Leute überhaupt nicht mehr! Wie auch, wenn ihnen bedeutsame Apps ihrer Kommunikationsprothesen über alles gehen?

Hänge hier noch einige Medienaussagen an, wobei ich manchmal wirklich nicht weiß, ob ich vor Wut weinen oder lachen soll.

Beginne mit folgenden Textauszügen: FR

In den sozialen Netzwerken bringen weiterhin Tausende ihre Trauer und Fassungslosigkeit über die Tat zum Ausdruck. In einer Internet-Petition fordern Zehntausende Menschen nach dem Hirntod der Studentin das Bundesverdienstkreuz für die junge Frau. Bis zum Freitagvormittag hatten 35.000 Menschen die Petition unterzeichnet.

Aha, ganz wichtig ist die anonyme Quantität, mittlerweile haben sich bereits wesentlich mehr Trauernde zu Wort gemeldet.

Hier etwas anderes: StZ

Kommentare auf Facebook oder über Twitter geben den Menschen die Möglichkeit, etwas zu tun.“ Zudem sei die Solidaritätsbekundung in sozialen Netzwerken einfach: „Die Kosten sind gering, die Wirkung ist groß.“

Wie heißt es dort abschließend ungefähr so: „Geiz ist geil, schon wegen der großen Wirkung!“

Es ist schlimm, eine Tochter zu verlieren, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatte“, teilten Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und sein Stellvertreter Tarek Al-Wazir (Grüne) in Wiesbaden mit. „Wir sind tief betroffen von der Gewalttat und dem sinnlosen Ende dieser jungen Frau.“ Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung dürfe in der Gesellschaft keinen Platz haben, betonten beide Politiker. Der Rechtsstaat müsse mit allen Mitteln dagegen vorgehen. Für die Landesregierung wird der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Sozialstaatssekretär Jo Dreiseitel (Grüne), an der Mahnwache vor dem Klinikum Offenbach teilnehmen.

Aber schön warm anziehen!

Hier folgen noch zwei Bildchen, da sie bestimmt bald verschwinden werden. Meldungen in der Art sind sonst auf Flyern zu finden, wenn es um Schnäppchen auf einem Wühltisch im Supermarkt geht: Aus unserem Angebot!

IMG_0410äIMG_0413ä

Das Schicksal von Tugçe (In dem Artikel schreiben sie noch nicht mal ihren Namen richtig!) bewegt Zehntausende im Netz. Vor dem Krankenhaus der hirntoten Studentin in Offenbach stehen Kerzen, dort versammeln sich Freunde, Angehörige und wildfremde Menschen. Eine völlig verständliche Reaktion, findet die Berliner Notfallpsychologin Corina Hausdorf. „Jeder hat schon mal Ungerechtigkeit erlebt und kann sich damit identifizieren“, sagt sie. „Außerdem wünscht man sich in Gefahrensituationen eine Person wie Tugçe, die eingreift. Weiterlesen