Katastrophentourismus der Politstare

Mit seinem Spruch hat Steinbrück völlig recht, allerdings verkennt er wiedermal haarscharf eine entscheidende Situation, da von den ganz wichtigen „Experten“ die sich ein „Bild“ über die entsprechenden Sachverhalte machen wollen, latschte nämlich keiner in Gummistiefeln herum, zumindest was ich sah, aber dies meinte ich überhaupt nicht!
Werder der schnieke Anzug von UNSEREM Bupräsi, noch der nostalgische Zonenschick von Änschie, der auch noch ganz hell (sicher von Pücholochen und Semiotikern ausgewählt), entsprachen beim Stand der Dinge den vorhandenen Gegebenheiten.
Herr Gauck pirschte sogar behäbig ran und begann seinen sonntäglichen Aufenthalt in den momentanen Seenlandschaften der ostdeutschen Hochwassergebieten ganz relaxt mit einem Gottesdienst…
Vielleicht war er dabei in Gedanken versunken und hatte sich auf der harten Kirchenbank überlegt, wie es wohl der Hallodri aus Nazareth damals angestellt hatte, als er plötzlich übers Wasser stolzierte. War doch klar, vorher hatten ihm seine Jünger, im wahrsten Sinne des Wortes, Steine in den Weg gelegt, optimal unterhalb des Wasserspiegels verteilt und die Plebse dachten, dass er wider ihrer eigenen Erfahrungen, wirklich übers Wasser latschen konnte.
Wenn Joachim dies gelungen wäre – jeder Medienknecht hätten sich hinterher überschlagen – anscheinend war aber für Vorbereitung und Probe dieses Fakes nicht genügend Zeit vorhanden, also wurde umdisponiert. Der anschließend gewählte Weg entsprach außerdem mehr seinem eigentlichen Naturell als Popen, war wesentlich einfacher zuhändeln, kostete nichts und im Überfluss vorhanden.
Er sprach den betroffenen Menschen Mut zu!
Und dies kam an! Zumindest was mir als Reaktion aus Funk und Fernsehen zugetragen wurde.
Bin aber ein sehr misstrauisches Wesen, deshalb werde ich demnächst mal Silvia interviewen, ob ihr gestern ein paar Pfund „Mut“ aus seinen implodierenden Sprechblase gutgetan hätten, als sie in Fischbeck ihr Anwesen verlassen musste.
Nun muss ich noch etwas anderes ablassen.
Aus meinen uralten Zonenzeiten ist noch hängengeblieben, wie solche Sachen auf beiden Seiten abliefen, da mir das zweifelhafte Vergnügen zuteil wurde, während meines 18monatigen Ehrendienstes bei der Arbeiterknüppelgarde, mehrere Katastropheneinsätzen life zu erleben.

Wie anno Tobak läuft auch heute noch alles genauso ab*: Panik, Ernüchterung, beständiges Durchwursteln, Suche nach den Schuldigen, Bestrafung der Unschuldigen und anschließende Auszeichnung der Unbeteiligten…
Die Stare tauchten grundsätzlich erst in den Momenten auf, wenn alles bereits in gewissen Bahnen lief, obwohl auf keiner Seite eingeschätzt werden konnte, wohin der Hase eigentlich rannte. Plötzlich standen solche Rudel auf der Matte, im Tross entsprechende Claqueure und Büttel für die entsprechende Verbreitung der hoheitlichen Auftritte, so ganz nebenbei fielen anschließend dann immer einige Blindfische die Stufen nach oben…
Da wurden kräftig Hände geschüttelt, unsinnige Streicheleinheiten verteilt, einem die Ohren angeknabbert und mit Stuss verkleistert, der nach wenigen Minuten nur Irritationen übrigließ. Wobei alle Aktiven für längere Zeit völlig aus dem Tritt gerieten und schließlich geraume Zeit verstrich, bis alles wieder so einigermaßen im Lot war…
– Die Jungs von Y-Tours konnten heute richtig aufatmen, da ihr ganz großes Scheffchen den Tag vor einem „Untersuchungsausschuss“ verbrachte.

*Fußnote: Im Netz fand ich nichts, zu welcher Zeit dieses Umspannwerk entstand. Nach den Baustilen zu urteilen, liegen zwischen der Errichtung jener Gebäudeteile mehrere Jahrzehnte. Falls man in irgendeiner Form noch Verantwortliche jener Torheit krallen könnte, die Sorge trugen, dass selbiges Umspannwerk in der Niederung eines Stromes errichtet wurde, dann sollten sie mit getrockneter Katzenscheiße standrechtlich erschossen werden!
…oder handelte es sich damals vielleicht um einen geschickt angelegten Sabotageakt?

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