Nach etwa 70 Jahren der Gründung des Vereinigten Reiches von Nordamerika, lässt der noch recht junge Henry David Thoreau seinen Essay steigen. Für die kurze Niederschrift reichte ein Heftchen in A5-Format und alles steht auf gerade mal 30 Seiten…
Heutzutage sind 171 weitere Jahre vergangen und weltweit haben sich seine notierten Bedenken – sie sollten nebenher eigentlich als Warnruf verstanden werden – lediglich in Schall und Rauch aufgelöst. Genauso ähnlich, wie sämtliche kluge Niederschriften, die sowieso nur von den entsprechenden Zeitgenossen verinnerlicht werden, welchen ohnehin bekannt ist, wie der Hase läuft.
Allerdings gab es immer diese erbärmlichen Propheten, welche aus solch niedergeschriebenen blitzgescheiten Erkenntnissen, dann ihre unverdaulichen Süppchen kochen. Jene ideologisch verbrämte Pampe, anschließend den hündisch ergebenen Paladinen im unmittelbaren Dunstkreis, sofort in deren weit aufgerissenen Mäuler stopfen. Weil in dem Moment ihre Kinnladen noch erstarrt herunter hängen, vor Erstaunen über jene unfassbaren Verkündigungen.
Statt diesen populistischen Dünnschiss sofort auszukotzen, beginnen solche willfährigen Knechte alles zu verdauen. Ähnlich des Schneeballsystems stürzen sich anschließend wiederum andere nichtsahnende kriecherische Plebse wollüstig auf jene stinkenden Exkremente, verschlingen sie augenblicklich und sorgen so für deren weitere Verbreitung…
Gehässig kommt von mir jetzt der Einwand, dass die geniale Erfindung von Johannes Gensfleisch, lediglich zur breitgefächerten Volksverdummung führte. In heutigen digitalen Zeiten lässt sich beobachten, dass die gewollte Verblödung der Massen rasant an Fahrt aufgenommen hat, wobei am Horizont kein absehbares Ende dräut!
Deshalb würde HDT´s ketzerische Schrift, heute und hier, auch nirgendwo auf fruchtbaren Boden fallen! Wenn es hier so weitergeht, landet dieses Heftchen auch bald auf dem Index!
Weshalb sie damals keine weitere Verbreitung (1849) fand, hatte ganz andere Gründe. Zur Erklärung will ich kurz etwas zum Amiland aus jenen Tagen anführen. Zu eben dieser Tage waren die eingewanderten Asylanten hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt. Man sollte aber auch nicht vergessen, wer sich dort ausbreitete – seit Jahrzehnten besiedelten irgendwie traumatisierte Kalkgesichter, hauptsächlich aus Europa, die riesigen Landstriche. Massenhaft christliche Eiferer darunter, kriminellen Existenzen, Abenteurer, vollkommen ungebildete Nichtskönner beiderlei Geschlechts, gepeinigt von krankhaften Träumen eines besseren Lebens, die sich aus unterschiedlichsten Gründen, wegen ihrer schrägen Sozialisationen, auch noch gegenseitig blutig auf den Zünder gingen…
Auf dem dortigen Kontinent befanden sich Ansiedlungen nur in wenigen nordöstlichen Gebieten und an der gesamten Ostküste.
Zum eigentlichen Boom kam es erst zu Beginn des letzten Drittels des 19ten Jahrhunderts, nach dem Bürgerkrieg, mit der Erschließung des Westens durch die Eisenbahn. Parallel dazu mussten noch ganz nebenbei die störenden einheimischen Rothäute eliminiert werden. Es existiert ein Haufen Literatur aus der Zeit, deren Geschehnisse dann auch zunehmend in den sich etablierenden Presseerzeugnissen wiederfanden, Francis Bret Harte gehörte zu der schreibenden Sorte (Nehme mal an, den kennt natürlich wieder keine Sau...). In seinen Niederschriften leuchtete er fortlaufend, die von ihm registrierten Problematiken aller Seiten aus. Sah in der Perspektive jedoch keine Möglichkeiten, wie man all jene auftretenden menschenunwürdigen Missstände hätte eliminieren können…
Wahrscheinlich kann man es als Grund ansehen, das er den Entschluss fasste, nach Europa zugehen.
Auf der anderen Seite, wer hatte in jener Zeit eigentlich Muse, sich tiefgründiger mit den veröffentlichen Tatsachen zu beschäftigen? Darüber hinaus, überall mehrsprachige Analphabeten aufeinanderprallten!
Eine wönzige Kleinigkeit fällt mir in dem Zusammenhang noch ein…
Lesen ist die eine Sache!
Den Inhalt anschließend aber auch intellektuell zu verarbeiten, steht auf einem ganz anderen Blatt!
Muss abschließend noch eine Fußnote setzen! Deshalb etwas von Henry David Thoreau!
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