Hugo von Guttenberg +

Eine verbale Masturbationsperformance jagt die andere, während der nicht enden wollenden Sternstunden für DummschwätzerInnen, selbstverliebte MoralistInnen, BesserwisserInnen, KlugscheißerInnen, SpökenkiekerInnen, politischen KaffeesatzleserInnen, verklemmten SelbstdarstellerInnen, nebst Viertel-, Halb- und DreiviertelintellektuellInnen, die sich immer und überall einbringen müssen.
Gott sei Dank trat Hugo von Guttenberg nun endlich ins Abseits, nicht in die ewige Versenkung. Schon melden sich die ersten schrulligen Lobhudler, die meinen, er bräuchte eine neue Chance. Richtig, vielleicht könnte der adlige Spross in seiner früheren Penne als Schülersprecher hc. von Neuem beginnen, vielleicht sogar mit seinem „großen politischen Talent“ bei den Hellgrünen oder Dunkelroten hausieren gehen.
Gutties Doktorpappi ist ja auch ein Witzbold, nicht weil er E-doctitel sammelt wie andere Briefmarken, dieses Hobby ist sein Problem und wird seiner Eitelkeit bestimmt gut stehen. (Nehme an, dass dadurch seine Visitenkarte die Form eines Ziehharmonikabalges hat.)
Urkomisch finde ich Meister Häberles Geradlinigkeit im Zusammenhang mit der Doktorarbeit seines juristischen Stiefsohns, die mich an eine Möbiusband erinnert. Oder anders ausgedrückt, das „erst rin in die Kartoffeln, dann raus aus die Kartoffeln.“ Mal „summa cum laude“ – dann noch weniger als irgendwelche „akademische Promotionsgülle“.
Wie soll ich das verstehen?
Vielleicht sollte man ihm zu seinen Titeln aus Saloniki, Granada (ist das nicht auch ein Steuerparadies?), Lima, Brasilia, Lissabon, Eriwan und Buenos Aires eine weitere Ehrung angedeihen lassen. Nix hc. von der Uni Posemuckel oder Hintertupfingen! Mit dieser extremen Kehrtrückwendemeinung hat er doch das Zeug zum Ehrenvorsitzenden der gelb/blauen Pünktchenpartei…
Mein gestriges Geschreibsel ist heute bereits überholt worden.
Mit Herrn de Miesere traf Änschie die beste Wahl, schließlich haben militärische „Dizziplien“ und „demokratische“ Erfahrung in seiner Familie ein lange Tradition.
Gestern fand ich noch, Frau Kanzler hätte es mal mit einer ungewöhnlichen Doppelspitze probieren sollen: R. Eppelmann und C. Ströbele. Diese Variante hätte für alle Seiten ihren Reiz gehabt.
Die Zeiten ihres Zusammenraufen stellte ich mir sehr lustig vor – stundenlanges aneinander vorbeireden mit Grundsatzmonologen in weinseliger Laune. Schließlich der vorsichtige Konsens, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, damals Herrn Jesus in Frieden zu lassen, stattdessen aber Kalle Marx hätte kreuzigen sollen.
Irgendwann kamen sich beide dann noch näher und tauschten eines Abends Freundschaftsgeschenke aus.
Rainer bekam von seinem Gegenüber schließlich eine schwere güldene Kette um den Hals gehängt, daran ein großes Kreuz nebst Christus, mit Eichenlaub und Schwertern. Im Gegenzug erhielt Christian die neueste militärische Ehrung der Republik, den Marschallstab in Form einer Luftpumpe

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