KÖHLER STATT GAUCK

In der geprinteten Ausgabe lautet die Headline allerdings: STAATSOBERHAUPT
Weshalb reiste er eigentlich im Namen seines Nachfolgers nach Afrika? So lautet jene Bemerkung unter dem Bildchen, wie kann das eigentlich sein? Denn der Herr sollte doch nun gar nichts mehr zusagen haben, bekannterweise zog nach Meister Köhler Christian Wilhelm Walter Wulff in die bescheidene Hütte im Tiergarten…
Anschließend prangt fettgedruckt: Ein Stellvertreter für Afrika
Was nun von MD folgt, erinnert mich an Lobgesänge von Troubadix, dem großen gallischen Barden.
Wie kann jemand in seiner damaligen Funktion als Direktor des Internationalen Währungsfonds diesen Kontinent überhaupt kennen und lieben gelernt haben? Solche wichtigen Leute tauchten doch  lediglich bei Diktatoren auf, düsten in schwerbewaffneten Helikoptern und gepanzerten Limousinen durch die Pampa, drückten sich ansonsten nur in optimal gesicherten Stahl-Beton-Burgen herum. Natürlich bekamen sie auch mal ein Zebra oder einen Elefanten zu Gesicht und wer wollte, konnte diese Exoten sogar abknallen…
Ist der Ex-Präsi etwa in der Funktion eines halbamtlichen Stellvertreters vom Joachim dorthin gedüst? Hat er dann zumindest die Hälfte seines Flugtickets selber blechen müssen, flog er in der Economy- oder Business Class?
Wenn es sich nach Beteuerung (!?) des Bundespräsidialamtes um einen normalen Vorgang handelte, dann hätte doch eigentlich die russische Toilettenfee vom Wolfsburger Hauptbahnhof selbigen Job übernehmen können.
Mutti hatte keine Lust auf einen kurzen Abstecher in das kriegszerstörte Land, Nummer 1 schien von Ermüdungserscheinungen geplagt, auf der anderen Seite, was sollten sie auch dort? Mali ist doch bereits wieder neu aufgeteilt worden, DIE Deutschen hatten mal wieder das Nachsehen, wie immer…
…Köhler jedenfalls ist keineswegs vom Erdboden verschwunden – und hat seinen eigenen Kopf. So engagiert er sich unverändert auf dem Feld der Entwicklungspolitik.
Den letzten Absatz finde ich zum Piepen.
Wenn BERLIN meint, mit Hotte hätten sie den besten Mann geschickt, den sie für Afrika finden konnten. Und ihn auch noch für Einen würdigen Vertreter halten, dann ist mir auch vollkommen klar, weshalb WIR in Europa permanent vor Lampedusa (nicht nur dort) die Rechnungen in Form von lebenden und toten Menschenmaterial präsentiert bekommen…

Mir fiel im Zusammenhang mit dem Asylrecht noch etwas anderes ein.
Um Wahlversprechen einhalten zu können, wird ewig mit dem Erhalt vom grenzenlosen Aufschwung gehurt, damit die Befriedigung jeglicher Konsumgier der Massen gewährleistet wird, um anderseits weiterhin unermesslichen Profit einzufahren. Da kommt die pfiffige Idee gerade recht, es mal mit einer anderen Art von Neokolonialismus zu probieren. Akademiker, die in ihren Heimatländern dringend benötigt werden, kurzfristig aufzunehmen, sie aber in neuerlichen Krisensituationen sofort wieder in den Arsch zu treten…
Scheinbar weisen deshalb Gedankenspiele von Wirtschaftsfachleuten und Politikern in selbige Richtung, darum äußerte sich vergangenen Montag der sächsische Innenminister Ulbig wie folgt im DLF: …gut ausgebildeten Flüchtlingen mehr Chancen auf eine Arbeitsmöglichkeit in Deutschland zu geben. Von jährlich 100.000 Antragstellern auf Asyl hätten zehn Prozent eine höhere Qualifikation…
Ähnlich hatte sich am Wochenende der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Schmidt, geäußert…

Weiß nicht so recht, ob jene Einschätzung, dass man lediglich zehn % der Flüchtlinge für brauchbar hält, alles wieder in Richtung einer neuerlichen Selektion abdriftet?
Hatte man doch im letzten Jahrhundert unwertes Leben ausgesondert, was gleichwohl mit einer industriemäßiger Recyclingaktion einherging, würde heutzutage scheinbar alles umgekehrt ablaufen…
Was ja heißen könnte, auf den maroden Booten werden nur Leute mit beglaubigten Zertifikaten an Land gelassen, der Rest geht gleich über Bord…

Muss unbedingt noch etwas zu einem Kommentar ablassen, der sich auch mit der Flüchtlingsproblematik befasst.
Da lässt in dem Artikel der schreibende Witzbold folgende Sätze ab:
…Europa sollte sich daran erinnern, welche Flüchtlingsgeschichte es selbst hat. Wie viele Millionen Europäer – Iren, Italiener, Deutsche, Polen – flohen in den vergangenen drei Jahrhunderten vor Hunger, religiöser und weltlicher Tyrannis beispielsweise nach Nordamerika?
Jene beiden Sätze kann ich so nicht gelten lassen, weil ich nicht verstehe, was solch ein Gutmensch für eine Laufmasche in seinen Gehirnwindungen haben muss, wenn er solche unreflektierte  Äußerung in seinem Kommentar ablässt!
Um in diesem riesigen Land Platz für sich zu schaffen, haben jene geflüchteten Hungerleider aus der alten Welt einen bestialischen Völkermord an den dortigen Kulturvölkern begangen, importierten für niedere Arbeiten Millionen von Sklaven aus Afrika und hielten sie schlimmer als ihre Viecher!
Sogar nach dreihundert Jahren krankt die größte Demokratie der Erdenscheibe noch an den Folgen der damaligen Auswüchse, darüber kann auch der erste stark pigmentierte Präsident vom US-Amiland nicht hinwegtäuschen…

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