Archiv für den Tag: 25. April 2023

Harry Belafonte geht nicht mehr einkaufen

Zu Beginn der zweiten Hälfte meines Zonendaseins, insgesamt währte es fast 26 Lenze bis Herbst 1974. Hätte ihn liebend gern mal live erlebt. Zu solchen sozia­listischen Events wurden bekannter Maßen, ja immer entsprechend staatstragende Blindfische und gewisse Behördenangestellte de­legiert. Wie lethargisch jenes Pack dort agierte, konnte man im Augenzeugen, den Politmärchen­filmen im Kinovorprogramm entnehmen. Irgendwann wurde Harry bei den Folk-Fans, der aktiven Beatanhänger (Stasi-Begriff), die besonders auf schwarze Musik standen, bedingungslos abgelehnt.
Nicht nur mich machte es sauwütend, auf der einen Seite latschte er im Pulk mit Dr. Martin Luther King ein­her, anderseits mutierte der nette (ist die kleine Schwester von Scheiße) Menschenrechtler, in den Schlaraffen­ländern der Poststalinisten, zu einem recht unterbelichteten Renommier-Bimbo. Da ließ er vor lau­fenden Kameras ewig ganz unbekümmert einen infantilen Dünnschiss ab, als ob man ihn gerade von der Rückseite des Mondes eingeflogen hätte.
War aber bezeichnend auch für etliche andere Künstler aus dem Amiland, die sich im Ostblock lie­bend gern mit sehr blauäugiger Eitelkeit, immer wieder auf Neue dort vorführen ließen… Weiterlesen